Wir beobachten das Haus. Wir beobachten die Menschen darin. Die Veränderungen und Geschehnisse. Wir werden nicht recht schlau daraus, was dort geschieht. Es ist ein eigenartiges Haus, in dem eigenartige Dinge geschehen. Allerdings sagt Iwan, an dem Haus sei gar nichts eigenartig. Wir seien es. Wir seien seltsam, behauptet er. Wir hätten einen verschobenen Blick auf die Welt. Das Haus sei ein völlig normales Haus mit völlig normalen Bewohnern. So ist Iwan. So ist er schon als kleines Kind gewesen. Mit vier hat er zum ersten Mal behauptet, wir seien verrückt. Sehr ernsthaft hat er uns angesehen und es gesagt. „Ihr seid verrückt“, hat er gesagt. Wir haben uns nichts daraus gemacht, kleine Kinder sagen machmal seltsame Dinge. Eins aber steht fest – ganz egal, was Iwan dazu meint – das Haus ist >eigenartig und wir werden es im Auge behalten.
- von Sudabeh Mohafez
in zehn zeilen