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„Das Schreiben ist nichts anderes als ein Kampf, den der Künstler mit den Menschen um seine hervorragende Bedeutung kämpft“ (Essay)

Ist Witold Gombrowicz’ Tagebuch so etwas wie die Urform des literarischen Weblogs? Diese Frage stelle ich mir, seitdem ich angefangen habe, die gesammelten Tagebucheinträge zu lesen. An einer Stelle schreibt er: „Ich schreibe dieses Tagebuch nicht gern. Seine unredliche Aufrichtigkeit quält mich. Für wen schreibe ich? Wenn für mich, weshalb wird das gedruckt? Und wenn für den Leser, weshalb tue ich so, als spräche ich mit mir selbst? Sprichst du so zu dir, daß es die anderen hören?“ (S.59. Alle Zitate aus: Witold Gombrowicz: Tagebuch 1953–1969. Fischer Taschenbuch 2004 bzw. Carl Hanser Verlag 1988) Wer ist dieser Herr Witold, dieser Gombrowicz? (Ich möchte, übrigens, um Nachsicht bitten dafür, daß ich mich mal wieder nicht mit der aktuellen Literaturproduktion beschäftige; ich weiß, da heißt es wieder, der Schlinkert mit seiner seltsamen Neigung zu Gutabgehangenem, zu all diesem alten Zeugs … doch wer mich kennt, der weiß, daß ich mich ausschließlich mit aktuellem Gedankengut beschäftige, ob es nun diese Sekunde veröffentlicht wird oder von Hesiod stammt.) Also: Gombrowicz, Witold, polnischer Schriftsteller, großer Erfolg in Polen 1938 mit seinem ersten Roman ‚Ferdydurke’, einem wunderbar absurd-komischen Roman mit hintergründigem Ernst, der imgrunde auch einen Diskussionsbeitrag zu der Frage darstellt, wie es um den Diskurs zwischen den altständigen und den modernen Polen bestellt ist. Im Jahr 1939 wird Gombrowicz in Buenos Aires vom Ausbruch des Weltkrieges überrascht und bleibt bis 1963 in Argentinien. Dort kleiner Bankangesteller zwecks Lebensunterhaltssicherung, ist er aber vor allem Schriftsteller und – quasi öffentlicher – Tagebuchschreiber, denn von 1953 bis 1969 werden seine jeweils nur mit dem Wochentag datierten Eintragungen in der in Paris erscheinenden polnischen Exil-Zeitschrift Kultura veröffentlicht. (Siehe dazu: Editorische Notiz. a.a.O. S.993.) Es ist also zunächst eine nur kleine Öffentlichkeit, bis dann 1957, 1962 und 1967 polnische Buchausgaben erscheinen.

Was nun macht Witold Gombrowicz so aktuell? Im Klappentext der Taschenbuchausgabe heißt es, Gombrowicz’ Überlegungen zu Themen wie Marxismus, Katholizismus oder Homosexualität seien unerwartet und wiesen auf verblüffende Zusammenhänge, sie seien aufschlußreiche Pamphlete gegen jedwede Lüge und Ideologie – so weit, so gut. Was mich nun unter anderem besonders interessiert sind aber die Fragen, die ich mir als „literarischer Blogger“ stelle (was für ein ekliger Begriff dieses „Blogger“ doch eigentlich ist, fast kommt es einem hoch!), denn wenn das literarische Weblog Literatur ist, die sich vermittels neuer technischer Möglichkeiten direkt und unvermittelt aktuell an Leser:innen wendet, dann scheinen mir diese Tagebuchbeiträge, zumindest in ihrer so schnell als möglich gedruckten Form, als eine Ur- oder Vorform des literarischen Weblogs. Der Vergleich mit Alban Nikolai Herbst’ Die Dschungel. Anderswelt drängt sich dabei geradezu auf, und das nicht nur, weil Die Dschungel ohne Zweifel einen bedeutenden Beitrag darstellt zur zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur (möge die Literaturgöttin dafür Sorge tragen, diese Beiträge der Nach-Welt zu erhalten!), sondern vor allem, weil beide Schriftsteller eine kompromißlose Haltung zu allem was Literatur ist und sein kann offen (aus)leben, weil beide sich mit einer hohen Risikobereitschaft an ein oder ihr Publikum wenden, ohne Liebedienerei und falsche Bescheidenheit. Deckungsgleich sind die Ansätze deswegen natürlich nicht, schon allein dadurch bedingt, daß ein Alban Nikolai Herbst dem tagebuchartigen Eintrag meist unmittelbar Weiteres folgen läßt, nämlich als direkte Reaktion auf Leser:innen-Kommentare. Diese Unmittelbarkeit ist sicher das eigentlich Neue und erweitert das Genre des Tagebuchartigen.

Vor- oder Urform also des literarischen Weblogs der Haltung zum Schreiben, zum Künstlersein wegen und vor allem auch aufgrund der so gelebten und gestalteten Beziehung zu den Leser:innen!? Doch birgt diese Art, sich an ein Publikum zu wenden, naturgemäß auch allerlei Gefahr in sich – die nämlich, sich trotz aller Offenheit selbst in die Tasche zu lügen. Gombrowicz schreibt: „Die Falschheit, die schon in der Anlage meines Tagebuchs steckt, macht mich befangen, und ich entschuldige mich, ach, Verzeihung … (aber vielleicht sind die letzten Worte überflüssig, sind sie schon affektiert?)“ (S.60.) Dies schrieb er 1953, und man sollte bedenken, daß er als Exilant in einer dauerhaft mißlichen Lage war, schon allein deshalb, weil er sich seine Leser unter seinen (fernen) Landsleuten zu suchen hatte und sein Heimatland zugleich noch unter der Knute des Stalinismus wußte  – wenngleich, auch das scheint mir bedenkenswert, er immerhin als Fremder in einem Land auch durchaus kleine Freiheiten hatte, die ein einheimischer Künstler, der sich als Künstler im eigenen Land fremd fühlt, was nicht selten der Fall ist, niemals haben kann. Was aber trieb nun unseren Autor zu dieser öffentlichen Form des Schreibens, zum reflektierend-nachdenklich-erzählenden Tagebuch? Das zuletzt Zitierte weiterführend schreibt Gombrowicz: „Dennoch ist mir klar, daß man auf allen Ebenen des Schreibens man selber sein muß, d.h. ich muß mich nicht nur in einem Gedicht oder Drama ausdrücken können, sondern auch in gewöhnlicher Prosa – in einem Artikel, oder im Tagebuch – und der Höhenflug der Kunst muß seine Entsprechung in der Sphäre des gewöhnlichen Lebens finden, so wie der Schatten des Kondors sich über die Erde breitet. Mehr noch, dieser Übergang aus einem in fernste, fast untergründige Tiefe entrückten Gebiet in die Alltagswelt ist für mich eine Angelegenheit von ungeheurer Bedeutung. Ich will ein Ballon sein, aber an der Leine, eine Antenne, aber geerdet, ich will fähig sein, mich in die gewöhnliche Sprache zu übersetzen.“ (S.60.)

