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No falls, no fun: Iggy Pops Kärtchen vom Rheinfall

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Unsere Einträge zum Rheinfall stoßen insbesondere in der Schweiz immer wieder auf beträchtliche Resonanz. Die Schweizer scheinen gewissermaßen stolz auf “ihr” Rhein-Naturschauspiel. Die Scans der oben zu sehenden Postkarte schickte uns eine junge Dame, die ihren Namen nicht genannt haben möchte. Gefunden hat sie die Karte zwischen alten Familienfotos, die jahrzehntelang vergessen in einem Schuhkarton gilbten. Auf Nachfragen im Familienkreis stellte sich heraus, daß der Großvater unserer Informantin die Karte am Grabstein des mutmaßlichen Stifters von Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen, Eberhard III. von Nellenburg(*), gefunden und aufgehoben hatte. Die Signatur “Iggy” habe ihm nichts bedeutet, doch habe er das Motiv für schön befunden und weil seine längst verstorbene Frau, nachdem er ihr seinen Fund gezeigt hatte, dem Großvater erzählt habe, daß Iggy Pop “ein berühmter Schlagersänger” und sehr wahrscheinlich der Verfasser der wenigen Zeilen sei, könne er sich bis heute genau an die Umstände des Fundes erinnern. Für die Geschichte spricht, daß Pop laut unserer Informantin “nachweislich 1976 seinen Freund David Bowie, der damals in der Nähe von Genf wohnte, in der Schweiz besucht hatte”. Gewisse Blätter, habe die verstorbene Großmutter gewußt, seien damals voll von dieser Visite gewesen. Denn die Sänger hätten vor allem Drogen im Übermaß zu sich genommen, was zu gesellschaftlicher Aufregung geführt habe. Ob Bowie und Pop tatsächlich gemeinsam den Rheinfall besucht haben, darüber wisse sie allerdings nichts, “und die beiden Herren ja vielleicht auch selber nicht” wie unsere Informantin anfügt. Auch wie die frankierte, gestempelte und somit offenbar trotz fehlender Empfängeradresse auf den Versandweg gelangte Karte letztlich an ihren Fundort im Kloster kam, dürfte ein Geheimnis der Pop- sowie der Rheinfallgeschichte bleiben.

(*) Nach anderer Quelle gilt Eberhard VI. von Nellenburg als Klostergründer. Besonders verwirrend in diesem Zusammenhang, daß Eberhard IV. von Nellenburg gelegentlich mit Eberhard I. von Nellenburg gleichgesetzt wird, wodurch letztlich die gesamte Zählreihe in Frage zu stellen sein dürfte.

Mayan Moza 2014

Mayan Moza 2014
Mayan Moza (Jerusalem) 2014

••• Der Showdown zwischen Wechsler und Zichroni und Wechslers vergebliche Flucht vor Ben-Or in der »Leinwand« finden in einem Hain kurz vor der Stadtgrenze von Jerusalem statt. Bislang konnte man diesen Hain finden, wenn man der Beschilderung zum »Beit Jellin« folgte und dann am Beit Jellin vorbei über einen unbefestigten Weg weiter fuhr. Der Weg führte direkt zum Mayan Moza, jener historischen Mikweh, die ich dank Rav Landsmann am 2. Januar 2008 während meiner ersten Recherche-Reise nach Israel entdeckt und in der ich an diesem wirklich kalten Morgen auch untergetaucht bin – wie später Wechsler im Roman. Ich wusste damals nicht, dass ich die letzte Gelegenheit dazu genutzt hatte.

Mayan Moza 2014
Mayan Moza (Jerusalem) 2014

Aufgrund von Streitigkeiten zwischen zwei haredischen Gruppierungen, die beide diese Mikweh für sich beanspruchten, kam der Ort schnell herunter. Als ich mit Yechezkel Schatz Anfang Januar 2011 noch einmal dorthin fuhr, war ich entsetzt. Aus dem Ort mit der besonderen Ausstrahlung war eine Müllkippe geworden, die Mikweh selbst ausgetrocknet, als wäre ihr das Verhalten der Haredim so peinlich, dass sie sich komplett verweigerte.

