Schlagwort-Archive: Brief

czz / hab (3)

Am 3. Juli 2008 09:49 schrieb czz

„aufzupimpen“ , werter hab , aus Ihrer hand …. es sei : freilich gebe ich wie stets die „energiefrage“ zu bedenken , will meinen : ein sorglicher briefwechsel , bei welchem es eben eher weniger um rasch rausgepumpte ressentiments , respektive : kommentare geht , bedarf der zeit und einiger konzentration . der briefdialog fordert und fördert im vergleich zu foren oder kommentaren doch ein wesentlich anderes committment und erlaubt eine differenziertheit , welche im ( anonymen ) polylog kaum möglich ist .
vor die wahl gestellt , diese überlegung jetzt als kommentar zu den „PROZESSEN / BRIEFWECHSEL“ zu posten oder direkt an das briefliche gegenüber , würde ich stets letzteres wählen . selbst wenn die sache nachher online gestellt würde .
vielleicht taugt ja der vergleich eines zwiegesprächs mit person X im café mit der situation im gasthaus mit einer grösseren runde , wo person X ebenfalls anwesend ist : im gasthaus sind mit die reibbeiwerte von lärm etc. zu hoch , um in jenen dichten dialog mit X treten zu können , welchen mir das zweiergespräch ermöglicht .
das würde in einem „für online“ verfassten briefwechseln nicht anders aussehen als bei einem studiogespräch , das ich mit einer person fürs radio führe : obwohl ich weiss , dass das nachher auf sendung geht oder sogar live , vermögen sich die sprecher aufgrund der kulisse einer gewissen intimität in hohem masse aufeinander / auf das gespräch zu konzentrieren .
und , pardon : es gibt kaum intimere räume als das radiostudio – in der hoffnung , mit meinen diversen metaphern ein paar positive sprachhandlungsspiele ver- und bestärkend beisteuern zu können
verbleibt herzlich , czz

Am 3. Juli 2008 20:05 schrieb hab

das bild eines studiogesprächs, liebe czz, gefällt mir ausserordentlich gut. denn so kann es auch gemeint sein. ein abgeschlossener raum in dem es stattfindet (also nicht live, aber das leben würde sich über den dialog mitteilen) und das dann versendet würde. als sendeprotokoll freilich. das finde ich prima. dass es sich wahrscheinlich nicht (nur) um „briefwechsel“ a la handke/kolleritsch oder musil/schnitzler handeln würde, läge allerdings auch in der natur der sache (also des mediums, besser: der neuen medien). eine leichte „nachbearbeitung“ (was man mit der schere ohnehin täte), fände ich, spräche auch gar nicht so gegen das konzept. ich denke da ohnehin eher an einen resonanzraum (studio), als eine philologisch exakte dokumentation. es würde sich also leicht ins fiktive biegen. aber warum auch nicht? hier müsste man weiter diskutieren. von (…) gabs übrigens auch eine positive resonanz. schön wärs allerdings, wenn es also postings gäbe (mit einer gewissen anzahl von repliken oder einer gewissen quantität von zeichen), die dann (und diese briefwechsel könnten ruhig exzerpte aus grösseren kontexten oder schamlos ausgefleischte threads sein) vielleicht über den titel etwas thematisch eingewiesen wären. schön wärs auch, wenn diese immer von unterschiedlichen beteiligten eingestellt werden würden, damit da keine monopole entstehen. und überhaupt: es könnten natürlich auch schriften sein, mit oder über personen, die vielleicht gar nichts mit der seite zu tun haben (das ist jetzt mal meine meinung), dessen inhalt auch nicht mal unbedingt etwas mit weblogs und betrieb und co. zu tun hätte, dessen inhalt einfach nur interessant und als „literarisch“ erachtet würde, sozusagen: diskurs spiegelt … soweit erst mal & merci für ihre antwort … herzlich, hab

czz / hab (2)