Vereinfacht gesagt ringt Gombrowicz in seinem Schreiben insgesamt darum, als Künstler Mensch und als Mensch Künstler zu sein – daß dies nicht im Verborgenen und nicht in aller Bescheidenheit vor sich gehen kann, liegt in der Natur der Sache. Anmaßung ist hier das Stichwort, und wer Alban Nikolai Herbst’ Die Dschungel in den Jahren aufmerksam verfolgte, der weiß, wie oft Kommentatoren Herbst angriffen wegen seiner vermeintlichen Eitelkeit, seiner vermeintlichen Großtuerei. Auch Gombrowicz muß diesem kleingeistigen, imgrunde unterwürfigen Denken ausgesetzt gewesen sein, denn er bezieht klar Stellung zur Seinsweise des Künstlers (und weist zugleich seinem Tagebuchschreiben, indem er es nicht für sich behält, den Sinn und Platz innerhalb seines Gesamtwerkes zu). Er schreibt: „Ich weiß und habe es wiederholt gesagt, daß jeder Künstler anmaßend sein muß (weil er sich einen Denkmalssockel anmaßt), daß aber das Verhehlen dieser Anmaßung ein Stilfehler ist, Beweis für eine schlechte »innere Lösung«. Offenheit. Mit offenen Karten muß man spielen. Das Schreiben ist nichts anderes als ein Kampf, den der Künstler mit den Menschen um seine hervorragende Bedeutung kämpft.“ (S.61.) Dschungel-Leser wissen, daß Alban Nikolai Herbst dieselbe Überzeugung lebt, die er in seinem Weblog den Lesern folgerichtig nicht vorenthält. An einer Stelle schreibt Herbst: „Künstler jedenfalls, wenn sie das sind und also etwas zu sagen haben, kämpfen mit offenem Visier. Ausnahmslos. Schon, um ihre ästhetische Position zu bestärken, was wiederum ihr Werk stärkt und durchsetzt.“ (Interessant hier die doppelte Bedeutung von Durchsetzen: einmal im Sinne von Durchdringen, das andere Mal im Sinne von Erfolg auf dem Literaturmarkt.)

Das zugleich intime und zur Einsichtnahme gedachte Tagebuch ist ja bekanntermaßen keine Erfindung unserer Tage, das sei noch kurz angemerkt, sondern ist hierzulande seit gut dreihundert Jahren Bestandteil der literarischen Welt. Oft wurden Tagebücher zu Memoiren, eigenen Lebensbeschreibungen bzw. Autobiographien oder auch Romanen verarbeitet, man denke nur an die Memoiren der Glückel von Hameln (Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts, veröffentlicht 1910), Ulrich Bräker, Salomon Maimon, Adam Bernd, Heinrich Pestalozzi, Johann Heinrich Jung-Stilling, Karl Philipp Moritz und viele andere, wobei die gezeigte Offenheit oftmals einen stark aufklärerischen Impetus hat (Adam Bernd, Pestalozzi, Jung-Stilling), durchaus aber auch schon den Protagonisten zugleich als Künstler heraushebt (Bräker, Moritz), der als solcher das eigene Leben schreibend auf eine Art offenbart, die auf eben diese künstlerische Art hinaus in die Welt muß. Die Möglichkeit, als Schriftsteller Tagebucheinträge (so wie Gombrowicz) fast unmittelbar in einer Zeitschrift, beziehungsweise sie heutigentags tatsächlich unmittelbar auf einer eigenen Website unter Klarnamen zu veröffentlichen, ist somit nichts weiter als eine Erweiterung der Möglichkeit, in aller Offenheit und auf zugleich höchstem Niveau als Künstler zu sein und zu wirken und (s)ein Werk zu schaffen.

Kurztitel & Kontexte bis 2012-12-02

Tod und Liebe und Verdacht

„Die Unbefleckte Empfängnis“ von Gaétan Soucy

Es gibt die guten und die schlechten Romane. Es gibt die Romane mit den hellen und die mit den dunklen Stoffen. Es gibt die runden und die kantigen Romane. Es gibt die Romane, die Fragen stellen und die, die Antworten geben. Es gibt die sich aufblähenden und die in sich zusammenfallenden Romane. Es gibt die, die vorne anfangen und hinten aufhören und die, die es umgekehrt machen. Es gibt die schneller und die langsamer werdenden, es gibt die verrätselnden, die versprechenden und die halluzinatorischen Romane, die erratischen und die erotischen. Es gibt die aufklärenden, die erklärenden und die verklärenden. Es gibt die nüchternen und die trunkenen. Es gibt die auffälligen, die gefälligen und die gefühligen. Es gibt die rapportierenden, die reklamierenden, die revoltierenden und die rotierenden. Es gibt die launigen, die launischen, die lebhaften, die lahmen, die libidinösen, die lüsternen, die liebevollen, die larmoyanten, die lyrischen, die luziden, die liturgischen, die luziferischen, die langweiligen, die lachhaften, die lächerlichen, die lauten, die leisen, die listigen und die lustigen Romane. Und genau so einer ist das.

„Die Unbefleckte Empfängnis“ ist der Debütroman des Frankokanadiers Gaétan Soucy. Seine beiden nachfolgenden Romane sind diesem in der Übersetzung zuvorgekommen, zusammen bilden sie die „Trilogie der Vergebung“, bestehend aus „Das Mädchen, das die Streichhölzer zu sehr liebte“ (La petite fille qui aimait trop les allumettes), „Die Vergebung“ (L’acquittement) und eben „Die Unbefleckte Empfängnis“ (L’Immaculée Conception). Gaétan Soucy steht sowohl dem Surrealismus als auch dem Symbolismus nahe. Die wirklichkeitsadäquate, rein beschreibende und realistische Prosa ist seine Sache nicht. Der Sinn der Ereignisse und Handlungen ergibt sich selten nur aus ihrer Nähe zur Wirklichkeit. Ereignisse scheinen oft keine Bedeutung und keinen Sinn zu haben. Sie gewinnen diesen Sinn erst, indem sie auf andere Ereignisse verweisen, die, für sich betrachtet, auch nicht sinnvoll sind.

In diesem Verständnis von der Welt, in so einer Netzstruktur gibt es kein natürliches Zentrum. Das Zentrum ist dort, wo sich etwas im Netz möglicher Bedeutungen verfängt. Man könnte überall anfangen diesen Roman darzustellen, in der überflüssigen und grotesken Szene, da die kleine stumme Sarah ihren Beschützer Remouald in eine Metzgerei zieht, die in Käfigen lebenden Tiere im Hinterhof durcheinander wirbelt, den Hühnern ins Hinterteil tritt und dann mit einem Kalbsschnitzel einen Schinken verprügelt. Das sind wenige Seiten, kaum der Rede wert, mit oder ohne Schnitzel, die Entwicklung nimmt ihren Verlauf. Das siebenjährige Mädchen ist keine Hauptfigur, aber sie präsentiert ein wichtiges Motiv: die Kindheit und vor allem die Liebe zu Kindern.

Remouald Tremblay ist ein etwa dreißigjähriger, zu groß geratener Volltrottel mit dem Lächeln eines Esels. Er war einst ein hochintelligentes Kind, aus dem von einem auf den anderen Moment ein Dummkopf geworden ist. Er hat mitunter Zusammenbrüche, die wie epileptische Anfälle aussehen, tatsächlich aber Erinnerungen an seine Kindheit sind. Er pflegt seinen alten Vater Séraphon Tremblay, der im Rollstuhl sitzt und seine Zeit damit verbringt, den Sohn zu tyrannisieren.

