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GOPHER-SPACE.

Wenn das Internet nicht von dem WWW getüncht worden wäre, sondern von Gopher, in welchem Space würden wir uns jetzt bewegen?
Geld spielt keine Rolle. Aber Geld spielt eine Rolle. Aufgerollt die Möglichkeiten des BTX, Minitel etc pp. (Draußen im Hof kippt das Licht langsam hinter den Dachfirst). Ein Telefon von LOEWE vor mir auf dem Tisch (Tee, stark gesüßt. Mittelmäßiger Schweißausbruch lässt mich müffeln. Keine Zeit zum Duschen). Loewe, eine Firma, die es vermutlich auch nicht mehr gibt. Oder liegt das nur an meinen eingeschränkten Weltwahnnehmungen, an der fernsehlosigkeit, realitätsblödigkeit, der vergangenen Jahre, die so unregelmäßig als einzelne, aufgeteilte Streams sich in meinem TV-Kopf voneinander wegbewegen, wieder zusammentrudeln, sich aber nie mehr nicht vollständig berühren. So dass eine Erinnerung an das Jahr 2005 schon endlos lange zurückliegt, hingegen eine andere aus dem selben Jahr sich aus kürzester zeitlicher Distanz nähert. Zack.
(Zug aus der E-Zigarette, Autogeräusche draußen, Fensterrahmen, schon fast ikonenhaft oft fotografiert von mir, in den letzten Jahren, Zeit-Clustern. Lewitscharoffs missgünstiges Hausfrauengesicht nun vor dem inneren Auge (DAS INNERE AUGE – eine gänzlich lasche Selbstüberwachung. Spiegelung an die leere Leere vor mir, Luftleinwand. Aber doch recht konsistent diese grellroten Lippen der Lewitscharoff, grell, ungut – und dieser Löwe in ihrem Roman natürlich ein blödes Bild für nichts Wesentliches, eine fade Metapher, ausgewalzt zur Freude des überwiegend dümmlichen Feuilletons, das ja jetzt empört zurückrudert in seiner Weihrächerung der Mittelgroßschriftstellerin, die nun, Überraschung, Überraschung, all die Nichtigkeit ihres Vorstellungsdenkens auf ein weniger goutierbares Thema als Löwen gelenkt hat) – (Wieviele Klammern muss ich an dieser Stelle des Textes schließen?) ))) )))
Und immer diese ZEITNOT. Dem Sterben forsch entgegengeschritten. Ha, Hallo, da is er ja, kann ihn schon sehen, mit dem übergroßen Fernglas der Imagination. Aber weit weg noch eigentlich, noch nicht auf den Weg gemacht hat er sich.
Da hilft nur noch BACH. All dieser TechnikMüll auf dem Wohnzimmertisch (den ich als Schreibtisch nutze, seit ich nicht mehr rauche, und also die Wohnung volldampfen kann, mit meiner merkwürdigen E-Zigarette). Müll, der jetzt noch weltbewegend zu sein hat, mir aber, natürlich, natürlich, wir sind ja Empfindsam, für einen kurzen Moment die Sehnsucht, Sehnensucht, Muskelsucht (aufgehängt an Bogensehnen oder Klaviersaiten, oder Darmsaiten der Gitarre, die drüben, im Zimmer nebenan, ein staubiges Dasein fristet (Hey, ich könnte noch mal Lieder erbrüten, Rochstar werden, endlich Geld verdienen, mich lächerlich machen) nach allumfassender, landschaftshinterlegter, milde natureller Ruhe eingibt.
Aber das ist natürlich Schwachsinn. Das INTERNET muss ja am Laufen gehalten werden. BLOG BLOG. Ein Meckern wie von einer Ziege in mir.
Auch ein Neuananfang kann eine Niederlage sein. Eine Biederlage. Befindlichkeit: Null. Befremdlichkeit: Eins.
(Ich geh jetzt das GOPHER-Netz suchen. Vielleicht kann ich es mit dem Loewe-Telefon von 1991 erkoppeln … ?)))

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Skopje

Igor Isakovski und Elizabeta Lindner in der Altstadt von Skopje
Blesok-Verleger Igor Isakovski und Übersetzerin Elizabeta Lindner in der Altstadt von Skopje

••• Letzte Woche um diese Zeit bin ich durch Skopje gelaufen. Traduki und mein mazedonischer Verlag Blesok, unterstützt von der Deutsch-Mazedonischen Gesellschaft und dem Goethe-Institut, hatten mich eingeladen, um vor Ort die mazedonische Übersetzung der »Leinwand« vorzustellen. »Платно« war die erste ausländische Ausgabe eines meiner Bücher und ist schon vor eineinhalb Jahren in Skopje erschienen. Ich habe mir vorgenommen, in alle Länder zu reisen, in denen Bücher von mir in Übersetzung erscheinen. Dass es etwas länger gedauert hat, bis ich nach Mazedonien kam, liegt an den Umständen, unter denen Blesok und der dortige Verleger Igor Isakovski Bücher machen. Die Finanzierung war schwierig.

Literatur in Mazedonien, das hat mit dem hiesigen Literaturbetrieb nur insofern etwas zu tun, als Bücher gemacht werden. Ein Geschäft ist es nicht. Igor Isakovski führt in seinem Programm hunderte Titel – seit langem schon viele davon in eBook-Ausgaben – mazedonischer und Weltliteratur. Über das Internet und in ganzen acht in Skopje noch existierenden Buchhandlungen werden sie verkauft. Die Auflagen liegen bei etwa 500 Stück, und selten können diese abverkauft werden. Etwas über zwei Millionen Einwohner hat Mazedonien, etwa zwei Drittel davon sind mazedonische Muttersprachler. Selbst als Uni-Professorin verdient man nicht mehr als 500 EUR, und die Arbeitslosigkeit im Land liegt bei 30 Prozent. Auch wenn Blesok bemüht ist, ein Buch nicht mehr als ein Bier kosten zu lassen, greifen die Leute doch eher nach dem Bier.

Wenn man also in Mazedonien Literatur macht, muss man ein Überzeugungstäter sein, und Igor Isakovski ist so einer. Er ist selbst ein sehr produktiver Autor mit einem Dutzend Büchern von Romanen bis zu Lyrikbänden. Und er übersetzt Literatur aus und ins Mazedonische, Serbische, Kroatische, Slowenische und Englische – nahezu 60 Titel bislang. Während es für viele zumal kleine Verlage in anderen Ländern wirtschaftlich sehr schwierig ist, Übersetzungen zu stemmen, sind es für Blesok die Übersetzungen, die den Betrieb überhaupt möglich machen. Denn für Übersetzungen kann man Stipendien und Beihilfen beantragen und bekommt sie auch häufiger, wenn man so ein beachtliches Programm vorweisen kann. Nicht nur Igor, sondern auch meine Übersetzerin Elizabeta Lindner schmälern häufig den eigenen Verdienst und geben einen Teil dieser Stipendien in die Produktionskasse, um die Bücher dann auch produzieren zu können.

Igor und Elizabeta sind also mit ganzem Herzen bei ihrer Sache, der Literatur. Damit stehen sie in Mazedonien nicht allein. In den vier Tagen, die ich dort verbracht habe, lernte ich viele Künstler kennen. Schriftsteller, Komponisten, Maler. Die Kunstszene in Skopje ist lebendig. Man trifft sich häufig in einem der Straßencafés und sitzt dann bei dem einen oder anderen geistigen Getränk auf der Straße, bis die Lokale um 1 Uhr nachts schließen müssen. Nicht selten wird dann noch weitergezogen. Einen Abend wie letzten Samstag bei Igor habe ich seit meiner Jugend in Ost-Berlin nicht mehr erlebt: Wir saßen bei Whiskey (irischer »Jameson«) und Knabbereien in seinem Apartment, hörten Musik, erzählten Geschichten und lasen einander Gedichte auf deutsch und mazedonisch vor. Ich hatte ein Heimweh-Gefühl. So etwas gibt es im »neuen« Deutschland nicht mehr, zumindest nicht in München. Wo es nicht um Verkaufszahlen geht, diesen oder jenen Erfolg, da ist offenbar auch Neid viel weniger ein Thema, und es geht in den Gesprächen unter Künstlern einzig um Kunst.

Nächtliches Künstlertreffen im Straßencafé
Nächtliches Künstlertreffen im Straßencafé

Dass Igor Isakovski auch »Replay« und »Ein anderes Blau« in Mazedonien herausbringen möchte, freut mich vor diesem Hintergrund ganz besonders. Zurückkehren werde ich auf jeden Fall, hoffentlich schon nächstes Jahr.

Ich war nicht nur zum ersten Mal in Mazedonien. Es war überhaupt meine erste Reise in ein Balkan-Land. Jugoslawien ist zu sozialistischen Zeiten einen Sonderweg gegangen. Entsprechend wenig haben wir in der Schule über Jugoslawien und die Geschichte der Balkan-Länder erfahren. Ich habe einigen Nachhilfeunterricht in Geschichte bekommen. Zu den eindrücklichsten Fakten, die ich erfahren habe, zählen die über die jüdischen Gemeinden in Mazedonien. Die meisten Juden kamen im Gefolge der Vertreibung aus Spanien in und nach 1492 in die Region. Es handelte sich also um Sfardim. Ladino, das sogenannte Judenspanisch, war ihre Sprache. Das Zusammenleben gestaltete sich in dieser Region viel unkomplizierter als anderswo. Wo so viele Ethnien zusammenleben, ist es offenbar leichter.

Etwa 7.500 Juden lebten 1944 in drei Gemeinden in Mazedonien, das damals von den bulgarischen Faschisten besetzt war. In Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, habe ich vor Jahren mit Faszination die Geschichte des Überlebens der bulgarischen Juden zur Kenntnis genommen. Die orthodoxe Kirche, aber auch die breite Bevölkerung hatte sich der Judenverfolgung entgegengestellt. Wie ich nun lernen musste, gab es jedoch einen Preis dafür: In den von Bulgarien besetzten Gebieten, wurden im Gegenzug mit beispielloser Gründlichkeit alle Juden deportiert.

