Archiv der Kategorie: Zur Person

Barbara Denscher

BARBARA DENSCHER
geb. 1956, Studium der Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaft in Wien, Dänisch in Kopenhagen. Kulturpublizistin (u.a. ORF-Hörfunk), Mitarbeit bei zahlreichen Buch- und Zeitschriftenpublikationen. Herausgeberin des Buches „Österreich – Kunst und Kultur. Das 20. Jahrhundert“, Autorin u.a. von: „Im Schatten des Ararat. Lesereise Armenien“, „Eine Brücke zwischen den Kulturen des Orients und des Okzidents“, „Lesereise Kopenhagen. Der Philosoph und die Meerjungfrau“, „Lesereise Dänemark. Von Wikingern und Brückenbauern“, „Der Operettenlibrettist Victor Léon. Eine Werkbiografie“. Herausgeberin des Online-Kulturmagazins „Flaneurin – www.flaneurin.at“

„Meist wird das Flanieren mit Urbanem assoziiert, die Flaneurin jedoch meint, dass es sich auch außerhalb des städtischen Bereichs gut flanieren lässt. Denn auch wenn dabei bisweilen die Gangart verändert werden muss, so bleibt doch die Grundhaltung des aufmerksamen geistigen Schlenderns dieselbe.“

Litblog / URL:
Flaneurin
http://www.flaneurin.at

Lisa Spalt

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Lisa Spalt wurde 1970 geboren und lebt als halbfreie Autorin in Linz.
Die Feststellung als wackliger Sessel, auf den sie nichtsdestotrotz steigen muss, wenn sie Glühbirnen einschrauben will, ist das Thema ihres Blogs. Als Psittacos (griech. für Papagei), der unweigerlich an der Welt vorbeispricht, stellt sie Schnipsel ihrer literarischen und zeichnerischen Kartografierungsarbeit zur Diskussion. Jeden Tag hofft sie dabei, mit ihren Miniaturabbildern nicht unabsichtlich ins Schwarze zu treffen.

„Stell dir vor, du gehst in einen Gartensupermarkt und kaufst dir dort eine unbekannte Pflanze. Dann pickst du dir per Zufall eine Pflegeanleitung zu einer ganz anderen Pflanze aus einem Gartenbuch raus und wendest die falschen Anweisungen penibelst auf das gekaufte Wesen an. Wenn die Pflanze dann eingeht, sprichst du mit wissender Miene davon, dass sie an psychologischen Problemen gestorben ist, weil die Tatsache, dass du sie falsch gepflegt hast, ihr gezeigt hat, dass du sie nicht liebst: Liebe beruhe, so behauptest du strikt, auf dem Erkennen des / der Geliebten.“

Litblog / URL:
Psittacos
http://www.lisaspalt.info/psittacos/

Jan Kuhlbrodt

Jan Kuhlbrodt wurde 1966 geboren und lebt als freier Autor in Leipzig.
Auf Postkultur veröffentlicht er Fundstücke und aktuelle Überlegungen. Postkultur ist ein öffentliches Notizbuch, wenn man so will. Materialsammlung und Gedankenspeicher.

„Zwei Tage vor der Ausstellungseröffnung hatte Zassi mich auf ein Bier eingeladen, in die “Gute Stute” gleich am Güterplatz. Das erste Mal nach langer Zeit rief er bei mir an. Vielleicht ahnte er etwas. Er hatte mich noch nie vorher auf ein Bier eingeladen. Gehen wir ein Bier trinken, ich geb einen aus, sagte er; einen Satz also, der gar nicht zu ihm passte, als hätte er plötzlich eine kleine Nickelbrille getragen und durchlöcherte Jeans. Aber Zassi trug seine Hemden und grauen Tuchhosen wie immer. (…)“

Litblogs / URL:
Postkultur
http://postkultur.wordpress.com/

René Hamann

René Hamann lebt als Schriftsteller und Journalist in Berlin. Seit Oktober 2010 (verschwunden) führt er den Blog „Die Suche nach dem Glam“. Auszüge daraus (verschwunden!) sind in dem SuKuLTuR-Heft Nr. 130 „Monogold“ (Berlin 2013) erschienen. Ebenso erhältlich ist der Roman „Am Rande des Glücks“ (Verbrecher Verlag, Berlin 2011) und der Gedichtband „Katalan“ (Parasitenpresse, Köln 2013).