„Séraphon Tremblay schämte sich wenig für seine körperlichen Unzulänglichkeiten, die er durchaus für sich zu nutzen wusste. Er war einer jener Greise, die es sozusagen von Geburt an sind, die ihr Leben lang auf das richtige Alter warten und erst am Ende des Weges ganz zu sich selbst finden, dann aber den machtvollen Glanz aller Dinge erlangen, die ihr volles Wesen entfaltet haben. Sein Körper verlangte so gut wie nichts mehr, was ihm sehr entgegenkam, die Sorge war er los, und versetzte ihn obendrein in die glückliche Lage, seinen Sohn Remouald unter der Last seiner Schwäche erdrücken zu können.“

Tagsüber arbeitet Remouald in einer Bank. Der Bankbesitzer, Monsieur Judith, bittet ihn eines Morgens auf seine Nichte Sarah aufzupassen. Der Trottel geht also mit dem Kind spazieren, er geht mit ihr ins Kino, er kauft ihr ein Lotterielos und merkt bald, dass er sie gern hat. Am Abend des zweiten Tages erhält Judith die Nachricht, dass die Mutter des Mädchens im Sterben liege und ihre Tochter noch einmal sehen wolle. Da ihn selbst ein wichtiger Termin von der Reise abhält, schickt er Remouald mit der kleinen Sarah los. Der nimmt noch seinen gelähmten Vater mit. In einer kalten Winternacht steigen sie mitten auf der Strecke aus einem Güterzug. Séraphon wird auf einen Schlitten umgeladen und festgebunden. Sie bekommen eine Öllampe und Streichhölzer. Dann treten sie die Wanderung durch den Schnee ins Sanatorium Saint-Aldor-de-la-Crucifixion an, wo angeblich die Mutter Sarahs liegt. Die drei kommen allerdings nie an. Sarah erhält die Streichhölzer, sie gibt bisweilen noch ein Leuchten von sich, dann verschwindet sie, die Öllampe leckt, fängt Feuer und Remouald und Séraphon verbrennen bis zur Unkenntlichkeit.

Auch damit könnte man im Netz der Bedeutungen beginnen, denn auch dies ist ein wiederkehrendes Motiv: die kleinen und die großen Brände. Als viele Jahre zuvor Remoualds Mutter stirbt, heißt es von Célia „Sie starb ohne Worte, nur ein Seufzer im Schlaf, der nicht einmal genügt hätte, um ein Streichholz auszublasen.“ Streichhölzer die nicht ausgeblasen werden, können größtes Unheil anrichten. Séraphon war einmal der Besitzer einer Holzhandlung, die durch einen Brand vernichtet wurde. Die Umstände dieses Brandes, so kamen damals die Behörden überein, sollten der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Angeblich steckte Remoualds Vater Joachim dahinter. Remouald hieß früher Bilboquain mit Nachnamen und ist lediglich Séraphons Stiefsohn. Möglicherweise war der Brandstifter auch Wilson, der als Aushilfe in der Holzhandlung arbeitete und eine Neigung zu hübschen Jungs hatte. Wilson liebte Remouald und war tödlich eifersüchtig auf dessen Schwester Joceline. Wilson aß nur Tiere, die er selbst getötet hatte. Bevor die Holzhandlung brannte, servierte er dem geliebten Kind ein grausiges Mal. Seit jenem Tag war seine Schwester Joceline verschwunden. Remouald verlor den Verstand, Wilson erhängte sich, Célia wurde verrückt, Joachim starb bei dem Brand. Daraufhin kam Remouald ins Sanatorium: Saint-Aldor-de-la-Crucifixion. Vollständig verwandelt wurde er drei Jahre später entlassen. Aus einem hübschen kleinen Jungen ist ein metergroßes Ungetüm geworden, aus einem überaus intelligenten Jungen ein Trottel.

Das Zusammenleben mit der Mutter und dem Stiefvater wird zum Martyrium. Die Mutter zieht sich immer mehr in ihre psychischen, sein Stiefvater Séraphon in seine physischen Gebrechen zurück. Remouald erträgt all das als eine Art Sühne, als Buße, weil er sich nicht erinnern kann, außer in den epileptischen Anfällen. Der Tod durchs Feuer ist die Erlösung aus seiner Qual.

„Das Grauen, in dem er zwanzig Jahre lang gefangen gewesen war, ließ ihn nun frei, und zum ersten Mal konnte er atmen, ohne zu spüren, wie eine böse Hand – seine eigene – ihm das Herz zusammendrückte. Die heilige Jungfrau wachte über den Brand, richtete die Flammen immer wieder mit sanften Griffen wie einen Blumenstrauß. Sein Vater Joachim pflegte ihm jeden Abend, wenn Remouald von der Schule kam, die Hände zu waschen, und nach dem Abendessen tanzten sie Gigue, und seine Mutter saß lachend im Schaukelstuhl am Ofen und klatschte den Takt.
Die Flammen glitten über Remoualds Haut und streichelten ihn. Er öffnete halb die Augen, schloss sie wieder, öffnete sie erneut, wie ein glückliches Kind, das in den Armen eines Menschen einschläft, den es liebt. Er fühlte sich zwischen zwei Welten: einer Welt, die es schon nicht mehr gab, und einer Welt, die es noch nicht gab und die es vielleicht nie geben würde. Aber welche Gegenwart? Welche Zukunft? Diese Worte hatten keine Bedeutung mehr. Das Feuer bedeckte schon seine Hose und einen Ärmel seines Mantels. Er hatte noch die Kraft, seine Taschen zu durchforsten. Er wollte alles wegwerfen, was darin war, sich dessen entledigen, ganz gleich was es war. Er wollte sterben wie ein Bettler in einer Sagengeschichte, ohne jeden Besitz, den Mantel voller Sterne. Vergebung erfahren. Er holte ein Lotterielos hervor, an das er sich nicht erinnern konnte. Es schien ihm ein großartiges Rätsel, eine Zahl die womöglich das Geheimnis des Universums enthielt … Er übergab es dem Feuer, dem versengten Gras, fand sich damit ab, dass dieses Geheimnis ihm nicht mehr enthüllt würde – wer konnte schon im Augenblick des Verlöschens von sich behaupten, alles verstanden zu haben.“

Der Roman wird auch von einer Brandgeschichte eröffnet. Der Grill aux Alouettes brennt bis auf die Grundmauern nieder, dutzende Menschen kommen dabei zu Tode. In dem beliebten Lokal verkehrte Remouald bisweilen. So auch an jenem Tag als der Grill abbrennt und ihn kurz zuvor jemand fragt, ob er ihm wohl mit Streichhölzern aushelfen könne. Einige Tage nach dem Brand beobachtet Clémentine Clément die gegenüber wohnt, einen jungen und einen alten Mann im Rollstuhl in den Trümmern. Da sie auch drei ihrer Schüler auf dem Gelände sieht, kommt ihr sofort ein Verdacht. Sie schreibt anonyme Briefe an die Polizei und die Feuerwehr. Sie liebt den Feuerwehrhauptmann. Und auch den Schuldirektor. Die Kinder liebt sie ebenfalls, sie küsst sie mitunter herzhaft. Bei den Kolleginnen steht sie allerdings im Verdacht, ihre Schützlinge unnötig zu traktieren. Sie liebt auf ungewöhnliche Weise, nach außen zurückhaltend in erotischen Dingen, ist sie umso freizügiger in ihren Vermutungen über das, was die anderen treiben. Sie sieht Zusammenhänge wo keine sind. Clémentine sieht Verschwörungen und Unzucht. Sie sieht auch viele schöne Männer. Sie sieht unanständige Zeichnungen ihrer Schüler und sie sieht sie gemeinsam onanieren. Oder sie meint das alles zu sehen. Sie hält das nicht streng auseinander. Sie lügt, sie phantasiert, sie erinnert: Bekanntermaßen alles keine sehr verlässlichen Tätigkeiten. Sie erinnert sich an ihren ersten Mann, der eine Woche vor der Hochzeit tot war, an das Kind, das sie von ihm erwartete, das einen Tag nach der Geburt auch tot war. Am Ende der Entwicklung ist sie womöglich erneut schwanger, ob vom Feuerwehrhauptmann oder von einem ihrer minderjährigen Schüler … sie liebt die Kinder und die Männer auf eine schwer zu differenzierende Weise, überall Tod und Liebe und Verdacht.