Vor drei Wochen nun – wieder Anfang Januar und weitere drei Jahre später – bin ich mit Einat erneut dort gewesen. Und wieder war es schockierend. Es gibt keinen Hain mehr. Es gibt keine Müllhalde mehr. Aber auch von der Quelle und der Mikweh war nichts mehr zu sehen. Es scheint, als sollte die Straße nach Tel Aviv verbreitert werden, oder es stehen andere Bauvorhaben an. Der Bereich um den Weg zu Mayan Moza ist jedenfalls planiert, die meisten Bäume sind gefällt, und erst nach einigem Herumsuchen fiel uns ein kleines, von einem Wellblech-Bauzaun abgeschirmtes Areal auf. Wir waren nicht die ersten, die nach Mayan Moza suchten. An einer Stelle des Zauns war das Blech zur Seite gebogen, so dass man einen Blick auf das abgesperrte Areal werfen konnte.

Mayan Moza 2014
Mayan Moza (Jerusalem) 2014

Die Becken von Mayan Moza erkannte ich sofort. Sie stehen noch immer trocken. Man hat also immerhin nicht gewagt, den Ort einfach zu vernichten. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass man die Quelle und die Mikweh an dieser Stelle wird erhalten können. Ich werde wieder dorthin fahren, vielleicht vorsichtshalber in kürzeren Abständen. Sonst stehe ich womöglich im Jahr 2017 vor einem Apartmenthaus, wenn ich nach dem Ort suche, an dem Wechslers mystische Wandlung stattgefunden hat.

Mayan Moza 2014
Mayan Moza (Jerusalem) 2014

Zeichen des Glücks an der Wiege

(1996 – revidierte Lesefassung für XmasTrashLesung in der Hansa48, 8.12.2012)

Ich kann mich nicht erinnern, wie ich aus dieser Sache herausgekommen bin. Ich erinnere mich nur an Lessing, dem bei der ersten Geburt Frau und Kind starben, und der daraufhin nicht etwa an der vernünftigen Organisation der Welt gezweifelt hatte, schließlich hatte er erfunden, dass die Welt vernünftig gestaltet sein müsse, sondern sowas sagte – ich erinnere mich nicht genau –, dass das Kind wohl gesehen hätte, dass es hier Scheiße ist, und sich daher sofort wieder davongemacht habe, weg in den großen Mutterbauch der Geschichte, die ist ein Traum.

Alle drei waren sie zu meinem Geburtstag gekommen – nur die drei. Malcher stand wie ’ne 1 in der Tür, gerade und aufgeschossen und ziemlich unberührt von der Sache. Kas und Tasar hatten sich gleich über die Biervorräte hergemacht, prosteten mir zu und kauderwelschten los. Von Lessing hatten sie keinen Schimmer. Nur Malcher schien wenigstens den Namen schon mal gehört zu haben und wusste damit auch um das Kind, das schon bei seiner Geburt dem Tod geweiht war.

„Wir sind alle aus dem Fleische zweier Leiber rausgestürzt“, dröhnte Kas. Und Tasar stimmte ein: „Wir waren im Fleische und sind es noch!“ Malcher schwieg und kaute sich die Nägel. Wir stießen also auf mich an, weil ich ja Geburtstag hatte. „Auf dich, Jemen!“ Sie nannten mich Jemen, weil der mal geteilt war, genauso wie dieses Scheißland hier, und weil Tasar meinte, ich sei so einer, dem zwei Herzen in der Brust dauernd „Achach“ schlügen. Bloß hießen da, im Jemen, die Teile Nord und Süd, so ähnlich wie bei Korea und Vietnam, während sie hier ja Ost und West hießen. „Das war aber auch der einzige Unterschied“, meinte Kas, was Malcher und ich bestritten, Malcher leise und mit Nägelresten zwischen seinen weit gespreizten Schneidezähnen, ich wortreich und daher mit Spucke im Oberlippenbart. Ich hieß eigentlich nicht Jemen, aber das war mein Spitzname.