Am 2. Juli 2008 03:19 schrieb czz:

ich fürchte es ist doch so , werter hab , dass freie lektoren zu opfern der b’isierung kommen , insoferne – in der wiener praxis – sich die klassische aufgabenverteilung zwischen angestelltem institutspersonal und freien lektoren inzwischen in sein gegenteil verkehrt hat : galt es früher , dass profs und assistenten die basislehre ( grundstudium , einführungen , betreuung von diplomanden und dissertanden ) anboten , hat sich verteilungskampf inzwischen so ausgewirkt , dass wir freien die schulstunden von grundstudium bzw. die aufwändigen dipl. / diss. betreuungen durchführen sollen ( zu absurden gagen , wohlgemerkt ) , die assistenten und professoren sich dafür die „inhaltlichen“ , also für die eigene forschung fruchtbaren seminare und vorlesungen halten . hier in wien lief der kampf zwischen intern und extern besonders brutal , dann wurden unter einem neuen institutsvorstand rasch neue koalitionen und opportunismen geschmiedet , welche nach dessen plötzlichem selbstmord unter schauerlichen umständen zerbrachen .
nun aber besteht wieder ein bisschen auf vernunft durch die wahl eines respektierten , und nicht aus wiener ursumpf hervorgegangenen institusvorstandes . es ist dann halt eine frage der energie , ob man und wie hartnäckig man seine „inhaltlichen“ angebote betreibt , um alle paar jahre wieder mal zum zug zu kommen . ganz verschliessen möchte ich mich dem gedanken nicht : die arbeit mit den studierenden war stets äusserst inspirierend – –

zum thema ist übrigens gerade eine bemerkenswerte ( selbst- ) erklärung der freien lektoren aus kultur- und geisteeswissenschaften nachzulesen :

http://science.orf.at/science/news/151884

wir haben die (…) noch einmal unter ihrer alten adresse visitiert und Karl wird sich bei Ihnen dazu melden : grundsätzlich könnte man sich bei einem Tiddlywiki- System auf EINE seite doi beschränken , es sei denn , man wollte jede einzelne „registerkarte“ extra indizieren . angeblich kann auch die ISBN- nummmer als doi registriert werden . aber wie gesagt , mehr davon später von Karl .

ja, natürlich habe ich und mit freuden den appell zum 2. LESEZEICHEN erhalten und gehe noch mit den beschlussfassenden gremien zu rate , was denn wohl auszuwählen sei . vielleicht bleiben wir ja eh bei „klagenfurt“ , zu welchem Sie mir ein metonymisches stöckchen warfen –

hinsichtlich der litblogs : würden Sie sich einen intensiveren austausch untereinander wünschen ? – ich für meinen teil konzediere gerne , durch mailverkehr und materiallastigkeit meines eigenen werkelns die interaktion etwas zu vernachlässigen … aber auch das liesse sich ja wohl langsam und in zarten annäherungen ändern …

Sie melden , es gäbe im netzwerk gewissermassen eine vakanz . hmm, was oder wen könnte ich Ihnen da als performanten empfehlen : ich weiss nicht , ob foren wie (…) Ihnen geeignet erscheinen , der (…) nicht zu journalistisch , ob ein sympathisches französisches blog – lignes de fuite – in frage käme , und (…) – sehe ich mit erschrecken – will wieder einfach nur homepage sein . wer auch nicht einfach „nur“ nachrichten literarischer art durchgibt … so viele , merke ich eben , kenne ich da gar nicht , äusserst sympathisch und übersetzend an deutscher literatur interessiert ist auch der schwedische salongen von bodil zalesky . ob bonaventura nicht vielleicht ein bisschen aufgeblasen ist ? –

(…)

eigentlich traurig , merke ich eben , ist die bilanz !

dies mal zum Guten Morgen , zur guten Nacht –
auf weiteres herzlich , czz

Am 2. Juli 2008 09:01 schrieb hab

herzlichen dank für ihren ausführlichen brief, liebe czz, auf den ich heute (aus zeitgründen) leider nur kurz eingehen kann, aber sie haben mich da auf ideen gebracht … später einmal möchte ich noch ausführlicher werden, was bologna angeht und seine konsequenzen bis in die kleinsten äste (auf so einem hock ich gerade). und danke auch, dass sie (und herr karl) sich die BC noch mal angeschaut haben (wenngleich alte version, die neue, finale läuft ja dann unter (…))

zu ihren litblog-urls. ja, sie haben richtig geschaut. es gibt da nämlich gar nicht so viele, die da infrage kommen. und untige eher nicht, weil