„Sie verbrachten den Abend miteinander, redeten, tranken ein wenig, erfreuten sich an der Gegenwart des anderen, lachten sogar (ja, lachten!). So hatte sie ihn noch nie erlebt. Er war wie ausgetauscht, war ausgelassen, umgänglich, aufmerksam, humorvoll. Genau genommen sprach der Hauptmann nicht viel, machte nur ab und zu eine grobe Bemerkung, aber er konnte zuhören, er bestärkte sie in ihrem Gefühl, ein wichtiger Mensch zu sein. Gut die Hälfte von dem was sie von sich erzählte, war zwar gelogen, aber es kam ihr nicht so vor, als würde sie in irgendeiner Weise täuschen; sie beschönigte ein wenig, weil es ein schöner Abend war. Sie machte keine Zeugenaussage vor einem Richter, sondern vollführte ein Pas de deux. Die Anmut schob sich tanzend vor die Wahrheit.“

Weder die Liebe, noch die Sexualität werden als erfüllend erlebt, nicht einmal als befriedigend, von den Frauen so wenig wie von den Männern. Der Feuerwehrhauptmann hat noch andere Interessen als mit der überspannten Clémentine Tee zu trinken und sich ihre Gedichte anzuhören. Er gibt der Witwe Racicot Schlafmittel und macht dann mit ihr, was er will. Zwei Schuljungen aus der Klasse der Lehrerin schauen durch eine Dachluke zu und bekommen Nachhilfeunterricht.

„Der Mann stand regungslos hinter ihr im Türrahmen. Seine muskulöse Brust war mit krausen Haaren überdeckt. In der Wölbung seiner Beine lag etwas Animalisches. Mit durchdringender Härte starrte er auf den Nacken der Witwe, als wolle er ihr einen Schlag darauf geben. Von kalter Wut getrieben ging er zum Bett, packte die Katzen beim Schwanz und warf sie aus dem Zimmer. Er ließ die Knöpfe seiner Hose aufspringen. Dann drehte er die Witwe auf den Rücken und riss ihr die Hose herunter. Er machte zwei, drei Kniebeugen, stieg seinerseits aufs Bett und kniete sich mit aufgerichtetem Geschlecht auf die unbezogene Matratze. Die Racicot bekam einen Lachanfall. Mit der Körperspannung eines Kunstturners legte er sich auf sie. Die Federn des Bettgestells fingen an zu quietschen.
Die Witwe lachte lauthals weiter wie ein dickes Tier, das gekitzelt wird. Sie hielt den Oberkörper des Mannes fest umschlungen, und je länger er sie bearbeitete, umso mehr veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, bis vages Entsetzen darin zu lesen war.
Gleichwohl schlief die Witwe kurz darauf ein. Ihr Partner konnte sie nur ab und zu mit einem verstärkten Beckenstoß wecken: Dann öffnete sie zu Tode entsetzt die Augen, stieß ein langes Brüllen aus, und ihre Lider fielen wieder zu. Der Mann hielt inne. Seine Lippen zitterten; ihm tropfte der Schweiß von den Haaren. Er drehte die Witwe wie einen Pfannkuchen um, hielt so gut er konnte ihren Pferdhintern hoch und nahm sie sich ungestüm wieder vor. Das Bett stampfte. Der Mann fluchte leise vor sich hin und schlug der Frau auf die Hinterbacken.
Die Stöße auf dem Bett waren noch auf der Galerie zu hören, wo Bradette unter der Decke derart erregt war, dass er seinen Kumpan ständig in die Seiten stieß. Rocheleau ließ es geschehen, ohne etwas zu sagen, benommen, stumpfen Blickes wie seekrank. Er konnte den Blick nicht vom Gesicht der Racicot abwenden, die mit der Nase ins Kissen gedrückt dalag und im Schlaf weiter vor sich hinmurmelte.“

Die Liebe ist nicht schön. Auch der Sex ist nicht schön. Die Kinder sind schön. Und gerade das ist ihr Vergehen. Schönheit ist ein Zeichen von Unschuld. Schönheit, die die Erwachsenen reizt an dieser Unschuld teilzuhaben. Solche Teilhabe bedeutet allerdings ihre Zerstörung. Unschuld steht vom ersten Moment an im Verdacht, nie vollkommen unschuldig, nie ganz rein gewesen zu sein. Unrein, weil von Unreinheiten umgeben. Die Kindheit ist bedroht von der Lust der Erwachsenen. So ist die Sehnsucht nach der Vergangenheit und der Unbeschwertheit jener Jahre, da man jung war und schön und kluge oder auch nur naive Fragen gestellt hat, hier immer doppelbödig. Diese Ambivalenz von Schönheit und Lust ist fatal, man liebt das Schöne und zerstört es durch seine Liebe. Will man jemand anderen vor dieser Liebe oder dem Sex bewahren, wie ein Vater seinen Sohn, wird alles nur noch schlimmer, Rocheleau ist, als sie den Feuerwehrhauptmann beobachten, lange nicht so erregt wie sein Freund Bradette, weil er sich dabei vor Schmerzen windet.

„Die Klammer war eine kleine Vorrichtung aus Metall, die sein Vater an seinem elften Geburtstag zwischen seinen Beinen angebracht hatte, um jene männlichen Regungen zu verhindern, denen kleine Jungen unterworfen sind und deren Anblick zu schmerzlich gewesen wäre für eine Mutter, die ihren Sohn vom Himmel herab mit so viel Wunderbarer Liebe bedachte.“

Man könnte diesen Roman (auch) darzustellen versuchen, indem man erzählt, dass ein gewisser Rogatien als Kind an eine Mauer schreibt: „Ich gehöher für imer Justine Vilbroquais“. Dieser Rogatien, der in seiner ersten Hinterlassenschaft an die Welt noch nicht recht-schreiben konnte, wird in späteren Jahren Romanschriftsteller, der der Geliebten seiner Kindheit einen Brief schreibt. Er will sie wiedersehen, wenn sein Roman beendet ist: am 22. Dezember. An diesem Tag wird (auch) „Die Unbefleckte Empfängnis“ vollendet.

Es gibt eine Wirklichkeit in diesem Buch, aber sie ist schwach ausgeprägt. Die Ereignisse finden zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts statt, in einem Stadtteil Montréals. Bereits die Wahl der meisten Figurennamen orientiert sich nicht mehr an dieser Wirklichkeit. Auch die Ereignisse sind oft eine Spur neben der Realität. Von einem Balkon fiel „ein Stück Fell und landete direkt vor seinen Füßen, stieß dann einen fürchterlichen Schrei aus und schoss wie ein Pfeil unter die Galerie.“ Vater und Sohn Tremblay schlafen in einem Bett. Das Essen wird dem einen vom anderen vorgekaut, der Alte empfängt es mit in den Nacken gelegtem Kopf aus dem Mund seines Sohnes. Als einer der Schüler Clémentines im Sterben liegt, schneidet sich dessen Mutter mit einer Klinge den Handballen auf und lässt ihren Sohn das Blut trinken.