„Die Stadt, der Kiez, die Analyse, das Schreiben, das Lesen, die Gegend, die Straße, mein Zuhause, mein Blog. Ein öffentlicher Übungsraum. Für mich, für alle.“

Litblogs / URL:
Die Suche nach dem Glam
http://renehamann.blogspot.ch/

Florian Voß

Florian Voß, geboren 1970 in Lüneburg. Er lebt seit 1990 in Berlin.

1976 – 1987 Grundschule, Gymnasium, Realschule und Hauptschule in Lüneburg und Karlsruhe.
1987 – 2001 unter anderem beschäftigt als Diskettenkopierer, Filmvorführer, Werbetexter, Putzkraft, Filmplakatmaler, Kellner, Hilfskoch, Barkeeper und Kunstkritiker in Karlsruhe und Berlin.

2001 Arbeitsstipendium des Berliner Senats.
2002 – 2003 Redakteur in der „Literaturwerkstatt Berlin“.
2003 (Sommer) Kunstkurator beim „Poesiefestival Berlin“.
2006 Redakteur im „Literaturhaus Berlin“.
2007 (Sommer) Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen.
2007 – 2009 Projektleiter des „Poets Corner“ beim „Poesiefestival Berlin“.
Seit 2012 Herausgeber der Lyrikediton 2000 (Buch&Media, München).

Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitschriften wie „Edit“, „intendenzen“, „Lichtungen“, „poet“, „ndl“, „manuskripte“ und „Sinn und Form“.
Beiträge in zahlreichen Anthologien, unter anderem in „Lyrik von Jetzt“ (DuMont 2003),
„Der große Conrady“ (Artemis & Winkler 2008) und in diversen Ausgaben des „Jahrbuch der Lyrik“ (Fischer 2005 – 2009).

Einzelveröffentlichungen:
„Das Rauschen am Ende des Farbfilms“, (Gedichte), (Lyrikedition 2000, München 2005).
„Schattenbildwerfer“, (Gedichte), (Lyrikedition 2000, München 2007).
„Bitterstoffe“ (Roman), (Rotbuch Verlag, Berlin 2009).
„Datenschatten, Datenströme, Staub“ (Gedichte), (Verlagshaus J. Frank, Berlin 2011)

Herausgaben:
„Georg Heym – Ich bin von dem grauen Elend zerfressen“, (Gedichte Heyms und Erwiderungen zeitgenössischer Dichter), (Lyrikedition 2000, München 2012)

„Seit meinem 16ten Geburttag habe ich immer wieder über Jahre hinweg Tagebuch geschrieben, tausende von Seiten die sich in Empfindung und Ausdruck wiederholten, wiederholten, wiederholten. Kurz gesagt: vor einigen Jahren hatte ich das ewige Gejammer satt und beendete mein Tagebuch.
Als ich vor kurzem erneut anfangen wollte, war klar, dass ich mich überlisten werde müssen, um nicht ein weiteres Mal in übermäßiges Klagen zu verfallen.
Das Publikum eines Weblogs hält mich davon ab, nur für mich selbst zu schreiben. Und ein Online-Tagebuch kann sich zu einer völlig anderen Art literarischen Schreibens entwickeln. Dem will ich nachgehen.“