Synagoge in Skopje, Mazedonien
Es gibt wieder eine Synagoge in Skopje

Am 11. März 1944 war es in Mazedonien soweit. Die bulgarischen Behörden hatten zuvor lückenlose Listen mit Namen, Fotos, Geburtsdaten und Adressen erstellt. An einem einzigen Tag wurden alle Juden Mazedoniens (zwei Drittel unter 16 Jahren) deportiert und nur eine Woche später in Treblinka ermordet. In keiner Region der Welt war die Auslöschung so vollständig: 98 Prozent der jüdischen Einwohner Mazedoniens wurden umgebracht. Die wenigen, die überlebten, waren vor 1944 geflohen oder hatten bei den Partisanen gekämpft. Sie gründeten noch im selben Jahr die Gemeinde in Skopje neu. Doch auch heute hat diese nur 215 Mitglieder. Im Gemeindehaus in Skopje konnte ich mit der Präsidentin und einigen Mitarbeitern sprechen. Für sie ist es nach wie vor schwer, wenigstens einen Teil der Kultur, religiöses und kulturelles Erbe, zu erhalten.

Skopje Altstadt
Skopje Altstadt

So, wie sich die jüdische Gemeinde um ihre Identität müht, so müht sich, wie es scheint, das ganze Land. Als ethnischer Schmelztiegel, über Jahrhunderte unter verschiedensten Fremdherrschaften und in politischen Zweckverbünden ist Mazedonien ein Land, das es heute nicht leicht hat, ein Nationalbewusstsein zu entwickeln.

Wie schwer es ist, kann man an den Neubauten im Zentrum von Skopje sehen. Die neuen Ministerien wie auch das neue »alte Theater« sind furchtbare peseudo-neoklassizistische Bauten, deren Fassaden den Plastikcharme von Disneyland-Bauten ausstrahlen. Disneyland wird dieser runderneuerte Teil des Zentrums denn auch genannt. Man gelangt dorthin aus der heute fast vollständig zum Markt gewordenen historischen Altstadt über die »Steinerne Brücke«. Sie führt über den Fluss Varda und ist ein historisches Monument. Auf ihr wurden mazedonische Freiheitskämpfer (die Gegenseite nannte sie Separatisten) von den Türken lebendigen Leibes gepfählt. Sie wurde mit Granit verkleidet und hat damit allen Charme, den das historische Bauwerk gehabt haben muss, eingebüßt. Hat man die Brücke überschritten, beginnt jedoch erst das wahre Grauen: Rings um eine erschreckende Statue Alexander des Großen gruppieren sich unzählige Denkmäler, die an Personen der mazedonischen Nationalgeschichte erinnern sollen, wie sie nun gerade geschrieben wird.

Dass das mit der Identität so nicht funktionieren wird, haben die Einwohner von Skopje schon längst verstanden. Entsprechend werden die absurden Baubemühungen im Zentrum der Hauptstadt belächelt und verspottet. Glücklicherweise, konnte ich hören, seien sie so schlampig gebaut, dass sie ohnehin bald einstürzen würden. Ich bin gespannt, wie Skopje nächstes Jahr aussehen wird, wenn ich zurückkomme.

Steinerne Brücke, Skopje
Steinerne Brücke, Skopje

Mein Bericht wäre nicht vollständig, ohne dass ich den denkwürdigsten Gesprächsfetzen zitiere:

Stein: … but I don’t write!
Isakovski: Well, enjoy it while it lasts!

Liebe Elizabeta, lieber Igor, ich danke Euch von Herzen für die wundervollen Tage mit euch in Skopje. Auf bald!

Bitterstoffe

1

Großes Hallo Richtung Lohhausen-Flughafen.

“Luise, meine zwölftbeste Freundin! Wie siehts aus? Hast du dein Röckchen dabei..?”

“Zwei, Edith, zwei. Eins mit Rüschen, eins mit Schlitz. Extra für dich, Liebes!”

“Na Prösterchen! Dann kanns ja losgehn!”

Luise und Edith thronen auf ihren Gepäckstücken und begiessen die kommenden zehn Tage Mallorca im klimatisierten Beach Club mit hochprozentigen kleinen Schweinereien, während ich schon am nächsten Halt raus muss. In Fahrtrichtung links, wie die Stimme von Band freundlich befiehlt, vermutlich weil man in Fahrtrichtung rechts voll in den Inter-City nach Dortmund kracht.

Es ist September, es ist zu kühl für September und ich bin auf dem Weg zur Auftaktveranstaltung. Sechs Monate warten darauf, mich in Geiselhaft zu nehmen, sechs Monate Maßnahme des Job-Centers, sechs Monate und nicht einen Maßnahmetag weniger. Andererseits – alles besser als Mallorca all inclusive, oder nicht.

Die Maßnahme findet im stillgelegten Trakt einer alten Volksschule statt und dient der Stabilisierung der Beschäftigungssuche, wie es im Anschreiben heisst. Hätte man das Kind beim Namen genannt, es hätte Sechs Monate raus aus der Statistik heissen müssen, und die Referenten Reinigungskräfte. Statistiksäuberer.

Putzerfischchen, mit Urlaubsanspruch.

Allein die Formulierung Stabilisierung der Beschäftigungssuche ist mir ein Rätsel. Wie zum Henker lässt sich eine Suche stabilisieren? Forcieren lässt sich eine Beschäftigungssuche, sie lässt sich aufgeben oder anpassen oder sonstwie gestalten, doch stabilisieren?! Werden da stramme Bambusstäbe und Rankstützen ausgeteilt? Oder doch lieber direkt als Dragee zur innerlichen Anwendung, für die ganz Sensiblen?

Wenn ich im Leben eins gelernt habe: Eine Formulierung in einem offiziellen Schreiben ist nie umsonst, es steckt immer etwas dahinter. In diesem Fall der unausgesprochene Vorwurf, der Verdacht: Langzeitarbeitslose sind nicht stabil. Sie finden keine Arbeit, weil sie nicht hart genug daran arbeiten, Arbeit zu finden. Sie geben zu schnell auf, sie sind haltlos und labil, sie pennen bis in die Puppen, verschlampen Unterlagen und kleben in der Bewerbungsmappe das falsche Foto falschrum auf die falsche Seite,

HERRGOTT!!

NUN STABILISIEREN SIE SICH DOCH ENDLICH, SIE.. SEELCHEN!

2

Ich hab noch Zeit und entscheide mich, im Schnellcafe am Hauptbahnhof einen Hauptbahnhofs-Espresso zu nehmen. Ist ja immer ein Risiko. Wenn man Pech hat, erwischt man einen Espresso, der nach allem, aber nicht nach Kaffee schmeckt, nicht mal lauwarm nach Hauptbahnhof, trotz all der Vollautomaten. Der hier geht. Ist zwar nicht so schwarz, dass man gleich zum Gospelsänger wird, aber geht.

Ich blicke aus dem Fenster und entdecke Pauli auf dem Bahnhofsvorplatz. Seine knorrige Visage ist unübersehbar, auch wenn er selbst blind wie ein Maulwurf  ist und sich eher tastend durch die Welt bewegt. Meist hat er einen Schmöker aus dem Fantasybereich in Arbeit, er liest ununterbrochen. Er liest im Gehen, er liest im Bus, er liest, wo immer er sich gerade aufhält, die Schwarte so nah vor den Augen, als würde sie bräunen.

Ohne was zu lesen bin ich kein Mensch, hat er mal gesagt, doch an diesem Morgen ist er ohne Buch. Kein Mensch. Was ich sehe, ist Pauli ohne alles sozusagen. Er steht unbeteiligt auf dem Bahnhofsvorplatz und beobachtet den Himmel über den Taxis. Ich zögere einen Moment, geh dann hinaus, den heissen Pappbecher in der Hand.

“Lange nicht gesehen, Pauli.”

Für die Uhrzeit umweht ihn schon eine stolze Fahne, und ohne mich groß anzusehen legt er sofort Beschwerde ein. Er habe drei Monate im offenen Vollzug abgesessen, wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe, aber niemand in der Szene, er wiederholte: NIEMAND!, hätte seine Abwesenheit bemerkt.

“Ich bin schwer enttäuscht!”

Ich muss lachen und klopf ihm auf die Schulter.

“Das wird schon wieder, Pauli. Guck mal, ich hab dich sofort erkannt – das ist doch schon mal was.”

“Ach, du.. redest doch nur mit dem Mob, damit du was zu schreiben hast. Nee, mein Freund, du zählst nicht. Du bist out of order.”

Ich kenne Pauli aus längst verschollenen Haus der Jugend-Tagen. Schon damals war er als Suffkopp verschrien. Zwischenzeitlich dem Pulver verfallen und in den Knast gewandert, ist er nun reumütig zum Jägermeister zurückgekehrt, vielmehr zur Billigvariante Gold-Förster oder Försters Gold, aus meiner Perspektive lässt sich das schlecht zu entziffern. Was Pauli schon immer auszeichnete, das filigrane Klauen von Spirituosen, ob im gut sortierten Einzelhandel oder in Discountermärkten, hat er immer noch drauf. So was verlernt man nicht, meint er bescheiden und hakt sein Talent unter der Etüde Fingerübung ab.

“Wieso hast du kein Buch dabei?” frag ich.

“Keine Ahnung, was ich noch lesen soll. Die Buchhandlungen sind voll bis unter die Decke, aber ich find nichts, was ich nicht schon irgendwo gelesen hätte. Bei dir hab ich auch mal geblättert, bei nem Kumpel am Rechner. Wie heisst das, Blog? Fand ich jetzt auch nicht so berauschend. So ein Mix aus Bukowski und.. ja, keine Ahnung was. Sorry, Babe, aber so isses nun mal.”

Sprichts, und taucht unter in der Fußgängerzone. Ich blicke ihm hinterher und frage mich, wie das eigentlich kommt, dass unter meinen Bekannten so auffallend viele Arbeitslose, Kleinkriminelle und arbeitslose Kleinkriminelle sind, aber auch ganz herkömmliche Trinker und Junkies ohne Job und Perspektive. Ha ha! Sehr witzig!

Alles halb so ha ha.

3

Es nieselt, der Wind wird heftiger. Bis zum Schulungsgebäude sind es zu Fuß zehn Minuten – immer die Fußgängerzone runter und unten am Marktplatz rechts. Ist ja nicht das erste Mal, dass ich dort eine Maßnahme mitmache. Dass einem Fallmanager was eingefallen ist .

