… das Feuilleton will sich ausgeschlossen fühlen

Ein sehr lesenswerter Artikel zur Rezeption von Elfriede Jelineks „Neid“ erschien heute in Dirk Schröders hor.de. Bitte anschauen

„(…) Wirklich findet sich auf Jelineks Website dieses Verbot: Sämtliche hier wiedergegebenen Texte sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Erlaubnis in keiner Form wiedergegeben oder zitiert werden. Es ist aber keins. Das Zitat ist eine der Schranken des Urheberrechts. § 46 regelt das in Österreich: Zulässig sind die Vervielfältigung und die Verbreitung … wenn einzelne Stellen eines veröffentlichten Sprachwerkes angeführt werden … zur Erläuterung des Inhaltes. Gemeint ist vielleicht etwas anderes: das Feuilleton will sich ausgeschlossen fühlen. Nur so kann es die Nur-Internetpublikation einer Nobelpreisträgerin verstehen

(…)

Andererseits meinte Spiegel auch, durch ansatzweise Offenheit, unterbliebenen Druck und fehlendes Lektorat würde die Aushöhlung des klassischen Werkbegriffs, die in Elfriede Jelineks Schaffen immer schon angelegt war, im Netz auf die Spitze getrieben. Und: So ist ein Werk entstanden, das die Mittel des Blogs benutzt, um nahezu sämtliche Fesseln des Romans abzustreifen. Was auch nicht trifft, denn einem Blog ähnelt der Privatroman so wenig, wie er Fesselns abstreift, abseits solcher Äußerlichkeiten, die nicht schon vor hundert Jahren abgestreift worden wären. Und der klassische Werkbegriff ist zudem längst in den modernen Warenbegriff transformiert.“

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