(…) kein rss-feed. ausserdem, so denke ich, möchte man da wohl eher unter sich bleiben, wie ich einschätze, auch wenn es da einige abgänge gab. naja: und dort wohl eher etwas von einer kollektivpoetik, wo litblogs.net doch eher einzelpoetiken bündeln, präsentieren und ineinander schieben möchte. aber da ist sicher auch flexibiliät angesagt …

(…) hat manchmal was mit literatur zu tun. aber nicht immer. ist auch eher ein rezensionsrezensionsmedium. müsst ich mal mit mah besprechen

(…) leider frz., wo doch litblogs.net nur deutschsprachige lit anbietet

(…) schwedisch? s.o.

(…) reines rezensionsblog.

wir haben da noch andere im visier … aber: schau mer mal.

ich habe gerade aber auch noch eine andere idee gehabt, auf die sie mich brachten. man könnte, um die seite aufzupimpen (ja, sie lesen richtig, das wort wurde zum wort des jahres in der schweiz), da eigentlich noch brief- oder mailwechsel einstellen. in portiönchen. was meinen sie? gerade wie unseren? man müsste die vielleicht noch entschärfen mit „(…)“ an manchen stellen. wenns zu persönlich wird. oder personen diskreditiert würden. (man müsste sich da vielleicht auf einen kodex einigen, was geht). das ist jetzt nur so ne idee. man könnte das unter prozesse einstellen. oder eine neue kategorie „briefe“ aufmachen. somit entsteht weitere verwertung, wichtiger aber: ein kleines betriebsrauschen kommt hinzu. und „texte über“. das fänden sicher auch potentielle leserInnen interessant. vielleicht? … natürlich müsste ich das noch mit mah besprechen …

bin gespannt auf ihren gedanken, hierzu
hab

Tage-Bau

tagebau

“MTV zum Lesen” schrieb die Berliner Zeitung über das kollektive Netztagebuch tage-bau.de, das in der Tradition der Tagebuchliteratur der frühen Berliner Salons steht und vom Kultursender arte für seine Innovationskraft ausgezeichnet wurde. Um den Gästen des virtuellen Salons berlinerzimmer.de die Möglichkeit zur kreativen Mitarbeit zu geben, haben Sabrina Ortmann und Enno E. Peter 1999 das kollektive Netztagebuch tage-bau.de ins Leben gerufen.

Der tage-bau steht in der Tradition der Tagebuch- und Briefliteratur der frühen Berliner Salons am Anfang des 19. Jahrhunderts. Unter den Autoren aus verschiedenen Ländern finden sich Romanautoren, Netzautoren und Journalisten. Gemeinsam erschreiben und beschreiben sie im World Wide Web jeden Tag neu: der Leser stößt auf Alltägliches und Außergewöhnliches, auf Essays, Gedichte, Romanfragmente und spontane Notizen, die von den Mitautoren aufgegriffen und in eigenen Beiträgen weiterentwickelt werden. Für den gemeinschaftlichen Beitrag “Mein Pixel-Ich” erhielt der tage-bau vom Kultursenders ARTE den Innovationspreis im Rahmen des them@-Literaturwettbewerbs.

