In Medienlese. Bis auf den Link auf das zu Recht gelobte und hier bestens bekannte Weblog hor.de aber eigentlich nicht weiter erwähnenswert und darum nur für die Statistik …
Schlagwort-Archive: Medien
Flut und Perlen
Zur Erinnerung – und etwas in eigener Sache: der gestern erschienene Beitrag Lesen und Lesen lassen von Christiane Zintzen (Auszug).
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VI. LESEZEICHEN
Net- Mags , Foren oder Gemeinschaftsblogs : Auch Primärliteratur liest bzw. legt sich online vor . Freilich mit enormen Qualitätsunterschieden . Die man diplomatischer auch als solche des “literarischen Geschmacks” bezeichnen könnte . Mit dem “Forum der 13” , “der goldene fisch” , “lyrikline” , “poetenladen” oder – werbeästhetisch von Don Dahlmann verpackt – @ “mindestens haltbar” . Die “shortlist” verzeichnet mitunter unter ihren culture cuts sogar kastrationsangstfrei lesende männer und der behutsame Blütenleser figuriert ( in Kooperation mit “Perlentaucher”- “Medienticker” und “Titel“- Magazin ) mit Hörspiel- , TV- und Buchhinweisen seit Kurzem auch in Form eines Blog namens “Lesewoche” : Chapeau zur trefflichen Empfehlung von Silvia Bovenschen’schens hintersinnig komponierten Erzählkreis “Verschwunden” –
Das Literaturblog- Kombinat “litblogs.net” wurde als eine der in|ad|ae|qu|aten Herbergen bereits vorgestellt , NEU ist ein vierteljährlich erscheinendes Digest , welches als “Lesezeichen” direkt aufrufbar und ergo selbstverständlich auch via RSS abonnierbar ist . Hier führt freilich kein Redakteur die strenge Schere , sondern ein Jedes gibt , was ihm als zeichenweise tauglich dünkt . |||
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(Lit)Blogs & DOI
Aus einem Beitrag von in|ad|ae|qu|at / Christiane Zintzen
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VIII. “BLOG” – ALSO WAS ?
Wovon sprechen sie also , die Blog- Kritiker , wenn sie das Wort “Blog” ge missbrauchen ?
Ärgerlich genug , dass sich jeder Print- Journalist offenbar dazu bemüssigt fühlt , sein Mütchen an “den Blogs” zu kühlen , so besteht darüber hinaus keinerlei Bewusstsein hinsichtlich des Spektrums der verschiedenen Ge- und Missbrauchsformen dieses Mediums . |||
IX. BLOG IN|AD|AE|QU|AT : CLAIM
Der langen Rede kurzer Sinn schliesst mit unserem in|ad|ae|qu|aten Claim : Wir erinnern einerseits an unsere Selbstvorstellung als Work in Progress zwischen den Genres
- als sorgfältiger Publikationsort von Primärliteratur ( Salon Littéraire )
- als kulturpublizistisches Archiv
- als Aufbau eines Metadaten- Systems im Hinbick auf das Semantic Web
- als konsequente Vorstellung von Netlabels , creative commons- Künstlern und deren musikalischen Ansätzen
- sowie als fortlaufender Kommentar eines nicht näher bezeichneten Alter Egos zu diversen Auffälligkeiten in Stadtleben , Publizistik und Alltagskultur .
Als eines der ersten Mikromedien im deutschsprachigen Raum wurde in|ad|ae|qu|at bei der mEDRA , der multilingualen Europäischen DOI– Registrationsagentur ( in Kooperation mit dem MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels , einer Service- Tochter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. ) angemeldet : Dort figuriert in|ad|ae|qu|at unter der Signatur doi:10.3246/ib.1000 als “Online Zeitschrift” und “-Verlag” . Entsprechend melden wir die literarischen Beiträge unserer “Salon”- Gäste per indvidueller DOI an und können damit deren ( der ISBN- Nummer analoge ) persistente Registrierung erwirken , inklusive Metadaten wie Copyright , Autor, Publikationsdatum und Textgenre .
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„Schaffensprozesse einer literarischen Netzavantgarde.“ (Rez.)
Rezension (c’t) zu „Literarische Weblogs“.
Die sowohl stilistisch als auch inhaltlich sehr unterschiedlichen Beiträge geben einen guten Einblick in die Literatur-Blogs und ihre Auseinandersetzung mit der Benutzung neuer Medien. (…) Wie sie sich dieses Paradies erschlossen haben, zeigen die zwölf Schilderungen der Befindlichkeiten und Schaffensprozesse einer literarischen Netzavantgarde. Inhaltsverzeichnis und Leseprobe stehen unter www.etkbooks.com/litblogs.php.
Aus der gerade erschienenen Rezension zu spatien heft 5: Literarische Weblogs ISBN 978-3-905846-00-3 in c’t (8/2008).
Zum Volltext der Rezension: PDF
Jörg Meyer
Geb. 1964 in Kiel, dort nie weg gekommen. Dipl.-Physiker, studierte auch Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie. Derzeitiger „Beruf“: Freier Kulturjournalist, seit 1996 „fester Freier“ im Kulturressort der „Kieler Nachrichten“ (www.kn-online.de), überdies „selbst und ständig“ tätig als Mediengestalter.
Literarische Veröffentlichungen v.a. im Internet: www.forum-der-13.de, www.tage-bau.de. 2000 (lange, bevor es Weblogs gab): „keine nacht für niemand“ (literarisches Internet-Tagebuch zum Jahrtausendwechsel – www.schwungkunst.de/hyper). 2001: 1. Preis des Kulturnetz Schleswig-Holstein für die Hypertext-Collage „MERz.Monstrum 2.0“ (www.schwungkunst.de/merz21). Aktuelle Texte unter http://oegyr.podspot.de und www.schwungkunst.de (und Links von dort).
so what
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extemporiert das neue der wohnung.
der maler fragt, was er anstreichen soll.
hingegen meine streiche von anbeginn
in jedem vers.
dass nichts übrig bliebe,
dass die verdichtung einem absoluten nullpunkt
entgegen strebe, dass sie sich vernichte
ins nichts und also alles.
was wir ahnen, ist das nichts des lichts,
der schalter unten an der glühdirne,
vom herzschrittmacher durchschrittenes –
oder sagen wir: durchlittenes?
dies ist der vierte streich,
der dritte folgt sogleich
und zweitens war, als erstes
eben dies zu künden.
ich zähle rückwärts mit dem rücken
im gewand, dem schlaf- und arbeitsanzug,
den mir der nachmittag,
wenn es dämmert, anzieht.
und auszog, das fürchten zu lehren,
die stanzen der fruchtbarkeit:
je vier zeilen
in dreieinigkeit.
Litblogs / URL:
pödgyr
http://oegyr.podspot.de
schwungkunst
http://www.schwungkunst.de/