“Ich glaub, wir müssen da noch mal was machen mit Ihnen.”

(Ich glaub, Sie müssen noch mal für ein paar Monate aus der Statistik raus.)

(Ich schätze, meine Vorgesetzte wird sonst unruhig.)

(Ich hoffe, ich schaffs noch bis zur Rente.)

Maßnahmen des Job-Centers sind die reine Zeit-und Geldverschwendung, und alle wissen Bescheid, alle spielen mit. Jedem Beteiligten ist klar, dass niemand schneller einen Job ergattert, nur weil er an einer Maßnahme teilnimmt. Maßnahmen dienen allein dazu, die Maschinerie der Trägervereine am laufen zu halten, die sich rund um die kommunalen Arbeitsämter und deren Budget für Langzeitarbeitslose aufgebläht hat.

Natürlich kommt es schon mal vor, dass Teilnahmer innerhalb weniger Tage die Fronten wechseln. Eben noch als arbeitslose Sozialarbeiter einer Maßnahme zugewiesen, werden sie vom Trägerverein vom Fleck weg als Referent engagiert und stehen als Ex-Arbeitslose vor Immer noch-Arbeitslosen und wissen nicht so recht, was sie eigentlich erzählen sollen. Warum sie plötzlich auf der anderen Seite stehen und aus dem Du ein Sie werden soll.  Ist aber auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es bei der Übermittlung der Kontodaten keine Zahlendreher gibt. Das wäre asozial.

Eine Maßnahme hat aber auch gute Seiten. Man ist von Leuten umgeben, die in ähnlichen Situationen stecken wie man selbst und von denen man noch was lernen kann. Denn mal ehrlich, was ist das Leben groß? Man wird allein geboren, man stirbt allein, und zwischendurch trifft man ein paar Leute, die einem was beibringen – wenn man Glück hat.

Ausserdem ist es ja nicht so, dass allen Erwerbslosen SOFORT der HIER, ICH! ICH! ICH!-Schaum vorm Mund steht, sobald irgendwo eine Stelle frei wird. Nicht jeder Erwerbslose, (das Wort benutzt mein Vater immer), will unbedingt und unter allen Umständen einen Job finden. Nachbar Timo zum Beispiel will gar nicht mehr arbeiten, er ist vom Macher zum Lasser geworden. Als er einen Termin im Job-Center hat und vom Fallmanager gefragt wird, wie er sich das denn vorstelle mit seiner beruflichen Zukunft, antwortet Timo ohne jeglichen Anflug von Ironie:

“Ich plane, demnächst mehr beim Lotto zu gewinnen.”

Und das ist nicht mal gelogen. Timo, ein hochintelligenter Bursche mit einem IQ von 130, hat lange Jahre als Personalberater in einer renommierten Headhunter-Kanzlei gearbeitet, doch das ist beinahe ein Jahrzehnt her. In der Zwischenzeit hat er von seinen Ersparnissen gelebt, so lange, bis sie restlos aufgebraucht waren, trotz eingeschränktem Konsum von so ziemlich allem, wie er sagt. Nach zehn Jahre Arbeitslosigkeit hat er sich nun endlich arbeitslos gemeldet und bezieht Hartz IV.

Timo, ein ruhiger Vertreter, der nicht viel Wert auf Gesellschaft legt, verbringt seine Abende damit, bei abgestellter Türklingel klassischer Musik und Opern zu lauschen, am liebsten Puccini, am liebsten über Kopfhörer. Und wenn nicht gerade Mitarbeiter des Job-Centers in der Nähe sind, gibt Timo freimütig zu, dass die Sache mit der Arbeit für ihn erledigt sei. Dass ihm, unlängst 50 geworden, das Leben zu schade sei, um davon jede Woche sechzig Stunden abzuknapsen.

Oder 38,5.

“Ich hab das hinter mir. Ich hab das lang genug gemacht. Ich brauch das alles nicht mehr. Ich will die restlichen zwanzig Jahre meines Lebens geniessen und nicht bloß ein Jahr Rente beziehen und dann tot umfallen.”

Er hat sich einen Hund zugelegt, einen quirligen Collie, mit dem er auf Frisbee-Wettbewerben bis hinauf nach Belgien brilliert und das Bergische Land durchwandert, oft in tagelangen Touren. Alles besser als die Tretmühle Arbeit, sagt Timo. Alles besser als Mallorca, sag ich.

Unter einem schlackegrauen Himmel springe ich in der Fußgängerzone von Vordach zu Vordach, von Markise zu Markise, bis ich halbwegs trocken das Schulungsgebäude erreiche.

Die Auftaktveranstaltung beginnt Punkt zehn. Schnell noch eine rauchen, unter diesem speziell für Raucher gezimmerten Unterstand mit Aschenbecher, wo schon ein Haufen Leute wartet, alle mit dem gleichen Passierschein in der Hand, der sie als Teilnehmer der Maßnahme ausweist.

“Hallo.”

Kaum jemand grüsst, als ich mich dazustelle. Nur ein langer Stoffel mit Stirnglatze nickt freundlich. Rottner, stellt er sich vor. Wir unterhalten uns ein bißchen, dann gehts los.

Träger der Maßnahme zur Stabilisierung der Beschäftigungssuche ist eine als gemeinnützig anerkannte Fortbildungsakademie mit Sitz in Frankfurt, die in ganz Deutschland Ableger gebildet hat und gut im Geschäft ist. Pro Teilnehmer kassiert ein Veranstalter einige Tausend Euro, je nach Dauer und Intensität der Maßnahme. Es gibt Maßnahmen, da muss man ein halbes Jahr lang Tag für Tag seine acht Stunden abreissen, es gibt Maßnahmen, da schaut man am Montag- und am Donnerstag-Vormittag kurz auf einen Maßnahme-Kaffee rein und hat ansonsten seine Ruhe.

Ruhe ist das Stichwort, Ruhe zum Schreiben. Um ein Minimum an Ruhe zu haben, sozusagen die existentielle Portion, gibt es eine amtliche Voraussetzung: Man muss aus der Zeit fallen. Man darf nicht dazugehören. Nirgends. Wenn die Leute dich angucken, muss ihnen auf Anhieb klar sein, intuitiv und unmissverständlich: Dieser Mann kriegt keine sms-Nachricht von mir. Den rufe ich nicht an. Der ist definitiv nicht eingeladen. Nirgends. Dann hat man seine Ruhe. Das Minimum.

Die Gräfin und ich pflegen eine besondere Form von Autismus: Wir versuchen so viel wie möglich von der Welt mitzukriegen, ohne von ihr behelligt zu werden. Kein leichtes Unterfangen.

“Am besten, wir schleichen uns in eine betreute Aussenwohngruppe ein, damit wir den Kopf frei haben für die wirklich wichtigen Dinge”, so die Gräfin leuchtend:  “Dann sind wir Königin!”

Das ganze hat allerdings einen faden Beigeschmack, und ich werde ihn nicht los. Es stellt sich nämlich die Frage, warum die Gesellschaft für einen verschnarchten Autor aufkommen soll, der kein Buch auf die Reihe kriegt. Warum ihn mit Hartz IV durchziehen, bis er wann auch immer ein Bein auf die Erde bekommt. Und was, wenn dieses Bein niemals bis zur Erde reicht? Wenn es sich auf Dauer als Phantombein entpuppt? Blutleer und zu nichts nütze?

Tja, Freunde, das war die Sorte Fragen, die mir nicht in den Kram passt. Und weiter.

4

Was mir sofort gegen den Strich geht, ist dieser große Aufkleber über der Tür, der uns Teilnehmer empfängt:

ARBEITSFABRIK.

Erst denk ich, die haben sich irgendwie vertan in der Aufregung, dass da schon wieder zwei Dutzend Kunden anrücken, die Ende des Monats für ihren Lohn  sorgen, doch dann seh ich mir den Banner genauer an und entdecke Spuren von Abnutzung – der Aufkleber ist nicht neu, der hängt schon länger. Das ist durchdacht, das Wort Arbeitsfabrik, und es klingt gespenstisch. Arbeitsfabrik hätte man auch hoch oben über einem Konzentrationslager montieren können, zur Begrüßung. Warum nicht gleich Arbeit adelt.

Nach einer Weile finde ich Arbeitsfabrik nur noch dümmlich und doppeltgemoppelt. Es soll wohl darauf hinweisen, dass in diesen Räumen hart gearbeitet wird, mit klar definierten Strukturen und Hierarchien, ohne das übliche Maßnahmegesäusel und Bewerbungsgewäsch, aber mit klipper und klarer Ansage:

hier herrscht Pünktlichkeit. Sauberkeit. Ordnung.

5

Zweiter Tag der Maßnahme. Heute sind Einzelgespräche anberaumt. Anwesend sind zwölf Langzeitarbeitslose. Nur zwölf, am ersten Tag waren es noch dreiundzwanzig, die sich in die Anwesenheitsliste eintrugen. Die Hälfte der Leute hat sich schon verabschiedet. Ich frage mich, wie die das hinkriegen. Haben die alle Husten und sich krankschreiben lassen? Oder ist ihnen plötzlich aufgegangen, dass sie ja doch einen Job besitzen und nur vergessen haben, da auch hinzugehen. Kann natürlich jedem mal passieren, so ein Malheur. Logisch.

Ist klar.

Einzelgespräche bedeuteten, dass stets ein Arbeitsloser ins Büro gerufen wird und die anderen elf Leute herumsitzen und nichts zu tun haben. Zwar gibt es nebenan einen großen Technik-Raum, ausgestattet mit funktionstüchtigen Rechnern und schnellem Internetanschluss, doch zumindest an diesem Tag bleiben alle den Monitoren fern und lernen einander kennen.

Mohammed, genannt Momo, rechts von mir, ein stabiler Bursche mit Backenbart, hat sich am Morgen das Kinn ausrasiert. Nun ist es so schwer gerötet, er sieht aus wie nach einer Brandrodung.

Momo stellt sich mit Handschlag vor. Sein Vater ist ein aus Marokko eingewanderter Metzger. Er hatte diesen Beruf auch für seinen Ältesten vorgesehen, und weil Momo ein braver Muslim ist, der Vater gehorcht, begann er eine Metzgerlehre, die er aber nach ein paar Monaten schmiss.