„Hi, Jemen!“ Das Telefon hatte geklingelt, und Maja war dran. Mit Maja hatte ich mal mehr als ein Techtelmechtel gehabt, aber das war lange her. Jetzt rief sie mich nur noch an meinem Geburtstag an, der in ihrem Mondkalender stand, sonst hätte sie eh nicht dran gedacht. Ich erzählte, weil sie fragte, was gerade gehe, dass Malcher, Kas und Tasar da seien, sonst aber niemand, dass wir Bier tränken. „Bist du schon betrunken?“ fragte Maja. Aber ich war stocknüchtern. „Nee, wir reden gerade über alte Geschichten, Korea, Vietnam und so.“ „Ach so“, machte Maja aus der Muschel. Währenddessen überlegte ich, wie ich das nachher erzählen würde, dass Maja immerhin angerufen habe. Und dass ich immer in ihre Muschel gekrochen war, förmlich, also, wenn man das mal so bildlich sagte, aber das war lange her. Meine Zunge war träge.

Kas lachte. Tasar ließ sich davon zu einer Geschichte über die Vorteile des Arschfickens anregen. Die und die stehe drauf und Vaseline. Ob ich schon mal hätte. Nee, hatte ich nicht. „Not yet, Kamerad“, feixte Tasar, „not yet!“ Malcher biss sich in den Daumennagel. – Malcher war schwul, das war klar, alle wussten’s, nur seine Freundin nicht, die die Freundin von Maja war. „Ach so.“

„Jemen ist echt süß, aber …“ Malchers Freundin stutzte. Maja sah traurig aus, obwohl die Sache doch nun schon drei Jahre her war. „Er klang so traurig am Telefon.“ „Der klingt immer so – sagt auch Malcher.“ Malchers und Majas Freundin unterstrich ihre Sätze immer damit, dass Malcher das auch so gesagt habe. Malcher war nämlich nicht da, weil Jemen heute Geburtstag hatte. Malchers Freundin ahnte, dass Malcher schwul war, ein Schwuler ohne Coming Out. Deshalb hatte sie mal, damals, als Maja ihm den Laufpass gegeben hatte, kurz überlegt, ob sie mit Jemen könnte. Aber Maja hatte ihr ernstlich abgeraten. Jemen sei süß, ja, aber total durchgeknallt. „Der benützt“ – Maja sagte immer benützt statt benutzt – „dich nur als Vorlage, zum Wichsen oder für sein Geschreibsel. Malcher wichst wenigstens nicht nach dir.“ Maja hatte inzwischen einen Neuen, Kas.

Es war langweilig hier, obwohl ich Bier besorgt hatte, das aber auch schon fast alle war. Außerdem hatten wir zu viel über Frauen gequatscht, jetzt wollten wir welche sehen. Ich wollte keine sehen, weil ich nicht mehr an Maja dachte, die angerufen hatte. Kas und Tasar gingen voraus, das übliche Gespann, dann ich, und einen Schritt zurück Malcher. „Wo woll‘n die denn hin?“ fragte ich ihn. „Dahinten, bei dem Licht, wo noch eine Laterne an ist.“ Wir gingen in der Tat auf das Licht zu. „Ich hab‘ gar keine Lust“, sagte ich. „Wegen Maja?“ „Ich weiß nicht … Ich glaube eher, weil ich ’ne Geschichte im Kopf hab.“ „Ach so.“

Kas und Tasar tanzten. Malcher kippte ein Bier nach dem anderen. Und ich rauchte eine nach der anderen. Tja, was könnte jetzt hier mal passieren, das sich später zu erzählen lohnte. Ich machte den Schreib-Rekorder an, der massenhaft nutzloses Zeug aufzeichnete: Kas könnte eine aufreißen. Nee, das wäre zu simpel, außerdem würde das mit Maja kollidieren, von der ich ja nichts mehr wollte, was mir ja egal sein könnte. Außer, ich würde die Sache noch ausbauen, dass ich am Telefon traurig geklungen hätte. Das passte aber auch nicht so recht, weil Malcher ja seiner Freundin, Majas bester Freundin, gesagt hatte, dass ich immer so klinge am Telefon. Und Malcher kannte mich von den dreien am besten. Was war eigentlich mit Tasar los, von dem man nur seine flotten Sprüche mitbekam? Oder Malcher verknallt sich in mich, hat endlich sein Coming Out, ich komme zu meinem ersten Arschfick, und die Geschichte hat ein Happyend. Aber so einfach ging das nicht. Zu viele angefangene Fäden wären nicht zuende gesponnen, was war zum Beispiel mit Kas und Maja? Das hätte mir niemand geglaubt, dass ich darüber einfach so lakonisch hinweggehe. Nee, so nich‘. Vernunft musste her – in die Geschichte, Lessingsche Vernunft, die Vernichtung der Trauer durch Vernunft.