Die prämierten Texte rund um das Leben in der Online-Welt sind 2001 als Buch erschienen. (tage-bau infos)

Hartmut Sörgel, Carmen Winter, Burkhardt Sonntag, Angelika Zöllner, Werner Theis, Hella Streicher, Uwe Schick, Niko Burbach, Martina Peter (nav neet), jörg meyer / ögyr, Andreas Humburg, Hans-Jürgen John, Mone Hartman, Sylvia Hagenbach, Jürgen Gisselbrecht, Ilona M. Duerkop, kathrin a.-m. drescher, Betty Bienenstich, Angela Planert, Marco Hallinger, Nico Fuchs, Karin Graf-Braun (kamahe), Elvira Surrmann (Stand 08/2008, Mehr zu den Schreibenden)

Litblog / URL:
Tage-Bau
http://www.tagebau.tyrakel.de/wordpress/

Los Ángeles Eléctricos / Schöppingen

Marjana schrieb in ihrem Brief irgendetwas
vom lauten Rauschen der großen Windräder,
also lief ich raus auf die Felder am Stadtrand,
aber da war nichts, Autolärm und Perlhühner
und das Gezwitscher der Vögel beim Engel.

Überhaupt war da nichts, hinter der Siedlung,
Felder und ein Blick über die weite Ebene,
ab und an ein Kruzifix, eine traurige Pietà,
eine überfahrene Taube am Straßenrand
und stündlich raste der Überlandbus vorbei.

Irgendein Künstler aus Hamburg hatte mal
eine riesige Leuchtschrift dort hingepflanzt:
“Er macht seine Engel zu Winden” stand da,
aber keiner verstand so richtig was er meinte,
hier wurden die Engel zu elektrischem Strom.

Sonntags kam eine ziemlich kleine Gemeinde
in der Dorfkirche zusammen, um zu beten
und man hatte hier wirklich allen Grund dazu,
denn jeder weiß, was hinter Idyllen, wie dieser,
im Dunkel lauert, um irgendwann auszubrechen.

Irrte ich mich machte das keinen Unterschied,
behielt ich Recht damit, wäre ich immerhin
diesmal noch mit heiler Haut davongekommen,
ich behauptete dennoch, dass die größte Gefahr
in einem Umkreis von Kilometern man selbst war.

Überlegungen zu einer Kategorie Briefwechsel

(Mit Bitte um Rückmeldungen)

prozesse: kat. briefe?

hab an mah 09:08 (Vor 2 Stunden)

lieber mah,

in einem mailwechsel mit czz ist mir noch folgende idee gekommen:

„ich habe gerade aber auch noch eine andere idee gehabt, auf die sie mich brachten. man könnte, um die seite aufzupimpen (ja, sie lesen richtig, das wort wurde zum wort des jahres in der schweiz), da eigentlich noch brief- oder mailwechsel einstellen. in portiönchen. was meinen sie? gerade wie unseren? man müsste die vielleicht noch entschärfen mit „(…)“ an manchen stellen. wenns zu persönlich wird. oder personen diskreditiert würden. (man müsste sich da vielleicht auf einen kodex einigen, was geht). das ist jetzt nur so ne idee. man könnte das unter prozesse einstellen. oder eine neue kategorie „briefe“ aufmachen. somit entsteht weitere verwertung, wichtiger aber: ein kleines betriebsrauschen kommt hinzu. und „texte über“. das fänden sicher auch potentielle leserInnen interessant. vielleicht? … natürlich müsste ich das noch mit mah besprechen …

bin gespannt auf ihren gedanken, hierzu
hab“

Am 2. Juli 2008 10:02 schrieb mah :

feine idee, aber ein bisschen aufwendig, oder nicht? wenn ich an meine mailwechsel denke, müsste ich da einiges einschwärzen… und – wie entscheiden, was für andere relevant ist und was nicht? alles einstellen? vielleicht müsste man diese idee in einem beitrag auf prozesse mal zur diskussion stellen.

lg
mah

Am 2. Juli 2008 10:25 schrieb hab :

die texte liegen ja digital vor (…). ich finds jetzt nicht aufwendig. problematische, unwichtige, weniger interessante passagen einfach weglöschen und mit „(…)“ markieren. und zur relevanz. manches ist sicher nicht relevant, aber es geht da ja auch darum, spezifische textsorten, ja o-töne ((halb)privater art, brieflicher art usw.) einzufangen und abzubilden, die einen kontext zu den primärtexten bedeuten.unterschiedliche persönlichkeiten zeichnen sich ab. wie steht also die brieftextstimme zur primärtextstimme? da gehts auch um stilismen. im prinzip: eine sehr moderne form der briefwechselausgaben von „klassikern“ und so …

wichtig wäre dann vielleicht, dass die autoren ihre repliken selber einstellen und dass so etwas wie eine vernetzung der texte stattfindet. auch die kommentarfunktion könnte da noch ne rolle spielen …