Mir ist dieses Universum etwas zu dunkel, zu viele Tode, zu viele Waisen und zu viele intellektuell oder emotional beschädigte Figuren. Die wenigen hellen Lichter die der Autor seine Figuren anzünden lässt, verglühen mir zu schnell. Es ist mir auch eine Nuance zu brutal: nachdem Wilson dem kleinen Remouald ein Essen zubereitete, bittet er ihn in einem Sack nachzuschauen, was er gegessen hat. In dem Sack steckt der Kopf seiner Schwester. Die Stärke dieses Textes liegt darin, dass er viele mögliche Zusammenhänge anbietet, die er nicht wertet. Aber das ist auch seine Schwäche. Ich wünsche mir als Leserin zumindest einen kleinen Überhang an Realität. Aber das ist Geschmacksache und vielleicht ist diese Unverbindlichkeit das, was der Autor als Kennzeichen von Realität empfindet.

Das sind alles möglicherweise sinnvolle Bezüge. Mehr als die Möglichkeit dazu, scheint kaum sinnvoll zu sein. Der Sinn muss sich frei bewegen können, er muss sich im Netz möglicher Bedeutungen verfangen können. Einmal arretiert, wird er ausgeschaltet. Bedeutungen erfolgen aufgrund von Zuschreibungen, und möglicherweise auch mangelnden Zuschreibungen. Umstände jedenfalls, die die Dinge nicht mit sich bringen. Die Dinge sind nackt. Ins Kleid der Bedeutung können sie nur durch unsere Zuschreibungen gesteckt werden. Durch Zusammenhänge, die wir konstruieren. Zu viele Zusammenhänge können allerdings auch aufs Gemüt schlagen, das zeigt das Beispiel der Lehrerin. Zuviel Konstruktion oder zu wenig, beides ist nicht gut für den (literarischen) Verstand. Vielleicht ist die sinnlose Szene mit dem Kalbsschnitzel, vielleicht ist Sinnlosigkeit überhaupt, eine bessere Beschreibung der Welt. Besser, weil sinnvoller.

Das ist ein empfindliches Universum, das uns Gaétan Soucy hier präsentiert. Wie ein Lotterielos mit einer Zahl darauf, die eine Niete oder einen Hauptgewinn bedeuten kann, eine Zahl „die womöglich das Geheimnis des Universums enthielt“; die, ebenso gut möglich, nichts als eine Zahl ist, eine 22 vielleicht, die nichts bedeutet, die keinerlei Sinn produziert. Das ist ein Universum ohne Zentrum. Eines, in dem die Bedeutungen bisweilen aufblitzen und gleich wieder verglühen. Es gibt eben solche und solche Romane. Und genau so einer ist das.

Gaétan Soucy
Die Unbefleckte Empfängnis
Übersetzt von Andreas Jandl und Frank Sievers
Matthes & Seitz Berlin, Berlin 2010
ISBN-13 9783882215304
Gebunden, 331 Seiten, 22,90 EUR

Die Kinder der Finsternis I: „Weiber zum Klagen und Weiber zum Freuen“

Das war ein höchst ungewöhnliches Leseerlebnis, fulminanter Anfang, grandioser Stil. Wolf von Niebelschütz hat eine hochinteressante Art Charaktere vorzustellen, zu entwickeln und auszuarbeiten. Der Autor hat ein eminent gutes Gespür für den Aufbau eines Textes, seinen Fluss, für Hemmung, Stauung, Stockung, Wirbel und für gemächliches Weiterfließen. Die Dramaturgie finde ich größtenteils ausgezeichnet. Vierhundert Seiten lang war ich begeistert, dann lässt es für mein Gefühl etwas nach, die Sprache ist noch immer ungewöhnlich, aber auch ans Ungewöhnliche gewöhnt man sich, man erwartet umso mehr von der Geschichte selbst. Die wird etwas schwächer, es geht hundert Seiten lang vor allem um Ränkeschmiede zwischen Kaiser und Papst, zwischen niederen klerikalen und weltlichen Rängen. Auf den letzten hundert Seiten kehrt die Spannung zurück und verendet erneut, ohne richtig zu enden. Die Hauptfigur ist tot. Was soll man da noch reden, es ist eben aus und der Roman ist auf der nächsten Seite auch bereits zu Ende.

Ein Mittelalterroman, wir sind im 12. Jahrhundert. Barral ist seine unbestrittene Hauptfigur. Der Roman zeichnet seinen Lebensweg nach. Barral, was „Dachs“ bedeutet, ist Schafhirte. Die meisten nennen ihn schlicht Mon Dom, „Mein Herr“. Er macht, wie man das heute so sagt, Karriere. Er wird Ritter, erhält ein Lehen mit dem Namen Ghissi, er bringt es zum Grafen, er wird Markgraf, Herzog und Freund des Kaisers. Dann legt er sich mit der Kirche an, die schleudert den großen Bann, Barral wird aus der Kirche ausgestoßen, ist vogelfrei, ihn zu erschlagen wird dem Schächer mit dem Paradies belohnt. Jahre steht er das durch, schließlich kriecht er zu Kreuze (daher kommt das Sprichwort: er kriecht dem Kreuz hinterher) und wird dabei nahezu totgeprügelt. Am Ende stirbt er, hochbetagt mit Kindern in Unzahl, auf seiner Scholle. Er war ein Großer, auch menschlich, er hat seinen Bauern Genossenschaftsrechte angeboten, Besitz verteilt und nicht nur, wenn es galt die von der Kirche geschürten Ängste zu bezähmen. Er war ein Großer, weil er sich aus altruistischen Gründen mit der Kirche angelegt hat. Er war es, weil er die Funktion der Macht durchschaute und sich ihrer Hebel zu bedienen wusste, ohne sich von dieser Macht blenden, also erblinden zu lassen.

Man wird diesen Roman nicht verstehen, wenn man sich nicht die Lebensbedingungen jener Zeit vergegenwärtigt. Das Leben war kurz und hart. Es war von allen Seiten vom Tod bedroht, während es ja heutzutage nur am Ende davon bedroht ist. Wer nicht als Kind im Kindbett starb, der starb dort als Mutter, mit fünfzehn oder sechzehn. Die Erde war wüst und leer und man konnte es sich nicht leisten, den Mädchen eine hübsche Kindheit zu spendieren, die Frauen müssen vor allem gehorchen und gebären. Wen nicht die Pest holte, wer nicht auf offener Straße erschlagen wurde, im Kampf unterging, wer noch alle Finger und Hände beisammen hatte, weil er nie als Dieb erwischt wurde, wer nicht weltlicher Frevel wegen geblendet wurde, wem nicht das Gemächt oder die Zunge abgeschnitten und wer nicht aufs Rad geflochten wurde, wer sich nicht auf Leben und Tod mit dem Feind schlagen musste, nicht mit Pech und Schwefel übergossen wurde, dem stand die Kirche mit tausend Höllenqualen gegenüber. Nicht nur, dass man der Inquisition in die Hände fallen konnte und man eines Gottesurteils wegen, ein glühendes Hufeisen mit bloßen Händen zum Altar tragen musste: Die Kirche war der Ort der absurdesten menschlichen Verbrechen. Erst wenn man all dies Elend versteht, unter dessen Herrschaft damals gelebt werden musste, versteht man die Lust, mit der diese Menschen lebten, leben wollten und leben mussten: „Schwerer als das Bespringen wog das Verschmähen.“