Litblogs / URL:
Verbotene Zone
http://florianvoss.blogspot.de/

Norbert W. Schlinkert

Norbert W. Schlinkert, 1964 in Schwerte geboren, vollbrachte in jungen Jahren eine Tischlerlehre, holte sich das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte schließlich Kulturwissenschaft und Theaterwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Er veröffentlichte 2005 die Studie „Wanderer in Absurdistan. Novalis, Nietzsche, Beckett, Bernhard und der ganze Rest“ und wurde 2009 mit seiner Studie „Das sich selbst erhellende Bewußtsein als poetisches Ich. Von Adam Bernd zu Karl Philipp Moritz, von Jean Paul zu Sören Kierkegaard“ promoviert. Kleinere literarische Veröffentlichungen, etwa „story banal“ (1998) oder die Kurzgeschichte „Das Wannenbad“ (in: SIC, Zeitschrift für Literatur Nr.4, 2009). Im Jahr 2010 wurde ihm für sein Romanprojekt ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerdorfes Schöppingen zugesprochen.

Sie sind nicht Eduard Raban, hörte er eine Stimme sagen. Der Kopf des Richters wirkte klein über der roten Robe. Er sagte es noch einmal, etwas lauter diesmal, so als sei er sich nicht sicher, ob der Mann ihn verstanden habe. Der Mann sagte nichts. Er verweigerte keineswegs die Aussage, das wäre ihm nicht in den Sinn gekommen. Er spürte sein Herz schlagen in dumpfen, wie in Zeitlupe ablaufenden Schlägen: Kawumm, kawumm schien es zu machen. Wie bitte?, hörte er die selbe Stimme, dann eine andere, von der Seite, eine weibliche, die fragte, ob ihm nicht gut sei, ob er etwas trinken wolle. Möchten Sie ein Glas Wasser?, fragte die Stimme, rief aber schon nach dem Saaldiener, der Angeklagte benötige ein Glas Wasser. Als er es endlich nach langem Schweigen bekam, erkannte er im schräg in den Gerichtssaal fallenden Sonnenlicht, daß das Wasser nicht ganz sauber war. Er nahm einen Schluck, voll Widerwillen, es war lauwarm. (…)

Litblog / URL:
Nachrichten aus den Prenzlauer Bergen!
http://nwschlinkert.de/

E.A. Richter

Geboren 1941 in Tulbing, NÖ. Matura in Tulln. Fachschule für Wirtschaftswerbung in Wien. Dort auch Studium der Germanistik und Geschichte. Redakteur (1970 bis 1995 der literarischen Zeitschrift WESPENNEST) und Herausgeber (1972 bis 1974 der literarischen Zeitschrift AHA). Seit 1975 8 Bücher (2 Romane, 5 Lyrikbände), 3 Hörspiele, 3 Filmdrehbücher. 1986-1996 auch als „Bildner & Realisator“ tätig (Installationen mit Malereien, skulpturalen Arbeiten; Foto-Installationen; synergetische Projekte; Video-Projekte). Mehr: http://e.a.richter.ist.org/

TRESOR

mit voller Absicht dieses Fundwort: Tresor. Ist das Ohr
ein Tresor? (Tres Ohr?) Ist dieses Sirren, das so nah
der Sprache erscheint, ein Dauerton, ganz aus der atmenden
Nähe, auch aus der Sternenferne, Widerhall von Lichtjahren,
die nie aufhören würden, sich zu äußern, auch ohne offenes
Ohr? Achja, offen, ohne geöffnet zu sein, schreiben, ohne
geschrieben zu werden, sehen ohne Sicht und doch Durchblick?

Ein Frühling, der hinterm linken Ohr vorbeiweht. Es ist auch ein Wehen
am Bildschirm, schwankende Helligkeiten inmitten schimmernder
Schwärze – schwarzer Monitor, der zweite, dritte, und darauf
ein schlaffes Blatt, das sich nie erheben würde, wenn nicht
ein Pfauchen aus mir herausbräche, künstliche, gesteuerte
(beteuerte) Wut. Gestern Wut, heute keinerlei Reue. Ruhe.