Während sie tanzten und soffen und ich rauchte, bemerkte ich in einer Ecke eine Frau, die genauso aussah wie ich. Das klingt jetzt echt blöd und hergeholt, aber die war mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Und war auch eigentlich noch eher ein Kind und gehörte demzufolge jugendschutzmäßig nicht hierher. Dennoch ging ich hin und steckte ihr einen Jolly an. Das machte ich so, wie man‘s höflicherweise eigentlich nicht macht. Ich ließ den Pappfilter über meine Lippen rollen, um ihn zu befeuchten. Dann ließ ich meinen Lighter schnippen und brannte das Teil an, sog einmal tief, um es ihr dann, perfekt angeraucht, zu reichen. Ich folgte einer Eingebung – sagte wenigstens später der Rekorder, der alles mitgeschnitten hatte. Sie, oder er, oder es, denn das Kind oder die Frau, oder wie?, schaute mich aus androgrünen Augen an, nahm das glimmende Zeugnis meiner jetzt aufkeimenden Leidenschaft artig aus meinen Fingern entgegen und inhalierte einen riesigen Zug. Der blieb einige Sekunden in ihr, brach dann mit einem überirdischen Husten wieder aus der schmalgebrüsteten Lunge hervor und rann über die Balustrade ihrer Lippen herab auf die Terrasse ihrer Brust. Sie fiel rücklings in das Sofa, da in der Ecke, weit ab vom trommelstöckelnden Lärm der Tanzumbeinungen, und schien vom ersten Zug aus diesem, zugegeben, recht ordentlichen Kraut derart benebelt, dass ich hätte meinen können, sie habe sich in jenen Bauch der Geschichte zurückverflüchtigt, den auch Lessings Brut nach kurzem Herausschauen bevorzugt hatte, und die Geschichte wäre hier zu einem schnellen Ende geführt, artig, etwas verschroben, schön geschmückt mit orgellendem Zungenspiel.

Doch ihr Entweichen in den Rausch hielt nur kurz an. Schon hob sie den herabgesunkenen Kopf mit den kurzen Haaren, die sich jetzt, als ich meinen Lippensaum trauernd wie auf eine kürzlich verschiedene Leiche stempelte, wie die Bärte der Propheten anfühlten. Jener, die angekündigt hatten, es werde kommen ein Gesalbter mit Namen Jemen von Nowgorod, Sohn oder Tochter eines, der in Holz machte. Sie hob also den Kopf und sah mich an. Ich meinte, ich müsse zu diesem Blick, der mich durcheilte wie eine U-Bahn den Tunnel unterm Stephansdom, etwas sagen. Gar nicht zu ihr, die unwirklich war, nein, zu diesem Blick aus leicht quellenden Augen. Ich sagte also und sprach, dass sie, angekündigt von den Propheten, nunmehr beim Richtigen, nämlich jenem mit dem ahnenden anderen Gesicht, angekommen sei, während die Propheten, die diese Ankunft verhießen hatten, zur Zeit indisponiert seien infolge Tanzes und geistiger Getränke. Dass also ich jener sei, der sie, die Propheten, vertretend ihre Ankunft zur Kenntnis nähme.

Da sie schwieg, fuhr ich fort. Die Sache sei die. Ich hätte bislang, also vor ihrer Ankunft, gedacht, ich sei jener Jemen, von dem gesagt und geschrieben wurde, er sei jener, der kommen wird, zu erzählen die nichterzählten Geschichten, der kommen werde mit einem Notizbuch in der Tasche, in dem es kein beschriebenes Blatt gebe. Nur auf der ersten Seite stehe eine Übereignung von einer unbekannten Wisserin meiner Sendung, und das müsse wohl, so wie die Sache sich jetzt darstelle, sie gewesen sein. Da sie immer noch schwieg, den Blick aber nicht von mir wandte zu den Propheten, die ihre und eben nicht meine Hinzukunft gemeint hatten, als sie sprachen, ein Kind werde kommen zu erzählen die lebenden und die toten Geschichten aller erdenklichen Zeiten, erzählte ich die Geschichte vom Zeichen des Glücks an der Wiege. Letzteres stehe nämlich deutlich zu lesen als Hoffnung auf ein letztliches Happyend am Ende jeder Geschichte die traurig und gräuslich zugleich endet.