“Ich kann keinen Hammel mehr riechen, Baba! Die machen mich ganz bräsig, deine Hammel!”

Er überwarf sich mit der Familie und siedelte nach München über, jobbte bei BMW am Band, verdiente gutes Geld, war einsam, kehrte zurück und heuerte im typischsten aller Solinger Berufe an, dem Schlieper, dem Messerschleifer.

“Ich hab auch am Stein gearbeitet”, mischt sich ein spätes Mädchen ein, um die fünfzig, krumme Haltung, doch Momo lässt sich nicht beirren. Wir erfahren, dass er eine Weile vor hatte, professioneller Bodybuilder zu werden, “für die Frauen”, wie er betont.

Tatsächlich hat er Oberarme wie Straßenkreuzungen und ein strammes Kreuz. Beste Voraussetzungen für eine Karriere als Kraftpaket. Als ihm jedoch mehr und mehr klar wurde, dass er dafür sein ganzes bisheriges Leben über den Haufen werfen und stattdessen jede Menge Stereoide fressen müsste, entschied er sich schweren Herzens dagegen.

“Wegen den Frauen.”

Ich bin überrascht, was die Leute so alles für Jobs hatten, bevor sie arbeitslos wurden. Unter den Teilnehmern, die anwesend sind, befindet sich der 57jährige ex-Chefredakteur einer Zeitung, eine Ukrainerin, die Mathematik in Kiew studiert hat sowie ein junger Fitnesstrainer mit einem auffälligen Tattoo: Eine tintenblaue Schlange rekelt sich an seinem schlanken Hals empor. Eine Szene, die ich eher auf Porzellan vermutet hätte, auf Teegeschirr.

Der Fitnesstrainer, ein gutaussehender Bursche, ist irgendwie atemlos. Es fehlt ihm an Ruhe. Er hat zu gleichen Anteilen deutsche und serbische Vorfahren und ist exakt seit einem Jahr arbeitslos, obwohl er im Besitz hochwertiger Trainerscheine ist.

“Ich hab einfach kein Glück”, nölt er, und im weiten Rund nicken die Köpfe wie an Schnüren gezogen, sie nicken und nicken.

Ursprünglich komme er aus Baden-Württemberg, erzählt der Fitnesstrainer und beschwert sich, dass man in Solingen nur Kiffer kennenlerne.

“Achtzig Prozent aller jungen Solinger kiffen.”

Dagegen wäre an sich nichts einzuwenden, führt er fort, “aber ich kiffe nicht, ich bin ja Fitnesstrainer.” Wir fragen uns, was eigentlich die übrigen zwanzig Prozent Solinger mit ihrem Leben anstellen, die nicht kiffen. “Saufen, fixen, tralala”, sagt jemand, ich glaub, ich bin das.

Tarik, EDV-Fachmann, ist gut ausgebildet und noch keine dreissig Jahre alt. In jedem Kurs gibt es mindestens einen arbeitslosen EDV-Fachmann. Es gibt zu viele von ihnen. Sie stehen sich gegenseitig auf dem Fuß und nehmen sich die wenigen verbliebenen 400 Euro-Jobs weg.

Tarik kann sich maßlos darüber aufregen, dass das Job-Center für die Hin-und Rückfahrt zur Auftaktveranstaltung keinen Pfennig Fahrgeld erstattet, während es ab Tag 1 der regulären Maßnahme Fahrgeld gibt. Ausserdem, so Tarik, ein kleiner Nerd, hat er bei dem Betrag, den alle Teilnehmer für einen Monat Busfahren im voraus erhalten sollen, eine andere Summe errechnet: 35, 20 Euro statt 33, 00.

Er steht mächtig unter Strom und wiederholt die Zahlen, bis sie auch der letzte von uns parat hat und zornig aus der Wäsche guckt. Tarik ist kein unsympathischer Kerl, mit einem verschmitzten Lächeln und Gespür für Komik, doch beim Geld hört für ihn der Spaß auf.

Als wir das Fahrgeld am Nachmittag abholen sollen, ausgezahlt wird es einige Strassenzüge weiter bei einer Aussenstelle des Maßnahmeträgers, macht Tarik sich frühzeitig auf die Socken. Er fliegt beinahe durch die Fußgängerzone, will unbedingt der erste sein. Dass ihm womöglich 2 Euro 20 Cent weniger ausbezahlt werden als ihm zusteht, lässt ihm keine Ruhe. Er will unbedingt Beschwerde einlegen, ist sich aber nicht sicher, wo – ob beim Maßnahmeträger oder besser direkt beim Arbeitsamt.

“Wahrscheinlich schicken die mich sowieso von einem zum anderen und wieder zurück, bis ich nicht mehr weiss, wo mir der Kopf steht,” seufzt er. “Das ist ein ganz abgekartetes Spiel!”

Und wieder sieht man Köpfe nicken.

6

Die beiden Referenten haben wenig Zeit für die Teilnehmer. Sie sind vollauf damit ausgelastet, dicke Akten anzulegen, die ständig aktualisiert werden müssen. Meist stecken sie mit der Nase in irgendwelchen Ordnern und rufen uns einzeln ins Büro, wo wir Formblätter zu unterschreiben haben, deren Richtigkeit sie wiederum gegenzeichnen müssen.

Nur hin und wieder gelingt ihnen in den sechs Monaten so etwas wie ein Vermittlungserfolg: Momo bekommt eine Praktikumsstelle. Bei den angeblich so vielfältigen Beziehungen zur heimischen Industrie keine große Nummer.

7

Mir gefallen Menschen, die sich mit einer gewissen Nonchalance durchs Leben bewegen, und unauffällig. Typen, die man schnell mal verwechselt, weil sie auf den ersten Blick so gar nichts besonderes an sich haben, bis man sie näher kennenlernt und feststellt, he, der ist ja ganz locker, der Blödmann. Der macht einfach nur wenig Wind um sich.

Rottner, der lange Stoffel, ist ungefähr in meinem Alter. Er hat eine Stirnglatze und ständig diese Jesus-Sandalen an den Füßen, egal ob bei Sonnenschein oder Regen. Mit den Latschen und dem karierten Holzfäller-Thermohemd wäre er in den frühen 90ern noch anstandslos als Sozialkundelehrer durchgegangen, mit halber Stundenzahl, doch wir schreiben das Jahr 2011 und Rottner ist seit 11 Jahren arbeitslos.

Zuvor hat er zwei Jahrzehnte lang Wärmespeicher auf großen Frachtschiffen ausgetauscht, für eine international tätige Firma in Cuxhaven. Nun lebt er in Solingen. Warum lebst du in Solingen? frage ich. Warum nicht? nuschelt er, und wir belassen es dabei.

So genau wollte ich es  ohnehin nicht wissen.

Rottner hat einen Hund. Nun haben viele Arbeitslose einen Hund, sie haben ja auch die Zeit dafür, aber nicht alle haben einen Hund mit einer Geschichte wie sein Hund Bootsmann, ein Boxer-Rüde.

“Bootsmann? Och. Wie der Hund auf Saltkrokan?”

Rottner nickt. Viele Worte macht er nicht. Er hat einen leichten Sprachfehler: Die Zungenspitze klopft beim Sprechen gegen die Schneidezähne, so leicht, dass es nicht direkt als Lispeln durchgeht, eher als kleine Marotte, das ‘s’ zu Bett bringen zu wollen, auch am hellichten Tag, mitten im hellichten Satz.

“Der Hund von den Kleinen Strolchen hiess auch Bootsmann”, meint Rottner.

Blödsinn, entgegne ich. Der hiess anders, doch noch eine ganze Weile ist Rottner nicht davon abzubringen, dass nicht nur der Hund auf Saltkrokan, sondern auch der Hund der Kleinen Strolche Bootsmann hiess. Und natürlich sein Hund, der Boxer-Rüde, klar, der auch. Es geht also insgesamt um drei Hunde, die Bootsmann heissen oder heissen sollen.

“Der hatte so ein fettes schwarzes Klätschauge”, sagt Rottner, “der Bootsmann von den Kleinen Strolchen.”

“Ja, der hatte ein schwarzes Klätschauge, aber der hiess nicht Bootsmann, der.. der hiess anders.. Schibulsky oder so.”

“Schibulsky? Der hiess doch nicht Schiebulsky! Das war doch kein polnischer Pfannkuchen!”

“Ah Mann.. natürlich hiess die Töle bei den Kleinen Strolchen nicht Schibulsky, das weiss ich auch, das war SPASS! Aber erst recht nicht Bootsmann..!”

“Na schön”, gibt Rottner sich geschlagen, als er spürt, wie ernst es mir damit ist. “Aber auf Saltkrokan, der dicke Hund, der heisst Bootsmann.”

“JA!” schreie ich. “DER SCHON!”

Über einen Bekannten erhielt Rottner die Anfrage, ob er nicht Lust hätte, dem örtlichen Boxerhundeverein beim Renovieren zu helfen. Das alte Blockhaus auf dem Vereinsgelände hatte es nötig. Na schön – Rottner war arbeitslos und handwerklich nicht ungeschickt, er schlug ein.

Nach vierzehn Tagen harter Arbeit kam der Vorsitzende des Vereins auf ihn zu und fragte, ob er, Rottner, unbedingt eine Rechnung brauche oder ob man das vielleicht auch so regeln könne, unter der Hand.

“Nö”, sagte Rottner. “Ich will ihr Geld nicht, ich will einen Hund.”

So kam es, dass unmittelbar nach dem nächsten Wurf des hochprämierten Zucht-Weibchens Daxa von Bückeburg, “oder wie die Boxer-Tante da hiess”, Rottners Telefon klingelte: er könne jetzt ins Clubhaus kommen und sich einen Welpen aussuchen. Jetzt, auf der Stelle.

Rottner latschte hin und entschied sich für einen flinken kleinen Rüden, dann latschte er wieder heim. Und dann dauerte es noch einmal zwei Monate, bis ihm der kleine Hund vorbeigebracht wurde, als Bezahlung für Renovierungsarbeiten am Clubhaus.

“Sagen Sie, haben Sie Erfahrung mit Hunden, Herr Rottner?”