Nach dem morgendlichen Aufbruch des Personals tagsüber Ruhe.
Das Personal ruht auswärts. Das Licht zuckt über die schwarze
gerahmte Fläche – nur Reflexion von Papierhaufen hinterm Rücken.
Rücken und Nacken gestreckt, steife Selbstbewahrungshaltung.
So der Schmerz (und ein solcher auch direkt hinterm Ohr) beinahe
wie ausgeschaltet, weggesperrt in ein anderes Zimmer, achja,

dort unter dem Bett, der fraglichen Wand rechts, die nie fragt,
sondern starrt voller altmexikanischer Vorausahnungen.
Jetzt Pause, auch aus dem Magen, mit herausragender Sonde
hin zum linken Ohr – wer wagt es, mir deshalb Linkshändigkeit
zuzuschreiben? Ich selbst erfand sie mir unlängst, ohne Not.
Ich sei Linkshänder gewesen, gewalttätig umgeschult.

Sah mich als Schüler, dem das Ohr zornig wuchs in der Hand
des Lehrers, der es wusch und salbte, auch Stirn, Nase und Wangen.
Zu welchem Zweck? Solch ein Lehrer kommt aus dem Tresor der Zeit,
die zugleich so unwahrscheinlich zusammengepreßt unterm Stuhl lauert.
Der Stuhl (sonst das Allerlauteste im Raum) schweigt. In der kleinsten
Bewegung die Möglichkeit, daß alles auf einmal abblättert und
ich mich hinausstürzen muß bei der Tür voller Herzweh in die Natur

(Freitag, 13.05.2011, 15:37 Uhr)

Litblog / URL:
e.a.richter
http://earichter.twoday.net/

Das Traxler-Lese-Blog

Mathias Traxlers Buch “You’re welcome” erschien im März 2011 bei Kookbooks. Wir lesen dieses Buch und schreiben darüber und darin. Hinter jedem Zitat steht die Seitennummer in Klammern.

„Ich spreche für den Leser, das sind Umstände, leicht und schwierig genug (33)

Für den Leser sprechen, an seiner Stelle oder in Verteidigung derselben. Oder beides. Aber was für ein Leser? Etwa einer, der abends mit dem Buch im Bett versinkt? Aber warum nicht so ein Leser? Ja, warum nicht versinken und wieder auftauchen mit einem Gesicht, an dem zahllose Buchstaben kleben.

Litblogs / URL:
Garderobenmarken
http://garderobenmarken.wordpress.com/

Andreas Glumm

„Das ist überhaupt kein Telefon, was die Leute da in ihrer Hand halten! Das ist ein Handspiegel! Die Leute kontrollieren unentwegt ihre eigene Fresse! Die gucken, ob sie sexy genug sind für die Welt, die tun nur so, als drückten sie irgendwelche geheimnisvollen Tasten oder riefen sms-Nachrichten ab.“
Derart aggressive Prosa schreibt der Poet 500beine alias Andreas Glumm aus Solingen in seinem stark frequentierten Blog, der ihm drei Buchangebote eingebracht hat – unter anderem vom Airen- und Helene Hegemann-Verlag Ullstein.
„Na, Ullstein hat sich zerschlagen. Im Moment kungle ich mit zwei anderen Verlagen. Da gehe ich mit der Zeit: Ein Buch wird kommen.“
Der 1960 Geborene gibt sich siegesgewiss, „geht mit der Zeit“, was einem gefühlten Hype zuzuschreiben ist: Deutschsprachige Blogs stürmen den Literaturbetrieb. Und wann wird man ein Buch von Andreas Glumm in den Händen halten? Der Zeitpunkt steht in den Sternen, bis dahin bleibt’s noch beim Blog, mit seinen indiskreten Einblicken, auch ins Literaturgeschäft unserer Tage.
„Der Berliner Literaturagent war so begeistert, er schnappte bald über am Telefon. Ich hatte ihm eine Handvoll Stories gemailt, 100 Seiten fast, die Begeisterung aber wurde von etwas anderem ausgelöst. ‚Endlich mal ein Autor‘, jauchzte er, ‚der nicht in Berlin wohnt!‘ Er hatte auch gleich eine Idee parat, wie man aus dem Blog einen Roman strickt. „Ich hatte aber keinen Roman“, denkt Andreas Glumm in diesem Augenblick. „Einen Haufen Stories, ja, aber keinen Roman..“ (Jan Drees im Rolling Stone, Oktober 2010)