Die Propheten aber, Männer mit Bärten, aus dem Morgenlande gebürtig, jedoch seit Äonen im Abendlande zuhause, nebst jenem Malcher, der nicht wisse, ob er Mann oder Frau sei, und dem insofern prophetierisches Blut in den unentschiedenen Adern der Schwellkörper fließe, jene sprächen, sagten sie von ihr, von der ich nun sicher wisse, sie sei die Gemeinte, immer nur in Rätseln. Vermutlich, weil sie selber nicht wüssten, was sie anzukündigen und welchem Sternzeichen sie nachzureisen hätten. Sie sprächen ferner, so ergänzte ich, von ihr, die nun angekommen sei, in den Chiffren meines, Jemens, Namens, projizierten ihr geheimes Wissen auf jenen, dem es nun zugefallen sei, sie hier, in diesem Pfuhl aus Umbeinungen, Bier und Rauschkraut in einem schäbigen Stall zu entdecken. Insofern habe sich ihr Orakel auf ganz andere Weise erfüllt, als anzunehmen gewesen wäre. Und dies sei bei Orakeln ja sozusagen der gewöhnliche Fall, dass sie nämlich immer so sprächen, dass man dann, wenn man meine, man sei auf der richtigen Fährte, sich totsicher auf dem Holzwege befinde, den, so stehe es geschrieben, der Vater der angekündigten Tochter gezimmert habe. Ein Holzweg auf dem auch ein Herr namens Lessing gewesen sei, als er das Orakel der Vernunft deutend geradezu bitter enttäuscht worden sei, nämlich durch den vorzeitigen Abgang eines Kindes, von dem er gehört hatte, es werde kommen, zu richten die Blöden und die Bescheuerten in ihren kaiserlichen Kostümen.

Die knabenhafte Tochter, zu der ich also gesprochen hatte, schwieg weiter. Aber in ihrem Blick lag etwas, das unbeschreiblich blieb und mich bestärkte in der Annahme, dass sie gekommen sei, um meine Geschichte zu einem glücklichen Ende zu bringen. Ich meinte, nun auch noch hinzufügen zu müssen, dass heute mein Geburtstag sei. Und dies sei der Tag einer neuen Geburt meiner ins Schlingern geratenen Geschichte, die wochenlang embryonal verkrümmt in einem abgegriffenen Notizbuch geschlummert hätte und nunmehr durch ihre plötzliche Gegenwart zu einem unerwarteten, einem fröhlichen Ende geführt werde, einem Ende, das zurückführe in jenen Bauch der Geschichte, auf das Zeichen des Glücks an deren graffiti-verstummelter Wiege.

Sie heiße weder Kain, doch Abel. Dies war ihre einzige Antwort, bevor sie verschwand, auf Wochen verschwand, zurück in ihre Welt, in die ich so gern geglitten wäre, in der ich mich, selbst ein Geschichtenerzähler und also Erwählter und das Mal auf ihrer schönen Stirn richtig deutend, heimisch gefühlt hatte vom ersten Moment an, als ich ihr meinen glimmenden Griffel geboten hatte.

Aber für Jemen war die Zeit noch nicht reif, wie ihr Vater drei Kreuze für die Tochter und ihre Begleiter zu zimmern. Nein, Jemen sollte der nicht sein, der mit ihr an ihren Lippen hing, der anhänglich bis ins Verdursten am Äsop mit ihr noch heute abend bei ihrem Vater sitzen sollte, sie zur Rechten, er zur Linken. Und hätte ich meinen Kopf in ihren Schoß gelegt, was ich erwog, sie hätte darüber gestrichen und mich dann umarmt, mich, den jeder Umarmung Verlustigen, den Ungeliebten, mit einer solchen Flut von Trost übergossen, dass die Kerzen, die dazu in dieser Spelunke brannten, hätten verlöschen müssen.

Mir, Jemen von Nowgorod, war es beschieden, wieder allein zu sein mit den Propheten, die sich jetzt über mich beugten, mir die erhitzte Stirn mit heilignüchternden Wassern aus einer Bierflasche, was anderes war nicht greifbar, netzten, mich dann aufhoben, stützten und aus dem Dunklen unter das dürre Licht der Laterne zerrten. Sie waren zugegen, doch ich war vergangen, verloren in meiner Geschichte, die anders endete, als das Orakel verhießen hatte, wissend, ich, jener Jemen, könne nur traurige Geschichten erzählen, Geschichten, die stets zu enden drohten, bevor sie begonnen hatten, an deren Wiege immer ein Zeichen gestanden hatte, das von Abels Glück.