Wie viele damals, kannte auch Barral nur seine Mutter. Wie viele Kinder ist sein Vater ein hoher Herr, einer jener, die das ominöse „jus primae noctis“ in Anspruch nahmen. Sie beschliefen die Frauen bevor die eigentlichen Ehemänner zu ihnen durften. Ob sie es aus Geilheit in Anspruch nahmen oder als Lehnsrecht oder weil das „edle Blut“ sich ausbreiten sollte, das sei dahingestellt. Nachdem Barral Herr auf Ghissi wird, macht er es genauso. Wie für den Leser, so ist es auch für den Vater nicht immer leicht, bei den vielen Namen seiner Kinder durchzusehen. Mehr als einmal muss Barral fragen, wer die Mädchen und Jungen sind, die sich dann als seine eigenen erweisen. Das ist auch ein Stilmittel des Autors und so manchem Hohem Herrn wird es nicht anders ergangen sein. Die Klöster rekrutierten zu einem nicht unwesentlichen Anteil ihre Belegschaft aus solchen Wechselbälgern. Ein anderer Teil geht ins Kloster, weil sie das Leben in der Welt nicht ertragen kann. Bei manchen seiner Kinder hingegen weiß Barral es sehr genau, bei dem Lieblingskind Graziella, die für den Vater stirbt. Bei manchen weiß er es ebenfalls, sagt es aber erst spät. Kardinal Frugardi, der Barral halb tot prügeln lässt, erblasst als er erfährt, dass er beinahe seinen Vater hat totschlagen lassen.

Frauen spielen eine große Rolle in diesem Roman, in dieser Männerwelt und eine sehr viel komplexere und vieldeutiger, schwerer zu beschreibende und sicher auch schwerer zu lebende Rolle. Das fängt bei der Geburt an. Als einer den Schmied fragt, wie viele Kinder er habe, antwortet der „Eins und zwei Töchter“. Ein richtiges Kind, eins, das die Sippe erhalten kann. Frauen können das nicht, zwar bekommen sie die Kinder – sie werden „trächtig“, sie sollen „fohlen – leider mit fünfzig Prozent Ausschuss, Mädchen eben. Mädchen aus denen dann bloß Frauen werden, die, gebären sie allzu früh und ohne Sakrament, ins Kloster müssen. Frauen, die so oder so enden können: „Weiber zum Klagen und Weiber zum Freuen.“ Manchmal, wenn sie einen schwachen Mann haben, können Frauen machtgierig sein. Meist sind sie Opfer der Umstände oder der Männer.

Historische Romane sind, so scheint es, ins Kleid der Geschichte drapierte aktuelle Ereignisse und Umstände. Mich interessieren die historischen Ereignisse wenig, ich will lediglich mitnehmen, was mich hier interessiert. Ich schreibe etwas über Sexualität und Liebe, etwas zum Thema Fremdes und Eigenes und sicher auch etwas zum Stil von Niebelschütz, den ich sehr ungewöhnlich und überaus ansprechend und lehrreich finde. Ich werde also nicht über die Politik reden: das mache ich ja auch sonst nicht, ich sage nichts zu Rumänien, ich habe nichts zu Haiti gesagt, ich sagte nichts zu dem, was derzeit in Ägypten geschieht. Ich mache das nicht, weil ich finde, dass das hier nicht der richtige Ort dafür ist. Andernsorts mache ich das nämlich sehr wohl: mich zur Politik äußern. Politik in diesem Roman heißt weltliche und religiöse Ränke, die versuchen einander auszustechen. Der Klerus war eine unter der Religion versteckte Machtinstanz, der es um genau das ging, um das es allen anderen auch ging. Einfluss, Geld, Sex. Ich äußere mich nicht zu der Frage, ob der Autor womöglich kein rechtes Verständnis von Demokratie besaß, ob er den Absolutismus verherrlichte. Ich frage nicht, ob das rückwärtsgewandte Literatur ist, zu einem Zeitpunkt – einige, aber nicht viele Jahre nach dem 2. Weltkrieg – da überall, vor allem aber in Deutschland, Literatur geschrieben wurde, die sich mit den jüngsten Ereignissen beschäftigte; die sich damit beschäftigen musste: um den Horizont für kommende Ereignisse zu bestimmen; Niebelschütz schreibt rückwärts gewandte Literatur, weil womöglich für ihn in der Zukunft nichts zu holen war. Ich frage nicht einmal nach dem Verhältnis zum Judentum, das hier eine Rolle spielt und ich sehe auch nur einmal eine wirklich bedenkliche Äußerung: „Wen man liebt, den betrügt man, wenn man Jüd ist.“ Ich kann vieles überlesen, weil es die Bedingungen des Romans betrifft, sein Äußeres. Was die inneren Bedingungen betrifft, kann ich nicht einmal fragen, ob der Autor, der wohl ein Kenner seines Faches gewesen sein muss, dieses Zeitalter authentisch beschrieben oder literarisch umschrieben hat, oder ob das eine oder das andere besser gewesen wäre.

Wenn auch nicht jede Zeile gleich erhellt:
geschehn aus unablässigem Bestreben.
Aléa hat’s hierher gestellt,
und zwar soeben.

Wolf von Niebelschütz,
Die Kinder der Finsternis
Kein & Aber Verlag
Zürich 2010
gebunden, 704 Seiten
ISBN: 978-3-0369-5559-9
24.90 €

Kurztitel & Kontexte bis 2010-10-10

#lbn (09/09)

(über, live)

Klingelt die Kasse, gibts Meinung als freien Inhalt wohlfeil RT @etkbooks die literatur kopfüber gekühlter heiliger http://bit.ly/JiJxR

Die neue Weltliteratur heißt „Global Literature“ http://bit.ly/Dep7O (via @verlagsreport)

http://www.romanform.ch/http://www.romanform.ch/

Alain Posener im Talk mit Maxim Biller über Jüdischheit : Oh #Quatsch , oh Schutz vor ihm !  http://bit.ly/TMbqY

roman: Etwas, das an ausgewählten Einzelgeschichten letztlich suggeriert, es stelle eine ganze Welt dar. DD http://is.gd/3NnBS

#Feature | Round Midnight | queer | Rap : Nils Binnberg – Gayngstas – DLR, 00:05 #radiokunst | http://bit.ly/tHfkp

#Hörspiel | EMPFEHLUNG : Raymond Federman – My body in 9 parts ( R: G. Naleppa ) – Ö1, 21:01 #radiokunst | http://bit.ly/8Jdbk

#Hörspiel | BRD – DDR | Ursendung : Florian Goldberg – West-östliches Tagebuch – WDR 5, 20:05 #radiokunst | http://bit.ly/GASSQ

#Hörspiel | Ursendung | Krimi : Carla Spies – Under Heavy Metal – SWR 2,

wo, im twitter-archiv, sind denn eigentlich die #lbn s der letzten 4 tage hin? der twitter-search-rss-abodienst scheint auch malade …

lücke, www.todsuende.com … auch etwas (kap.1) zum netzigen in „neid“ (internetroman = privatroman)

RT @chervel : Der „Ententeich“, das Blog des Perlentauchers lässt sich jetzt auch getrennt per RSS-Feed abonnieren http://bit.ly/2uObBI

müsste man sowieso auch mal .. eine umfängliche, literaturgeschichtliche retrophantasie zum mediennutzungsverhalten von schriftstellern

RT @szylla RT @esteinhauer: Als bekennender Arno-Schmidt-Leser distanziere ich mich v. Inst. f Textkritik .. http://tinyurl.com/y8e4vhl

Sie brauchen eine Zweitmeinung: http://www.hannasrat.com/

#Hörspiel | Krimi | Pop : Ann Cleeves – Die Nacht der Raben 1/2 – WDR Eins Live, 23 H #radiokunst | http://bit.ly/VKxCH

#Hörspiel | Kindsentführung | Ursendung : Herbert Beckmann – Es sind Kinder – SWR 2, 22:03 #radiokunst | http://bit.ly/17KeNE

Erinnerung die im April verstorbene Wiener Dichterin Elfriede Gerstl http://bit.ly/lL4Jf @ poetenladen http://bit.ly/3gvSFA

drs2 aktuell: «Netzliteratur» – mehr als Literatur im Internet … auch als download http://trunc.it/24avo

RT @dumuzo: Einmal im Jahr kann man mutig sein: „Literatur im Netz“ am 23. September auf der ASpB-Tagung in Karlsruhe.