“Hunde? Wer? Ich? Nö. Nicht direkt. Aber ich weiss schon, wie er heissen soll. Ich hab schon einen Namen.”

“Ja sicher. Das ist Carlo von Bückeburg, der II.”

“Hm? Nee, der heisst Bootsmann.”

Der kleine Hund ging in die Hundeschule und absolvierte die Welpengruppe, zuletzt die Rockergruppe. Allerdings ohne Rottner. Der hatte keine Lust mitzukommen, das übernahm die Frau des Vereinsvorsitzenden, zweimal die Woche, drei Monate lang, und auch nicht ganz freiwillig.

“Machen Sie mal”, hatte Rottner zu ihr gemeint, “Sie machen das schon. Hauptsache, Sie versauen mir den Hektor nicht.”

“Welchen Hektor?”

“Na den Bootsmann.”

Später gewann Bootsmann Preise auf Ausstellungen, er war von bemerkenswert schönem Wuchs, was Rottner auch nicht groß berührte, Schönheitswettbewerbe waren nichts für ihn, alles zu affig da unter all dem Gepudel.

Mittlerweile ist Bootsmann im besten Hundealter und Rottner und er sind gute Freunde geworden. Wenn Rottner, wie während der Maßnahme des Job-Centers, den halben Tag aus dem Haus ist, übergibt er Bootsmann in die Hände seiner Nachbarin.

“Die geht mit dem Joggen in der Heide. In Ordnung hab ich zu ihr gesagt, machen Sie mal, gehen Sie ruhig Joggen mit dem Kerl, Hauptsache, er kommt hinterher nicht zu mir an und beschwert sich, he, Langer, die Tante ist mit mir jeden Tag drei Stunden durchs Unterholz gehoppelt.”

8

Es dauert eine Woche und ich gerate mit einem 57jährigen Ex-Chefredakteur aneinander, der zudem eine halbe Karriere als Radiomoderator hinter sich hat sowie eine dreiviertel Karriere als Rockmusiker. Die Betonung liegt bei allen drei Karrieren auf hinter sich, was allerdings mit 57 nicht ungewöhnlich ist.

Früh am Morgen reisst er gleich das Maul auf, wenn auch mit einer angenehm klingenden, sehr sonoren Alexis Korner-Blues-Stimme, was den Stuss, den er absondert, halbwegs abfängt und mildert.

Er sei immerhin Chefredakteuer gewesen, mault er zum wiederholten Male vor versammelter Mannschaft, man habe ihn zu dieser Maßnahme “zwangsrekrutiert”. Als wären auch nur einer von uns freiwillig hier. Von welcher Zeitung er kommt, lässt er unerwähnt, trotz Nachfrage. Erst auf mein Drängen hin, ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe, rückt er mit dem Namen der Zeitung heraus,  “Die Brücke”.

Die Brücke ist ein Obdachlosenmagazin und wird in den bergischen Großstädten verkauft. Das ist an sich kein Grund, die Nase zu rümpfen, aber wenn jemand sich als ex-Chefredakteur aufspielt.. Na schön. Wir erfahren weiter, dass er in der Redaktion als 1-Euro-Kraft angefangen hatte, sich hocharbeitete und als die Zeit vorüber war, beschäftigte man ihn weiter, bezahlt aus Töpfen des Arbeitsamts.

“Die hatten mir versprochen, ich dürfte dableiben bis zur Rente. Und dann war plötzlich doch kein Geld mehr da”, jammert er sonor. (Der könnte ins Radio gehen, denke ich, da wusste ich das noch nicht mit seiner halben Radiokarriere.)

Es ist neun Uhr, als wir um den Tisch herum sitzen. Zuvor hat eine Krankenschwester einen 45minütigen Vortrag über Gesundheit und richtige Ernährung gehalten, so als wären Langzeitarbeislose zu doof zum Fressen. Die Krankenschwester ist allerdings okay soweit. Sie arbeitet im Klinikum im Nachtdienst und verdient sich tagsüber mit Vorträgen etwas hinzu. Sie ist der Typ vorsichtige Radfahrerin Mitte vierzig, der im Verkehr nervt, aber sie erinnert mich an meine Schwester. Da kann sie eigentlich sagen, was sie will, sie hat bei mir ein Stein im Brett.

Am Ende des Vortrags erzählt sie irgendetwas über Kalorienzufuhr, als der ex-Chefredakteur, der zufälligerweise neben mir sitzt, plötzlich ausholt, um seine Sicht der Welt darzulegen. Es beginnt mit unserer von riesigen Konzernen versauten Industrienahrung (wir werden mit Abfall zugestopft) und endet bei Quantenphysik. Für sich genommen macht das alles Sinn, doch er wirft alles in einen Topf und rührt darin herum, bis irgendein unausgegorener Mist herauskommt.

Besonders auf den Geist geht mir, dass seiner Meinung nach alles, was aus Indien und China kommt, gaanz toll ist, und alles was aus dem Westen kommt, gaanz böse. Da platzt mir der Kragen.

“Du redest nur Scheisse”, fahre ich von der Seite an. “Von vorne bis hinten nur Müll.”

Zuletzt hatte er behauptet, eine positive buddhistische Grundstimmung könnte bei Rauchern sogar Lungenkrebs verhindern.

“Mein Gott, natürlich erleichtert positiv denken das Leben, aber es macht den Krebs nicht weg! Das ist doch voll Kokolores.”

Ich werde aggressiv und rücke ihn mit seinem Gefasel in Sektennähe.

“Den Quark, den du zusammenquasselst und wie du das tust, erinnert an Scientology.”

Das Wort “Scientology” habe ich hinter meinem Rücken aufgeschnappt, wo es Rottner gerade ausgesprochen hatte, der Wärmepumpenaustauscher und Besitzer von Bootsmann, der den Scheiss auch nicht mehr mitanhören kann. Seltsamerweise reagiert der ex-Chefredakteur weniger auf meine Kritik als auf die Heftigkeit meiner Worte, die mich selbst überrascht hat.

“Ich wollte hier niemanden auf die Füße treten und Aggressionen auslösen”, sagt er.

9

Momo, der verhinderte Bodybuilder, berichtet von der wilden Zeit, als er davon träumte, Profi zu werden und die Kraftsportbühnen der Welt zu besteigen, mit eingeölten Muskelsträngen. Damals plante er den Tagesablauf strikt nach der Ernährungsvorgabe. Dazu gehörte auch, den Wecker auf drei in der Nacht zu stellen, um eine Portion Nudeln zu kochen und zu sich zu nehmen. Damit sollte der Körper mit den Kalorien aufgefüllt werden, die er im Schlaf gerade verbrannt hatte.

“Um den Energieabfall zu minimieren. Das war zu der Zeit, als ich gnadenlos auf Masse gemacht hab.”

Um auf Masse zu machen gabe er Monat für Monat Hunderte von Euro für Pülverchen und Vitamin-Shakes aus.

“Das war schon geil, das Massemachen. Mit Anabolika baut man viel schneller Muskelmasse auf als nur mit Training. Da glaubst du jeden Morgen, du könntest die Welt aus den Angeln heben. Doch sobald du die Anabolika absetzt, fällt alles zusammen und du bist nur noch Gewürm.”

Als Momo endete, war Stille. Ich fühlte mich fatal an Heroin erinnert. Nur dass Heroin keine Muskeln aufbaute, sondern Illusionen. Aber der Zusammenbruch war der gleiche.

Links neben mir sitzt eine hübsche Ukrainerin, die Mathematik und Statistik in Kiew studiert hat und in ihrem blauen 80er Jahre-Kostümchen an eine alternde Stewardess erinnert. Nach dem Ernährungs-Vortrag der Krankenschwester meldet sie sich und will wissen, wie man am effizientesten Bitterstoffe zu sich nehmen könne, doch die Krankenschwester kann nicht viel weiterhelfen.

Gewisse Gemüsesorten wie Fenchel enthalten Bitterstoffe, sagt sie. Doch würden Bitterstoffe zunehmend aus unserer Nahrung herausgeschwemmt, damit es fluffiger schmecke.

Pernod, sage ich, ist auch bitter, und links von mir die Frau kichert. Es ist die Frau mit schiefer Haltung, die behauptete, auch schon am Stein gearbeitet zu haben. Eine nette Frau. Dreimal verheiratet, drei Kinder von drei Männern. Stammt ursprünglich aus Freiburg und hat hoch im Norden in der Verwaltung eines Rüstungsbetriebs gearbeitet.

“Ich hatte die Panzerketten unter mir.”

In Solingen ist sie der Liebe wegen gelandet. Hat hier das dritte Mal geheiratet und 10 Jahre lang (wieso eigentlich immer genau 10 Jahre?) in einem Familienbetrieb Messer geschliffen. Seither ist ihr Rücken lädiert, vom langen Sitzen am Schleifstein.

Tatsächlich bildeten Haltungsschäden über Jahrhunderte so etwas wie das Krankheitsbild Nr. 1 unter der Solinger Arbeiterschaft, und noch heute sind orthopädische Deformationen dieser Art im Stadtbild präsent: Buckel, Höcker, Schulterkröpfe.

10

Ausser einem EDV-Spezialisten befindet sich in jeder Maßnahme auch ein Zombie. Ein graues Etwas, das auf seinem verhuschten Pfad durchs Dasein gerade Station in der Langzeitarbeitslosigkeit macht. Wobei an dieser Stelle einschränkend gesagt werden muss: Langzeitarbeitslosigkeit beginnt definitionsgemäß bereits nach einem Jahr ohne steuerpflichtige Beschäftigung. Meines Erachtens ist man nach einem Jahr aber noch lange nicht langzeitsarbeitslos. Dazu fehlt dann doch noch ein bisschen was.

In unserer Stabilisierungs-Maßnahme heisst der Zombie Eileen. Eileen ist um die vierzig und hat es an den Nerven. Das Haar gebrochen und voller Spliss, der Blick getrübt, der Mund eine Kneifzange, dazu nachlässige Kleidung – insgesamt ist Eileen eine einzige Altlast.

Einmal stapfen wir nebeneinander durchs Treppenhaus. Sie ist furchtbar unsicher und wägt ihre Worte ab, sie will bloß nichts dummes, nichts falsches sagen. Da tut sie mir ein bisschen leid, und fortan mag ich sie.