Und ich war ängstlich wie das Kind in Lessings Gattins Bauch, ängstlich schaute ich hervor aus dem Lichtkegel des letzten noch leuchtenden Sterns vor dem ungastlichen Stall. Und ich wollte keine traurigen Geschichten mehr erzählen. Und ich wollte leben, ich, Jemen von Nowgorod, wollte leben wie jenes Abel, das angekommen war, die toten Geschichten zum Leben zu erwecken.

Die drei Propheten aber, Kas und Tasar und Malcher, hoben mich auf, flößten mir was ein und wankelmüteten mich heimwärts. Und Malcher, als einziger ihrer das Orakel richtig deutelnd, sang voller Inbrunst zu mir: „Ein Knäb-lein, jung, schön, hold und weise, umschwebet dich auhuf deiheineher Reise. Sie wird dein Fühüreher sein, folg‘ ihrem Rahatehe ganz allein“, und Kas und Tasar stimmten ein, „so lebe wohl, wir müssen gehn‘, leb wohl, leb wohohol, auf Wiedersehn!“ Dann zogen sie aus in die schon verschämt morgengerötete Nacht. In der Entfernung verechote ihr Sang: „Leb wohl, leb wohol, auf Wiehiedersehn.“ Ich kann mich nicht erinnern, wie ich aus dieser Sache herausgekommen bin. Aber ich fühlte mich wie neu geboren, denn ich hatte dieser Geschichte Lebewohl gesagt.

Zeichen des Glücks an der Wiege – SoundCloud

Kurztitel & Kontexte bis 2012-11-18

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Inhalt 03/2012

Die Lesezeichen-Ausgabe 03/2012 erschien am 15. Oktober 2012.


In dieser Ausgabe:
Zedernlounges und Flughäfen, Kirschholz und Kiefer, mit Worten gefüttertes Flüstern, blaue Förmchen, Friedrich Hebbel, Heimatorte und Orte gegen die Welt, Schweiß und Mantras, Glaskolben und Lichtbeeren, Paris (1961), Hündchen und Gemmen, Hölderlins Wumme und Brute-Force-Attacken, Bartholomäus Bartholomej und der Vollmond, Sedrun und der Tomasee, der Aufbau des “so sorry billboard”, Daniel Gerards „Butterfly“, die goldene Schnalle des Baumwollgürtels, das Messer des Chirurgen, Dinge des Himmels, Frottee-Handtücher und Schuldenkrisen, poetische Taschendiebe und Wortzauberer, maßloser Geschlechtsverkehr uvm.

INHALT:

Die Blumen des Bösen: Relativiert

Als schwierigste Übung von allen: die Verbindung zu sich selbst nicht verlieren. Wer sich nicht regelmäßig ins Alleinsein begibt, ist gefährdet. Ah, die inneren Welten, ma chere! Wir müssen etwas suchen. Uns selbst. Oder wenigstens Gott. Wer weder das eine noch das andere sucht, wird Opfer von Information. Die ernten wir als Gefühle ab, bis die Speicher überquellen. Auch eine Sucht: Vorräte an Gefühltem anhäufen für entfremdete Zeiten.

[„Man will um seiner selbst willen geliebt werden, aber man wird nicht um seiner selbst willen gefickt“ sagtest Du kürzlich. Ich stand nur dabei. Verzeihung: Ich schreibe dies Wort nicht gerne hin. Doch so hast Du es nun mal gesagt, ma Sanssourir. Ich mag Dich nicht falsch zitieren.]

Überhaupt mag ich nicht falsch sein. Das macht den Blick ins Außen so kompliziert, denn der, zweifellos, ist immer gefärbt, unvollständig, niemals fair. Das Einzige, worüber ich frei verfüge, ohne Anderen Unrecht zu tun, ist mein Subjektives.
Niemand kreidet mir das so an wie ich selbst.
Da sterben Kinder. Da versickern Geldströme. Da wird Raubbau betrieben an Mensch und Moral.
Halt’ die verdammten Augen offen, sage ich mir. Verwende Dich für das Gute. Sei dankbar für F o r m, wo andernorts Chaos ist.