#Hörspiel | Familienserie DDR 1968f | EMPFEHLUNG : Neumann, 2mal klingeln | Jubelfolge 50 – DLR, 22 H #radiokunst | http://bit.ly/8564V

#Hörspiel | Familienserie DDR 1957ff | EMPFEHLUNG : Pension Spreewitz | Jubelfolge 50 – DLR, 21:33 #radiokunst | http://bit.ly/8564V

#Hörspiel | Krieg | Trauma | Ursendung : Hubert Wiedfeld -Vom Schlaf in den Steinen – HR 2, 21:30 #radiokunst | http://bit.ly/araP

#Hörspiel | Topos der Romantik : Rimini- Protokoll – Waldeinsamskype – DRS 2, 20 H #radiokunst | http://bit.ly/tmBV5

#Cartoon- Kunst : umwerfend die Lakonie von 18 metzger | http://bit.ly/jnSJW

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#Feature | Round midnight | Ursendung – P.R. Kantate – Nerd for life ! – DLR, 00:05 #radiokunst | http://bit.ly/19FBwx

#Hörspiel | Eiserner Vorhang : Katerina Sedá – Furt Dokola , In einem Fort – WDR Eins Live, 23 H #radiokunst | http://bit.ly/3BvtY

#Hörspiel | Japan | Ursendung : Peter Rosei – Erzählungen von Japan ( R : R. Pittroff ) – Ö1, 21:01 #radiokunst | http://bit.ly/4gGzkJ

#Hörspiel | Prag | Field Recordings : Martin Becker – Lost in Praha – DLF, 20:10 #radiokunst | http://bit.ly/AiLIU

#Hörspiel | Literatubearbeitung | SF : Heiko Michael Hartmann – MOI – WDR 5, 20:05 #radiokunst | http://bit.ly/udAnq

#Hörspiel | ARD Radio Tatort : Thilo Reffert – Schlusslicht ( R. G. Fritsch ) – RBB radioeins, 20 H #radiokunst | http://bit.ly/Vvsry

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As usual, it’s Monday and I’m running late. or #Conspiracy ?

#Hörspiel | Ursendung | Jugend : Lorenz Lorenz – Die Einsamkeit des Amokläufers – WDR 3, 23:05 #radiokunst | http://bit.ly/2xl0P

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#Hörspiel | EMPFEHLUNG : Alexander Kluge – Chronik der Gefühle ( R : K. Bruckmaier ) – BR 2, 20:30 #radiokunst | http://bit.ly/3f8eke

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#AudioArt | Kritik Fluxus | EMPFEHLUNG: Marcus Schmickler – E-Uropas , Goodbye Moderne? – WDR 3, 23:05 #adiokunst | http://bit.ly/z4m3X

#Feature | Turntablism | EMPFEHLUNG : Turntablisten – Der Plattenspieler als Instrument – Ö1, 22:15 #adiokunst | http://bit.ly/cyhxL

#Hörspiel | Innere Sicherheit EMPFEHLUNG: Bernadette La Hengst – Der innere Innenminister – RB, 22:05 #adiokunst | http://bit.ly/m1N97

#Hörspiel | BRD – DDR : Rainer Lindow – Bring es nach Hause, Baby – RBB Kultur, 22:04 #adiokunst | http://bit.ly/bXfcW

#Feature | Alexander Kluge | EMPFEHLUNG : Wer sich Mühe gibt, hat Glück gehabt – BR 2, 20:30 #adiokunst | http://bit.ly/wgnzq

#Hörspiel | Familie | Inversion : Wolfgang Hildesheimer – Herrn Walsers Raben – DRS 1, 20 H #adiokunst | http://bit.ly/Gxd7g

wo poeten laut geben … http://bit.ly/4a2QcA

… und montag ein interview mit DRS2aktuell …

Innerschweizer Kulturpreis an Verleger und Drucker Martin Wallimann (@swips_ch) http://trunc.it/20wgl

RT @volandquist – im Blog: http://bit.ly/p6fJM und RT @hemartin: Will Authors of the Future Need Publishers? http://bit.ly/MtdtR

„… independent publishers, small press, has so much opportunity in the digital marketplace.“ http://trunc.it/1z0dm

#Hörspiel | DDR Familienserie | EMPFEHLUNG : Neumann, zweimal klingeln ( 1968ff ) – DLR, 22 H #adiokunst | http://bit.ly/2OZbq

#Hörspiel | DDR Familienserie | EMPFEHLUNG : Pension Spreewitz ( 1957ff ) – DLR, 21:33 #adiokunst | http://bit.ly/2OZbq

#Hörspiel | Indien | Field Recrding : Willi Kappich – Bollybols – HR 2, 21:30 #adiokunst | http://bit.ly/ra4xj

#Hörspiel | Beruf | Wahrnehmung : Lukas Cejpek – Einsingzimmer – NDR Kultur, 20 H #adiokunst | http://bit.ly/a6NOv

#Hörspiel | Augmented Reality : Caroline Hofer – Milkynights – DRS 2, 20 H #adiokunst | http://bit.ly/5pDMg

#Hörspiel | ARD Radio Tatort 21 : Thilo Reffert – Schlusslicht – RB Nordwestradio, 19:05 BR 2, 20:30 #adiokunst | http://bit.ly/Vvsry

Applaus? „Ab sofort präsentiert der Rotbuch Vlg. u. www.rotbuch.de s. ersten eigenen Webauftritt.“ http://www.boersenblatt.net/339650/

“It’s just amazing how friendly you become when you’re on Xanax,” she says.| Sam Shepard- Story im New Yorker | http://bit.ly/pE8jD

http://www.jungeverlagsmenschen.ch/ ,

O Schreck : Der neue #Lottmann- Roman wäre gern 1 Goetz oder 1 Friebe, bleibt indes öde & langweilig – #öde | http://bit.ly/49K3WB

GyPSii launches Android app http://bit.ly/7SDP2

Becketts „Try again. Fail again. Fail better“ auf Französisch: „Essayer encore. Rater encore. Rater mieux“ | http://bit.. #FailBlogger

Becketts „Try again. Fail again. Fail better“ auf Französisch: „Essayer encore. Rater encore. Rater mieux“ | http://bit.ly/X2rz8

Franz Schuh : In jedem, ,der willig ist, recht zu haben, steckt ein Traktat. Die meisten sollten ihn dort lassen. | http://bit.ly/FzN00

#textetrouvé BAR: …mt Bargeld, rein, bloss, ausser, frei (von) – BAR: unbar, reich (an), mit (Vernunft, Gefühl) | http://bit.ly/reyGa