Sie zählt zur Abteilung Ich möchte keinem auf den Wecker gehen, aber ich bin so unglücklich, merkt das denn niemand? Nicht selten weiss ich bei diesen Menchen nicht, wie ich ihnen meine Sympathie deutlich machen kann, ohne sie gleich in die Arme zu schliessen. Ein aufmunterndes kleines Lächeln hier, ein aufmunterndes kleines Lächeln da, das kann jedenfalls auf Dauer dümmlich wirken und eher das Gegenteil bewirken.

Also belasse ich es oft bei meiner heimlichen Sympathie und gehe davon aus, dass diese Mitmenschen meine Gefühle schon irgendwie mitkriegen, oder zur Not eben erraten. Eine trügerische Annahme, die mich im Leben schon oft in die Bredouille gebracht hat.

In einem Fall wie Eileen geht es nur darum, dass jemand spürt, dass ich auf seiner Seite bin, doch in anderen Fällen wurde ich schon komplett missverstanden, nur weil ich den Mund nicht aufmachte. Weil ich davon ausgegangen war, dass Menschen meine Gedanken und Blicke schon richtig einschätzen.

So war ich automatisch davon ausgegangen, dass meine beiden Geschwister es mir nicht verübelten, dass ich kaum noch Einladungen annahm, ob zum gemeinsamen Essen, zum Spieleabend oder zum traditionellen Osterfeuer. Aus dem einfachen Grund, dass ich keinen Alkohol mehr trank und mir jede Gesellschaft nach spätestens einer Stunde lästig wurde und ich nur noch heim wollte. Das müssen die doch wissen, dachte ich. Die kennen mich doch. Pustekuchen.

Was ich dabei nämlich unterschlug: Andere Leute, selbst Geschwister, die mit dir aufgewachsen sind, haben den Kopf und das Herz voll anderer Dinge, die ich nicht mitkriege. Das macht es so nötig, dass man sich hinstellt und sagt, was man will und was man nicht will, was man mag und wasn man nicht mag, was man schlachtet oder besser heile lässt, was man küsst oder fortstößt, was man sich einverleibt oder was man auskotzt.

Wer sagt, was er will, kriegt, was er braucht, meint die Gräfin, als ich abends nach Hause komme und von meinem Tag erzähle. Zum Abendessen gibt es überbackenes Fenchelgemüse.

Bitterstoffe, sag ich.

Kurztitel & Kontexte bis 2013-03-24

Kurztitel & Kontexte bis 2012-11-25

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  • Tainted Talents (Ateliertagebuch.) » Freiheilt http://t.co/83fXVM3k Nov 18, 2012
  • Guido Rohms gestammelte Notizen » Die Hungertage werden länger http://t.co/aFN9biwZ Nov 18, 2012

Hackergrüße aus Malaysia

Hacker-Konsole für Passwort-Klau
Hacker-Konsole »Shell.CA.2«, mit der so ziemlich alles im angegriffenen System machbar ist

••• Aus Fehlern lernt man, heißt es. Nun, es müssen nicht unbedingt die eigenen sein. Ich habe Fehler gemacht und lade euch ein, den Erkenntnisgewinn mit mir zu teilen, bevor es euch selbst trifft.

Vor einigen Wochen wurde der Server, auf dem neben dem Turmsegler noch diverse andere Websites befreundeter Künstler beheimatet sind, von islamistischen Hackern aus Malaysia angegriffen. Anlass war den muslimischen »Freunden« der Beginn des Fastenmonats Ramadan. Dass auch mir der Appetit vergangen ist, als ich morgens per SMS die Meldung bekam »Meine Website wurde gehackt!« — kann man sich denken. Noch mehr vergällt war er mir, als ich das Ergebnis sah: Antisemitische Hass-Banner auf den Homepages der betroffenen Sites.

Obwohl ich sofort einschreiten und vom Handy aus den Server vom Netz nehmen konnte, war der Schaden bereits beträchtlich. Es hat eineinhalb Tage gedauert, die Sicherheitslücke zu identifizieren und zu schließen, den Schaden zu beseitigen und das System durchgängig mit neuen Account-Passwörtern zu versehen.

Nun ist es einerseits peinlich, wenn man einräumen muss, den Hackern eine Tür offen gelassen zu haben, durch die sie eintreten konnten, um solchen Schaden anzurichten. Andererseits denke ich mir, nachdem ich nach nun mehr als vier Wochen wieder sicherem Betrieb, den Schrecken überwunden habe, dass es ein lehrreiches Beispiel für andere Site-Betreiber sein kann, wenn ich an dieser Stelle einmal erzähle, wie die Hacker eingedrungen sind, welche Tools sie verwendet haben und was alles sie damit sonst noch hätten anstellen können.

Die meisten Websites auf meinem Server verwenden das Content Management System (CMS) WordPress. Es ist auf Millionen Installationen weltweit erprobt, wird regelmäßig aktualisiert und gegen mögliche neue Angriffsvarianten gehärtet. Das schützt den Anwender jedoch nur bedingt. WordPress erfreut sich unter anderen deshalb so großer Beliebtheit, weil es durch Plugins für jeden denkbaren und undenkbaren Einsatzzweck erweitert werden kann. Ich selbst habe Plugins für WordPress geschrieben, MintPopularPostsWP und RearviewMirrorWP beispielsweise für die »Rückspiegel«-Funktion wie hier im Blog. Gelegentlich verwenden die Entwickler solcher Plugins ihrerseits Komponenten von Drittanbietern — bspw. Flash-Komponenten für die Bereitstellung von Upload-Funktionen.

Ein solches WordPress-Plugin, im Einsatz auf zwei der betreuten Websites, war das Einfallstor. Das Plugin nutzte eine vom Entwickler nicht korrekt konfigurierte Flash-Upload-Komponente. Diese ermöglichte es nicht nur — wie vorgesehen — Bilder auf den Server zu laden, sondern auch ausführbaren Skript-Code und das auch noch für beliebige unangemeldete Benutzer. Ein Konfigurationsfehler meinerseits gestattete die Ausführung von Skript-Code aus Verzeichnissen, die das Plugin für Uploads nutzte.

Die Hacker haben einen Automaten verwendet, der stumpfsinnig WordPress-Websites weltweit nach dem fehlkonfigurierten Plugin absuchte. Der Automat sandte einfach an die typische URL einen Upload-Request. Ist das Plugin vorhanden, landet so eine Hacker-Konsole (»Spy.CA.2« und »Spy.Prance.A«) als PHP-Script auf dem Server. War der System-Admin gewissenhaft, ist der Angriff damit zu Ende, denn aus einem Upload-Verzeichnis sollte der Server nie Code ausführen dürfen. Sollte. Der Automat prüft das, indem direkt im Anschluss versucht wird, die Hacker-Konsole aufzurufen. Gelingt das, ist der Server kaum noch zu retten. Ein Mensch übernimmt dann über die Konsole den Server.

In meinem Fall wurden zwei unterschiedliche Hacker-Konsolen verwendet. Die eine (s. folgendes Bild) dient zur Ausführung von beliebigen Shell-Befehlen unter dem OS-User, unter dem der Webserver läuft. (Gelegentlich, habe ich mir sagen lassen, ist das bei manchen Systemen auch mal der User root, der alles darf.) Aber auch, wenn man sich diese fatale Blöße nicht gegeben hat, ist es schlimm genug. Das »Turbopanel« unternimmt diverse Brute-Force-Attacken, um die Passwörter von OS- und Datenbank-Usern zu knacken.

Hacker-Konsole für Passwort-Klau
»Turbopanel«, Hacker-Konsole für Passwort-Klau

Darauf allerdings ist der Hacker, der die Konsole bedient, gar nicht angewiesen. Die »Super!«-Konsole aus dem Bild am Beginn dieses Artikels bietet dem Hacker nämlich Zugriff auf das Dateisystem des Web-Servers, soweit der OS-User, unter dem der Web-Server betrieben wird, dies lesen darf. In diesem Dateisystem finden sich nun auf alle Fälle die Konfigurationsdateien von WordPress, in denen u. a. die Datenbankverbindungen des CMS eingetragen sind. So kommt der Hacker in den Besitz von validen Datenbank-Benutzernamen samt Passwort. Einmal in der Datenbank, liegen dann auch die Accountnamen aller registrierten Benutzer offen, das CMS ohnehin, so dass die Websites im Handumdrehen mit Inhalten gefüllt werden können, die dem Hacker gefallen, dem enteigneten Admin der Website hingegen höchstwahrscheinlich nicht.

Ist man derart entkleidet, hat man einiges an Arbeit vor sich. Zunächst muss man die Sicherheitslücke überhaupt erst einmal finden und sie schließen. Dann ist festzustellen, wann genau der Einbruch erfolgt ist. Reparieren kann man vergessen. Will man sicher sein, keinen Schadcode und keine fremden Inhalte auf den Sites oder in der Datenbank zu haben, muss man ein Backup von Datenbank und Dateisystem einspielen, das vor dem Angriff erstellt worden ist.

Damit ist es aber nicht getan. Immerhin muss man davon ausgehen, dass die Hacker sich nun im Besitz der Account-Informationen von Weblog-Nutzern und Datenbankbenutzern befinden. Also müssen alle Passwörter für diese Accounts geändert werden.

Die meisten CMS ermöglichen es, dass ein einmal angemeldeter Benutzer künftig über einen Cookie erkannt wird und sich so nicht bei jedem Besuch neu anmelden muss. WordPress bietet dieses Feature ebenfalls an. Nach einem Hacker-Einbruch muss es deaktiviert oder aber auf anderem Weg sichergestellt werden, dass alle bisher generierten Cookies ihre Gültigkeit verlieren. Bei WordPress ist dies möglich, indem die Kryptographieschlüssel geändert werden. Andernfalls braucht sich der Hacker während der Attacke nur einmalig gültig angemeldet zu haben, um später bei weiteren »Besuchen« über den Cookie als valide angemeldeter Blog-Benutzer erscheinen zu können. Wirklich sicher ist die Änderung der Schlüssel jedoch nur, wenn man ausschließen kann, dass Benutzer-Passwörter zu den Blog-Accounts entwendet wurden. WordPress speichert alle Passwörter verschlüsselt. So soll es auch sein. Ob diese Verschlüsselung für einen wirklich ambitionierten Hacker ein echtes Problem darstellt, mag ich nicht beurteilen.