„Stell’ Dich nicht so an.“
Der Satz meiner Kindheit. Demut, Demut. Immer waren es die Umstände, zu denen das Empfinden in Relation gesetzt wurde. Ein eigenes, Umstandsloses, gab es nicht.
Wappne es sich vor Unverhältnismäßigkeiten, das Kind! An Deinem Hecheln wird man Dich erkennen.
Atme durch die Haut.
Sei relativ.

Heute Nacht träumte ich von einer Dame. Sie trug ein Hündchen am Busen. Es war welpig, einfach sehr klein und weich, mit zartesten schwarzen Locken. Und so lebhaft, es quirlte in ihren Armen. Ich versuchte, seine Augen zu erspähen, doch die waren nicht zu seh’n unter dem Fell. Stattdessen entdeckte ich ein nacktes, rosafarbenes Mal an des Hündchens Kehle, ein perfekt vernarbtes, kreisrundes Stück Haut, etwa so groß wie mein Daumennagel. Ich konnte den Blick nicht davon wenden.
„Ist das eine Gemme“, fragte ich die Dame.
„Oh ja“ erwiderte sie. „Es ist das Logo der Modelinie meines Mannes.“
Ich stellte mir vor, wie die Dame es jeden Morgen mit ihren manikürten Fingerspitzen einölte, damit es so glänzte tagsüber. Das Hündchen, ich hätte es gerne zu mir genommen.
Als Erstes hätte ich nachgesehen, ob es Augen hat.

Expedition zur Rheinquelle (5)

Der Tomasee hatte bergumstanden-bergespiegelnd etwas religiöses, gar kirchliches, jedoch nicht von einem Ort der Einkehr, sondern eher von einer touristisch stark frequentierten Kathedrale, also außerhalb der Gottesdienst- bzw Zufluchtszeiten. Zwar verteilten sich die Pilger um den kathedralen See herum sehr ordentlich (wurden beim Umrunden hinter Steinen und in den Matten, bis fast hin zum Verschwinden, immer kleiner) und standen sich hauptsächlich beim Einstieg (in voller Größe) auf den Zehen herum, doch waren z.B. die Felsplatten, auf denen sich über den austretenden Fluß bewegen (oder sozusagen mitten in den Rhein setzen) ließ, stets von Neugierigen bevölkert, zumal wir feststellen durften, daß sie zu einem zweiten Aufstieg/Abstieg führten, als Teil eines Wanderwegs, den wir ungelenk ein paar Meter über ein kleines grobkörniges Schneefeld hinabschlidderten, dieweil der Rhein zu unsrer Linken mit lässigem Drang über den Schotter glitt. Der Blick fiel dabei aus dem engen Flußlauf hinab ins besonnte Tal. Da stellte sich ganz unvermittelt ein Gefühl ein von Aufbruch und In-die-Ferne-ziehn. Das Wasser dünkte uns ein gerade mündig gewordener Sohn, der sich nun davonmacht in die weite Welt. Schmerzlichkeit und gute Wünsche. Anteile von Erlösung. Das Wissen um das so unwahrscheinliche wie zwangsläufige Anschwellen dieses frischen Bächleins zu einem wallenden, tödlichen, industrieguttragenden Strom voller Schlamm, Geröll und Öl, seine Auflösung in der Nordsee und schließlich im Wasserkreislauf. Sein Aufblühen und Scheitern. Lebenswege, Energieerhaltungssätze. Dann wieder, mit um 180 Grad gewendetem Blick auf den ruhigen See, ging uns durch den Sinn, daß das Markieren eines Quellpunkts am ehesten wohl dem menschlichen Bedürfnis nach Handfestigkeit und Verläßlichkeit, auch nach Selbsttäuschung entspräche, daß wir stattdessen lieber die zwonhalb Schmelzbäche oberhalb des Tomasees als eigentliche Rheinquellen betrachten sollten und davon ausgehen, daß zu andern Jahreszeiten auch mehr als zwonhalb oder weniger als zwonhalb Schmelzbäche in den Tomasee hinbabfließen dürften, daß also die Quellen des Rheins unfaßbar oder nur efemer greifbar, besser durchgreifbar bleiben (eben so, als wolle man Wasser „für immer“ in der eigenen Faust einfangen), daß sie auftauchen und verschwinden ganz wie es ihnen beliebt, wenngleich dabei zunächst nur vom Vorderrhein die Rede wäre und nicht vom Hinterrhein, den es ja auch noch gibt und ohne den in Betracht zu ziehen ein Rheinquellenempfinden immer unvollständig bleiben wird, eben so, wie es nachher in TV-Dokumentationen manifestiert daherkommt, die stets den Tomasee als Rheinquelle ansteuern/anbieten, wohl weil dort immerhin ein hübscher See zu sehen ist, aus dem ein Bach austritt, ein Flüßchen, dieweil am Hinterrhein das Ansteuern der „Quelle“ vermutlich am Gelände scheitert, in dem der Weg versickert (in Geröll aufgeht), von dem also bis auf weiteres angenommen werden darf, daß auch seine Quelle beweglich sein könnte, in etwa so beweglich wie der Gletscher, der sie behaust. Die Geisterhaftigkeit unsichtbarer Quellen, ihre selbstmythisierende Geistigkeit. Animus, anima, animum. Kernschmelze. Welt aus Welt, Wasser aus Wasser. Strömen, Pulsen, In-sich-Tragen. Das Wasser, aus dem wir bestehen, polte sich an diesem Ort, so schiens uns, ständig um. Daß es vor der Existenz des Rheins einmal keinen Rhein gegeben habe und daß der Rhein erdgeschichtlich betrachtet ein äußerst junger Spund sei, ging uns durch den Sinn und die Erinnerung an die mit fassungslosem Schrecken geäußerten Worte einer gebildet wirkenden Dame im Regionalzug bei Unkel, daß der Rhein „einmal wieder weg sein könnte, stellen Sie sich das nur vor!“