Andreas Glumm, Literaturpreis NRW, Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, im Internet mit über eine Dreiviertel Million Besuchern (Stand: September 2011) Deutschlands meistgeleser Literatur-Blogger.
„Und jetzt gebt Andreas Glumm, wenn er nicht schon längst einen hat, endlich einen verdammt hochvorbeschussten Buchvertrag und kauft die dazugehörigenden Illustrationen seiner Lebenspartnerin Susanne Eggert gleich mit ein, ihr ganzen Buchverlage, die ihr euch dauernd verschätzingd. Ist doch wahr.“ (Johnny Häusler, Spreeblick)

„Wer wirklich lesen will. Wer wirklich eine Stimme hören will, der landet früher oder später beim Glumm. Als die Dinosaurier noch herumwankten, hatte er mal einen Literaturpreis gewonnen. Doch irgendwas kam dazwischen. Zwischen ihn und die große Schriftstellerkarriere. Ein Glück. Vielleicht hätte er dann nie seine beiden Blogs begonnen. So können wir lesen, schmunzeln, uns ertappt fühlen, in schallendes Gelächter ausbrechen und mitleiden. Ach ja, das Thema. Es geht um das Leben an sich – also echte Literatur. Prosa. Einer der Besten!“ (Netzpiloten)

„Fortziehen aus der Heimat war nie ein Thema, aber nachdem ich die Bücher von Brautigan, Fante und Charles Bukowski entdeckt hatte, wünschte ich mir manchmal, ich wäre woanders geboren wurden, in Los Angeles oder in den weiten Wäldern von Montana, dann hätte ich dort bleiben können.“

Litblogs / URL:
Glumm
http://glumm.wordpress.com/
500Beine
http://500beine.myblog.de/

Franz Dodel

Franz Dodel ( *1949 ), Schriftsteller und Fachreferent an der Universitätsbibliothek Bern, lebt und arbeitet in Bern ( Boll-Sinneringen ). Seine literarischen Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet. Jüngst erschienen:
Von Tieren, edition taberna kritika, Bern 2010.
Nicht bei Trost. Haiku, endlos, illustriert von Serafine Frey, Edition Korrespondenzen, Wien 2008, 607 S. [Z. 6001 – 12000], ausgezeichnet mit dem Österreichischen Staatspreis 2009 (»Schönste Bücher Österreichs«).
Nicht bei Trost – a never ending Haiku, 3 Bde., illustriert von Rudolf Steiner, Edition Haus am Gern, Biel 2004. [Z. 1 – 6000], ausgezeichnet im Wettbewerb »Die schönsten Schweizer Bücher 2004«.
Mehr: http://www.franzdodel.ch

18017-18028: Marcel Proust, À la recherche du temps perdu. III: Le temps retrouvé, Paris 1954, S. 911: „En réalité, chaque lecteur est, quand il lit, le propre lecteur de soi-même. L’ouvrage de l’écrivain n’est qu’une espèce d’instrument optique qu’il offre au lecteur afin de lui permettre de discerner ce que, sans ce livre, il n’eût peut-être pas vu en soi-même.“ es gilt weiterhin
Linsen zu schleifen diese
hintereinander
zu reihen und dem Leser
anzubieten als
ein optisches Instrument
dieser Text möchte
eine Art Sehhilfe sein
etwas wird sichtbar
was man bis jetzt so nicht sah
wobei der Leser
stets Leser bleibt seiner selbst
und so wiederum
etwas sieht was anderen
zu zeigen sich lohnt

Litblog / URL:
Nicht bei Trost (Updates)
http://untrost.tumblr.com/
„Nicht bei Trost“ (Haiku, endlos) [work in progress 2002>]
http://www.franzdodel.ch/haiku/