Ins Merkheft geschrieben: Was sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wenn man einen Server im Internet betreibt?

  1. Tägliche Backups vom Dateisystem und den Datenbanken müssen vorhanden sein.
  2. Tägliche Backups vom Dateisystem und den Datenbanken müssen vorhanden sein.
  3. Tägliche Backups vom Dateisystem und den Datenbanken müssen vorhanden sein.
  4. Alle Komponenten vom Betriebssystem über die Server-Software bis hin zu Plugins müssen auf aktuellem Stand gehalten werden, so dass Sicherheitslücken, die den Entwicklern bekannt geworden sind und von ihnen geschlossen wurden, auch auf dem eigenen System geschlossen werden.
  5. Server-Software (Web-, Mail-, Datenbank-Server etc.) müssen unter unterschiedlichen minderberechtigten OS-Usern laufen und keinesfalls unter dem User root.
  6. Ermöglichen Komponenten den Upload von Inhalten auf den Server, muss verhindert werden, dass es sich dabei um ausführbaren Code handelt oder bestehende Inhalte gleichen Dateinamens überschrieben werden können.
  7. Der Web-Server muss so konfiguriert werden, dass er in keinem Fall Code aus Verzeichnissen ausführt, die für Uploads freigegeben sind.
  8. Es empfiehlt sich der Einsatz einer Software, die das Dateisystem des Webservers überwacht und den Admin benachrichtigt, wenn sich im Dateisystem bislang unbekannte Inhalte finden, insbesondere Dateien mit ausführbarem Code.

Punkt 4, 6, 7 und 8 waren auf meinem Server nicht erfüllt. Das besagte Plugin war seit zwei Jahren nicht aktualisiert worden. Die Sicherheitslücke (Verstoß gegen Punkt 6) war dem Hersteller des Plugins bekannt und bereits seit 1 1/2 Jahren durch eine neuere Softwareversion geschlossen. Mein Web-Server erlaubte die Ausführung von Code aus Upload-Verzeichnissen, und ein Monitoring des Dateisystems gab es nicht.

Selbst schuld also. Erkenntnis durch Schmerz.

Es würde mich interessieren, welche Blog-Betreiber unter den Turmsegler-Lesern alle 8 Punkte beruhigt abhaken können. Eine Google-Recherche am Tag des Angriffs zeigte, dass tausende WordPress-Weblogs in aller Welt an diesem Tag auf die gleiche Weise von den gleichen Hackern übernommen worden sind. Google hatte die gefälschten Inhalte bereits indiziert. Und da Hacker auf spezifische Weise eitel sind, haben sie in den Hass-Seiten Fingerabdrücke hinterlassen, um ihren weltweiten »Erfolg« auch belegen zu können.

Jetzt sind hier die Schotten dicht, nun ja, nach aktuellem Kenntnisstand. Besucher aus Malaysia müssen ab sofort übrigens draußen bleiben. Sorry, aber wenn die entsprechenden Provider auf Meldungen über Hacker-Angriffe via IP-Adressen aus ihren Pools nicht einmal reagieren, geschweige denn Maßnahmen ergreifen, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als die Rote Karte zu ziehen.

zerstreuung

2

marimaba : 6.36 – In einer Filmdokumentation, die den Schriftsteller Jonathan Franzen fünf Tage lang während einer Lesereise begleitet, folgende berührende Szene, die sich im New Yorker Arbeitszimmer des Autors ereignet. Jonathan Franzen hält seine Schreibmaschine, ein preiswertes Dell – Notebook, vor das Objektiv der Kamera. Er deutet auf eine Stelle an der Rückseite des Gerätes, dort soll früher einmal ein Fortsatz, eine Erhebung zu sehen gewesen sein. Er habe diesen Fortsatz eigenhändig abgesägt. Es handelte sich um eine Buchse für einen Stecker. Man konnte dort das Internet einführen, also eine Verbindung herstellen zwischen der Schreibmaschine des Schriftstellers und der Welt tausender Computer da draußen irgendwo. Jonathan Franzen erklärt, er habe seinen Computer bearbeitet, um der Versuchung, sich mit dem Internet verbinden zu wollen, aus dem Weg zu gehen. Eine überzeugende Tat. Im Moment, da ich diese Szene beobachte, bemerke ich, dass die Verfügbarkeit von Information zu jeder Zeit auch in meinem Leben ein Gefühl von Gefahr, Zerstreuung, Beliebigkeit erzeugen kann. Ich scheine in den Zeichen, Bildern, Filmen, die hereinkommen, flüssig zu werden. Dagegen angenehme Gefühle, wenn ich die abgeschlossene Welt eines Buches in Händen halte. Früher einmal, sobald ich spazieren ging oder auf eine Reise, zur Arbeit, ins Theater oder sonst wohin, verließ ich niemals das Haus, ohne eines meiner zerschlissenen Unterwegsbücher mit mir zu nehmen. Wenn ich einmal doch kein Buch in der Hand oder Hosentasche bei mir hatte, sofort das Gefühl, unbekleidet oder von Leere umgeben zu sein. Als ob ich einen immerwährenden Ausweg in meiner Nähe wissen wollte, ein Zimmer von Wörtern, in das ich mich jederzeit, manchmal nur für Minuten, zurückziehen konnte, um fest zu werden. Da waren also Bücher von Malcolm Lowry, Kenzaburo Oe, Truman Capote, Friederike Mayröcker, Walter Benjamin, Janet Frame, Georg C. Lichtenberg, Heinrich von Kleist, Monika Maron, Alexander Kluge, Bohoumil Hrabal, Johann Peter Hebel, Patricia Highsmith, Elias Canetti, Peter Weiss, Hans Magnus Enzensberger. Irgendwann, weiß der Teufel warum, hörte ich auf damit. Und doch trage ich noch immer ein Buch in meiner Nähe. Ich trage meine Straßenbücher nicht länger in der Hand, ich trage meine Straßenbücher im Rucksack auf dem Rücken. – stop

ping

:

ping

Montag, 28. Mai 2012

Die Gedanken eines ganzen Tages aufzuschreiben, auch die Eindrücke, angefangen mit den optischen Sensationen einer moosbewachsenen Mauern, bis hin zu den Falten der Menschen, die mir auf den Straßen entgegen liefen; jede Gefühlsregung, von dem unkonkreten Dunst des erwachenden Ichs am Morgen, bis hin zu dem unwesentlichen Panikanfall am Seeufer, weil ein leichter aber unmittelbarer Schmerz vom Solarplexus aus die untersten Rippen entlang fuhr; jeden noch so kleinsten Gedanken – zum Beispiel den, dass Christoph Schlingensief bald vergessen sein wird, vergessener noch als die zahllosen Schriftsteller, deren vergilbte und angeschlagenen Bücher man in den Grabbelkisten der Flohmärkte finden kann (habe ich diesen Namen schon einmal gelesen? A.J. Cronin? Ach, ja, der stand bei meiner Mutter im Bücherregal, in den siebziger Jahren, und ich habe demletzt auch wieder seinen Namen gelesen, in der Bestsellerliste eines Spiegel-Heftes, das mir zusammen mit anderen von einer Nachbarin geschenkt wurde, weil sie wusste, dass ich diese Hefte gerne zur Recherche für meinen Roman nutze; sie hatte sie auf dem Speicher ihres verstorbenen Vaters gefunden, so sagte sie, aber die Hefte stanken alle nach dem Moder eines Kellers, und so lagere ich sie seither auf dem Balkon, blättere ab und an eines durch, staune über die Jugendbildnisse so manchen Schriftstellers, lese die Bestsellerliste und stelle fest, dass auch vor dreißig, vierzig Jahren vor allem Schund gekauft wurde, sitze auf dem Balkon, trinke ein Glas Wein, rauche eine Zigarette und denke nach, versuche das Denken zu beobachten, nehme mir vor, später am Schreibtisch diesen Gedanken noch einmal nachzuhängen, denke an all die Einzelheiten, die Sensationen des Tages, vergesse sie wieder, schlage das Heft zu), will also die Gedanken eines einzigen Tages aufschreiben, zum Beispiel, dass mir wieder der Tod durch den Kopf gegangen ist (nein, nicht dass ich an den Tod gedacht habe, sondern dass er mir durch den Kopf gegangen ist, mit seinen schweren Stiefeln, in dem Moment, als mich dieser fremde Schmerz anfiel, der vom Solarplexus aus… und die Panik, eine leichte Panik nur, die ich schon so genau kenne, wie einen alten Freund, ohne dass wir je Freunde geworden wären, die Panik und ich, die einfach nur mein strenger Begleiter ist), all diese Gedanken also fassen zu können, das wäre ein Kunstwerk, das wäre Leben.
 
Stattdessen hechele ich ihnen hinterher, ein dünner ausgetrockneter Hund, auf den Pfaden, auf den Fäden der Zeit, der Nornen. Ich spinne ja nur, und wickele doch nur die Gedanken des Momentes auf, der jetzt, ich weiß es ja schon, vorbei ist, und nur eine Spur, eine Fährte von Pan hinterlässt.
 
Dabei war der Tag sehr schon, wenn auch der Körper die meiste Zeit nicht fröhlich sein wollte, der Geist war es schon, als ich mit meiner Familie am Schlachtensee war, meinen Sohn beobachtete, der in einer kleinen, kühlen Bucht baden ging, mit seiner Schaufel Schlick aus dem Wasser schippte, dessen Schwimmflügel orangefarben leuchteten vor dem glitzernden Wasser des Sees, auf dem die Ruderboote entlang trieben, oder mit in die Wasseroberfläche einschneidenden Rudern voran getrieben wurden (die aufstiebenden Wassertropfen, die Sonne halb hinter den Wolken, das andere Ufer mit den winzigen Badegästen). Was dachte ich da? Ich habe es schon wieder vergessen, in Erinnerung bleibt mir immer nur das Bild, manchmal auch Geräusche, niemals aber was in meinem Kopf vor sich hin redete. Vielleicht dachte ich ja nichts, vielleicht war ich ja glücklich?
 