Am 2. Juli 2008 11:02 schrieb mah:

lanciere die idee oder das projekt doch mal. ich würde da aber auch gleich ein beispiel aufschalten, damit die leser sich vorstellen können, was genau damit gemeint ist.

lg
mah

Am 2. Juli 2008 11:25 schrieb hab :

das könnte man jetzt performativ nutzen. man könnte genau diesen mailwechsel unter den titel „Überlegungen zu einer Kategorie Briefwechsel“ online stellen …

Am 2. Juli 2008 12:02 schrieb mah :

mach das.

Ursula T. Rossel Escalante Sánchez

sanchez_pic

Ursula Timea Rossel. Geboren 1975 in Thun (CH). Kryptogeograph o.A. und Bibliothekar U.B. Lebt nicht und arbeitet nicht, vorzugsweise im Neanderthal, in Skythien, auf Spitzbergen und in mehreren Überseen. In ihrer Zeit widmet sie sich mit Vehemenz der Rettung der Briefpost und war vor ihrer dramatischen Verkrüppelung auch als Meldereiter sowie als zweiter Maat des Postschiffs nach den Kerguelen untätig. Ansonsten trödelt sie sondergleichen; es wird mit ihr ein böses Ende nehmen (sie stirbt an einem Donnerstag im November).

Jedesmal die Verwunderung darüber, dass der Zug einen immer wieder genau dahin zurückbringt, von wo aus man losgefahren ist. Und dass man sich nicht erinnern kann, ob man ein Jahr lang weg war oder überhaupt nicht. Und dass es immer wieder Blaise Cendrars ist, der einem unterwegs gegenüber sitzt und unfehlbar weiß, ob der Halt an einer unbestimmten Station für eine Zigarette ausreicht oder nicht. Nous ne voulons plus être tristes. C’est trop facile. Sagt er! Ich dagegen bin diejenige, die den viel zu dünnen Railbar-Kaffee verschüttet.

Litblog / URL:
Notizen aus Kangerlussuaq. Das Postamt, der Atlas, die Seekarten
http://jequetepeque.twoday.net/

Ken Yamamoto

yamamoto_pic

Geboren 1977 in Paris. Abgebrochenes Studium der Kunstgeschichte, Archäologie u. Komparatistik. Zum Broterwerb zahlreiche Aushilfsjobs u.a. als Synchronsprecher, Fließbandarbeiter, Kurierfahrer, Büroangestellter, Ausstellungsführer und Regieassistent. Zur Zeit freier Autor, Literaturveranstalter und Workshopleiter in Mainz. Mitglied im Literaturbüro Mainz.

Zahlreiche Auftritte auf großen und kleinen deutschsprachigen Bühnen. 2007 Martha-Saalfeld-Förderpreis. 2008 Stipendiat der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Publikation des Gedichtbandes „SKZZN“ voraussichtlich April 2008 bei James&Warrington.

déclaration

die mädchen schreiben liebesbriefe
die bänker schreiben rechnungen
die politessen schreiben strafzettel
die wissenschaftler schreiben lehrsätze
die richter schreiben urteile
die lebenden schreiben todesanzeigen
die journalisten schreiben schlagzeilen
die politiker schreiben gesetzesentwürfe
die beamten schreiben formulare
die analysten schreiben berichte
die upperclass schreibt partyeinladungen
die bewegungen schreiben manifeste
die gegner schreiben petitionen
wir schreiben gedichte

liebesbriefe
rechnungen
strafzettel
lehrsätze
urteile
todesanzeigen
schlagzeilen
gesetzesentwürfe
formulare
berichte
partyeinladungen
manifeste
petitionen
gedichte

Litblog / URL:
Ken Yamamoto – Lyrik und Spoken Word Poetry Blog
http://www.kenyamamoto.de/wordpress