Am Abend ging es nach Sedrun, die Expedition mit Tujetscher Capuns zu beschließen, sowie mit Blutzcher und Marenghin, zwei sursilvanischen Biersorten mit Namen wie aus einem Beckett-Drama. (Neben Blutzcher und Marenghin existiert noch eine dritte sursilvanisch-beckettsche Biersorte: Rensch; die reimarme Landschaft um das Wort Mensch ein wenig zu beleben.) Die Radiosender verkündeten den heißesten Tag des Schweizer Sommers und daß es angesichts dieser Tatsache nicht mehr hip sei, Spritz zu trinken, wie noch im letzten Jahr, sondern ein Getränk namens Gustav oder Oskar oder Pascal, jedenfalls eins mit einem recht beliebigen Namen. Am Nebentisch saß ein Herr, der zu seiner Haxe immer abwechselnd einen Schluck Bier und einen Schluck Rotwein trank, was er sich beides in Literstärke bringen ließ: auch ein originelles Trinkverhalten, das es vielleicht in sieben bis neun Jahren, wenn Hipness unhip geworden ist, zum Radio-Sommertip bringen wird. Hinter den südlichen Bergen, dort wo wir das Tessin vermuteten, grollten Gewitterdonner wie das Geröhre streunender Großkatzen. Es hätte uns nicht gewundert, wäre über den Graten eine schwarze Pantherwolke erschienen. Wir strichen noch ein wenig durchs Dorf, bestaunten die abstrakt wirkenden Aushänge und versorgten uns mit andutgels und Sedruner Käse. In der Sonne, in der Erinnerung und durch das Bierglas gefiel uns die Gegend der vergangenen Stunden so gut, daß wir nach vollbrachter Expedition beschlossen, einen weiteren Tag in der Surselva anzuhängen, um wenigstens noch eines ihrer geheimnisvollen Nebentäler zu erkunden. Zurück im Hotel, das plötzlich einen seiner zahlreichen Ruhetage feierte, aber dennoch von uns bewohnt werden durfte, besichtigten wir die Stube mit ihren sursilvanischen Geweihvorkommen, den wunderbaren Stichen des alten Tujetsch, auf denen Tschamut noch kleiner als heute wirkte (eine ziemlich unvorstellbare, dafür umso besser gestochene Szenerie) und den fatalistischen Gästebucheintrag eines unbekannten Reimfreundes: „Grau, grün & blau die Bergwelt war / auch im zweitausendzehner Jahr“ (Ende)

Kurztitel & Kontexte bis 2012-08-26

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