Später dann, kurz nach der Mittagszeit (und wo hört der Mittag auf, fängt der Nachmittag an? – Darüber dachte ich gestern nach, schaute auch im Internet nach, doch nicht einmal Wikipedea konnte mir präzise Auskunft geben), gegen 14 Uhr also gingen wir zum Bootshaus und liehen uns ein Ruderboot (No. 35 für 4 Personen, so stand es auf dem Bug). Und dann ruderte ich hinaus, ließ die Ruder in die Wasseroberfläche schnellen, betrachtete die stiebenden Wassertropfen, schaute die Beine meiner Frau an, die vor mir saß, neben sich das Kind, das die kleine Hand durchs Wasser gleiten ließ, wie ich es auch gemacht hatte, als ich ein Kind war, und als mein Vater gerudert hatte (ist es wirklich mein Vater gewesen? Ist das eine falsche Erinnerung? – Ich weiß, dass ich die Hand durchs Wasser gleiten, und ich nehme an, dass es mein Vater war, der die Wassertropfen aufstieben ließ, aber sicher bin ich mir nicht).
 
Ich fühlte mich leicht, kein Schmerz mehr, keine Beunruhigung, nur ein Gleiten durch das Wasser, vorbei an anderen Ruderbooten mit lachenden Menschen, ab und an die Köpfe einiger Schwimmer, die ein bisschen wie die Köpfe in dem Stahlstich von Doré aussahen; der Stich, der die Eisfläche der Hölle zeigt, mit den eingefrorenen Menschen, deren Köpfe über das Eisschild hinausragen. Die Hölle also, in meinen Gedanken, aber gezähmt durch Kunst, und hier draußen ist der See, das Boot, meine Familie, die Sonne. Kaum ein Gedanke. Ich zeige auf die Uferböschung, auf die kleine Bucht, in der jetzt andere Kinder baden, und sage:
 
„Schau mal, Tristan, da waren wir vorhin“. Und Tristan schaut zweifelnd und sagt: „Wo?“
 
Und ich strecke die Hand, den Zeigefinger zur Bucht hin und sage „Da. Dort sind wir gewesen.“
 
Und sage zu mir, denke mir, lasse es in mir denken: Dort sind wir gewesen, dort habe ich etwas gedacht, aber jetzt nicht mehr, jetzt bin ich hier und denke etwas anderes, aber auch das kann ich nicht mehr erinnern, denn jetzt sitze ich hier, an meinem Sekretär aus den sechziger Jahren (einen ähnlichen hatte ich schon einmal, in den Achtzigern, und auch an ihm habe ich gerne geschrieben), sitze hier und schreibe, denke schon wieder mich fort aus meinen Gedanken.
 
Die Erinnerung ist das einzige was wir haben, das einzige was andauert. (Und natürlich habe ich auf dem See zuerst an die Bilder von Monet und Renoir gedacht, die sie malten im späten 19ten Jahrhundert, als sie, die Freunde, zusammen mit ihren Frauen – und vielleicht auch mit ihren Kindern – einen Ausflug machten, zu einem See; dort eine Bootsfahrt unternahmen, später sich und die Boote malten – ein glücklicher Tag. Heute sind die Bilder getrennt, hängen in verschiedenen Museen, waren aber wohl einmal in einer Ausstellung wieder Seite an Seite gehängt. – Und auch Renoir und Monet schon lange tot, aber immerhin nicht vergessen, wenn auch niemand mehr den Klang ihrer Stimmen beschreiben könnte, die Farbe ihrer Augen, die Wege und Pfade ihrer Gedanken).
 
Und leichten Heuschnupfen hatte ich auch. Und das Rumpeln der S-Bahn-Räder war zu hören. Und eine blau schimmernde Libelle schwebte über dem Wasser, ein winzig kleiner Polizeihubschrauber.

Monet
 
Renoir
 

 

Zur Ästhetik der Hörstücke, darinnen auch das Internet.

Selbstverständlich kann man sagen: Komplexe Gebilde wie >>>> dieses, zumal allein fürs Ohr, verfehlten ihre Hörer, weil sich den Verästelungen bei einmaligem Hören, wie der Rundfunk das vorsieht, unmöglich folgen läßt, zumal zu >>>> solch nachtschlafener Zeit. Damit verfehlten die Stücke das Genre – Feature – zugleich, das deutlich stärker einen Bildungsauftrag hat als etwa ein Hörspiel, sei es eines der puren Unterhaltung, sei es eines mit Botschaft und von Form.

Dagegen ist zweierlei einzuwenden:

1. Kein Genre entzieht sich dem Zugriff der Künste, wenn es sie lockt. Die Kunst n i m m t sich, schärft, konturiert, verfremdet zum je Eigenen: dem, was alleine dem speziellen Genre eigen, also nicht auch beliebiger Teil eines anderen ist. Sie isoliert und läßt aus dem isolierten Kern neu wachsen: Einvernahme des Interviews, Einvernahmen des O-Tons als Geräusch & Musik, Einvernahme der didaktischen Elemente als ihrerseits Erscheinungen von Form. Die Dinge, Phänomene und auch die Absichten werden zu künstlerischem Material und als solches je neu kombiniert – und/oder ‚bekannt‘ kombiniert, um den Wiedererkennungswillen zu locken; Erkenntnis wird aus der Distanz des fremden, hier nun Kunstblicks.
Das unterläuft, immer, die pädagogische Absicht und dreht sie herum. Denn indem Absicht ist und bekannt ist, verfehlt sie selbst schon ihr Ziel, entschärft sich nämlich: wir wissen immer schon, warum. Dann hört der zu, der sowieso interessiert ist, oft auch nur der, der eh dieser Meinung längst war. Ein solches Verständnis von Feature ist pur affirmativ und, jedenfalls selten, wirklich erkenntnisfördernd über bestehende Vorlieben hinaus. Dagegen steht im poetischen Hörstück, zu dem das Feature mir wurde, die Absicht-selbst auf dem Prüfstand.
Hier ist künstlerisch mit der Erweiterung des Genres über die definierten Grenzen, nämlich über sein Deskriptives hinaus, ja ihm feindlich, zu erwidern: mit der Aura etwa eines O-Tons, die unscharf ist, insofern seine Informationen nicht nur sind: aha, so klingt Bombay, oder aha, so ist das bei den >>>> Hyänen (ein absolut grandioses Stück von Peter Leonhard Braun); und diese Aura – sie besteht aus semantischen Ober- und Untertönen, die alleine für sich gar nicht wahrnehmbar wären, aber maßgeblich die Temperierung bestimmen – wird ihrerseits mit anderer Auren musikartig verschränkt; die Auren spielen miteinander, kopulieren, dann trennen sie sich, sind aber schwanger. Ein Rätsel bleibt immer: Wie wird diese Frucht, und was ist sie? Freilich, das muß ein Wesentliches des inszenierten Gegenstandes miterfassen und transportieren, aber auch etwas Drittes, Viertes über ihn hinaus: etwas von seiner Wirkung.

2. Die einmalige Rundfunksendung i s t nicht mehr einmalig. Die Zukunft des Rundfunks, ob öffentlich-rechtlich oder privat, wird im Internet liegen, ebenso wie des Fernsehens. Er wird sich, und ist schon dabei, im Wesentlichen über Smartphones übertragen, iPads, Note- und Netbooks, schließlich wahrscheinlich über Knöpfe, die wir im Mantelkragen tragen, jeder selbst bereits ein kleiner Computer. Damit, aber schon jetzt, ist jede Sendung mitschneidbar und kann und wird ebenso wiederholt gehört werden können wie irgend ein Musikstück, das sich auch erst bei mehrmaligem Anhören, und oft dann erst rauschhaft, entschlüsselt. Die Ästhetik meiner Hörstücke setzt genau hierauf. (‚Gute‘ Hörer, denen es auf Klang ankommt, werden den Mitschnitt auf ihre Anlage übertragen und dort noch einmal hören: die Unterschiede sind frappierend; man kann durchaus den Eindruck gewinnen, verschiedene Stücke zu hören; soviel, nebenbei, zum Frequenzgang).
Jemand, der nur zweien >>>> meiner Hörstücke begegnet ist, w e i ß bei dem dritten: hier muß gelauscht werden, zweidreimal hintereinander oder in Abständen wieder; sie sind wie Bücher, in denen man nachschlägt. Ihr Mitschnitt ist von der Ästhetik programmiert und gefordert, auch die „schwarze“ Weitergabe, egal, ob privat, ob p2p. Ob, selbstverständlich, solch mehrmaliges Hören geschieht, steht allein im Ermessen des Hörers, nicht aber des rechtetragenden (!) Rundfunks. Ob solch mehrmaliges Hören geschieht, hängt davon ab, ob der Reiz empfunden wird, es zu tun. Ihn zu erzeugen, ist die didaktische Seite der künstlerischen Arbeit, die Hand freilich in der des ästhetischen Kalküls. Ich gehe von vornherein von der Kopie aus, die bei Klangwerken per se Original ist. Es gibt diesen Unterschied längst schon nicht mehr.* Die „Ausstrahlung“ über das Internet ist ihre Wiederholung immer schon selbst.** Es wird in absehbarer Zeit überhaupt keine andere Technik des Ausstrahlung mehr geben; wann nicht mehr, ist nur noch eine Frage der Speicherkapazitäten, will sagen: Qualität der Kompromierungs-Technologien. Das Argument der hörenden Einmaligkeit ist damit obsolet. Und damit das des zu komplexen Gebildes.

*): Von diesem Gedanken aus wäre auch urheberrechtlich zu argumentieren,
urheberrechtlich im Sinne eines Urheberschutzes. Für das
künstlerische Kalkül indes hat es keine Bedeutung.
**): Finanziell entgolten durch Gebührenabgaben und Aufschläge auf den
Endgeräten. Das wiederum wäre durch die Verwertergesellschaften
an die Künstler weiterzuleiten – um ein weiteres Mal den Urheberschutz-
gedanken zu betonen, nicht aber den der abgetretenen Verwertertrechte.
[Urheberrecht.]
_____________
[Poetologie.]

Kurztitel & Kontexte bis 2012-05-06

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  • Guido Rohm – Aus der Pathologie » 2. Mai 2012, Melusine und Morel sind fort, 6.01 Uhr http://t.co/JeM0p8F4 May 02, 2012
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