#Hörspiel | Literaturbearbeitung | Krimi , postmodern : Gilbert Adair – Blindband – DLR, 21:33 #adiokunst | http://bit.ly/17BJgx

#Feature | Bio | Alexander Kluge | Empfehlung : Wer über Märchen lacht, war nie in Not – BR 2, 20:30 #adiokunst | http://bit.ly/BUW4y

RT @KeinVerlag: Tweets sind Kuverts. Die zu lesen genügt ein Briefträger. – Aber auch Feeds sind Kuverts. #Literatur

grossartig witzig & anarachisch : Ursus & Nadeschkins heiss erwartete „Zugabe“ auf CD #audio | http://bit.ly/A1bhR

#Hörspiel | Round Midnnight | Übersetzen : Katerina Sedá – Furt Dokola | In einem fort – DLR, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/pGGuf

#AudioArt | EMPFEHLUNG: A. Bosshard – RAPTORreload | P. Szely – This city is built on sand – Ö1, 23:03 #adiokunst | http://bit.ly/erjQR

#Hörspiel | Segregation | Rassenunrecht : Thomas Wolfe . Willkommen in Altamont , 1963 ! – HR 2, 22 H #adiokunst | http://bit.ly/mAyg7

#Hörspiel | Birdwatching | Absturz : Antje Rávic Strubel – Klappersteine – NDR Info, 21:05 #adiokunst | http://bit.ly/1yqnb

#Hörspiel | Reise | Satire | Ursendung : Jáchym Topol – Durch kalte Länder 1/2 – DLR, 18:30 #adiokunst | http://bit.ly/2E3RUL

#Hörspiel | EMPFEHLUNG : David Foster Wallace – Kurze Interviews mit fiesen Männern – SWR 2, 18:20 #adiokunst | http://bit.ly/xgOzG

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#Hörspiel | Krimi | Klassiker : Patricia Highsmith – Lösegeld für einen Hund 2/2 – NDR Info, 21:05 #adiokunst | http://bit.ly/29nDrs

#Hörspiel | Literaturbearbeitung : Richard Powers – Das Echo der Erinnerung – DLF, 20:05 #adiokunst | http://bit.ly/33uxD

#Radiotip | Magazin : Thema – Reparieren – alles wird wieder gut – Ö1, 17:05 #adiokunst | http://bit.ly/3LZuXI

#Hörspiel | Rezept Konzept | Empfehlung : Harry Mathews – Ländliche Küche . .. – WDR 3, 15:05 #adiokunst | http://bit.ly/146vRX

#Hörspiel | Winckelmann- Mord 1768 | Ursendung : Rolf Schneider – Die Affäre Winckelmann – Ö1, 14 H #adiokunst | http://bit.ly/ORWPN

#Hörspiel | Krimi | Round Midnight : Friedrich Glauser – Der Chinese – DLF, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/3tAkVQ

#Feature | Literatur : Peter Angerer – Annäherung an d Schweizer Schriftsteller Klaus Merz, Ö1, 22:15 #adiokunst | http://bit.ly/3WrzTu

#AudioArt | Soundcape Praag | Round Midnight : Peter Cusack – Prague Favourite Sounds – DLR, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/OXkst

#Hörspiel | Krimi | Bekenntnis : Jacques Mesrine – Der Todestrieb – WDR Eins Live, 23 H : #adiokunst | http://bit.ly/KF2U0

a bisserl arg grell: RT @salisverlag: Hotlist 2009 – die Empfehlungen der Independents http://bit.ly/2vkzAW

#Hörspiel | Familienserie | DDR | Empfehlung : Pension Spreewitz ( 1957 ff ) – DLR, 21:33 #adiokunst | http://bit.ly/2gHMyJ

#Hörspiel Feaature | DDR : P. Gotthardt – Ich schlage vor, den Beifall kurz zu halten – DRS 2, 20 H #adiokunst | http://bit.ly/2rgGz3

Kein Gespenst geht um : Immerhin hat das #Internet-Manifest nette PR gebracht . Merks : Es ist immer PR drin , wo „Lobo“ draufsteht

Kein Gespenst geht um : Massive Kritik am #Internet-Manifest – berechtigt | http://bit.ly/2biLZk

Instruktiv : Johannes Auers kenntnisreich- kritische Kunde vom Opening der #Ars Electronica | http://bit.ly/UBqbz

Friedrich Nietzsche: Digitale Kritische Gesamtausgabe Werke und Briefe http://www.nietzschesource.org/ (via @bourdieu)

#Feature | The Making of Fame | Round Midnight : Steffen Irlinger – Mingering Mike – DLR, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/gpAkx

#Hörspiel | Handicap | Superheld | Comix : Anthony McCarten – Superhero 1/2 – WDR Eins Live, 23 H #adiokunst | http://bit.ly/Zs40i

#Hörspiel | Beziehung | Bisexualität : Andreas Jungwirth – Volksgarten – Ö1, 21:05 #adiokunst | http://bit.ly/aX2LE

#Hörspiel | Miniaturen | Empfehlung : Ilse Aichinger – Vor dem Verschwinden – DLF, 20:10 #adiokunst | http://bit.ly/cAQuD

#Hörspiel | Schlaf | SF : Diane und Meir Gillon – Welt ohne Schlaf ( SDR 1972 ! ) – WDR 5, 20:05 #adiokunst | http://bit.ly/ipMB8

#Hörspiel | Satire | Sozialfiktion | Ursendung : Rainer Schildberger – Alles Käse – SWR 2, 19:20 #adiokunst | http://bit.ly/12Cfhv

Literarische Realsatire – Hanser goes Scheich ( lyrikzeitung ) | http://bit.ly/172QZW

#Hörspiel | Raumfahrt | TV | Empfehlung : Jörg Albrecht – Moon Tele Vision (R: Phonofix) – BR 2, 20:30 #adiokunst | http://bit.ly/ByQdV

RT @etkbooks: „You don’t have permission to access / on this server.“ das http://www.internet-manifest.de/ – We too did have 2 google –

„You don’t have permission to access / on this server.“ das http://www.internet-manifest.de/

#Hörspiel | Instruktion | Disfunktion | Round Midnight : Felix Kubin – Wiederhole 1 – 8 – DLR, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/QYGkL

#AudioArt | Kunstradio : Pamela Z – Temporal Strata – Ö1 , 23:03 #adiokunst | http://bit.ly/xfL2f

#Hörspiel | Literaturbearb.| DDR | Empfehlung : Thomas Brussig – Helden wie wir – NDR Info, 21:05 #adiokunst | http://bit.ly/iheGW

#Hörspiel | Person | Projektion : Martin Crimp – Angriffe auf Anne – DLR, 18:30 #adiokunst | http://bit.ly/4gI4Ad

> Hast Du Dein #wp schon auf 2.8.4. geupdatet ??? Heute massive #hacks auf alle älteren Versionen !!! #wordpress | http://bit.ly/1kZAKC

#Hörspiel | Krimi | Klassiker : Patricia Highsmith – Lösegeld für einen Hund ( 1/2 ) – NDR Info, 21:05 #adiokunst | http://bit.ly/m4wmk

#Hörspiel | Gated Community | Ursendung : Gerhard Meister – Fluchtburg (R: C. P Salmony – DRS 2, 21 H #adiokunst | http://bit.ly/98SO6

#Hörspiel | Horizont, naut. psych.| Empfehlung : Liquid Penguin Ensemble – Bout du monde – DLF, 20:05 #adiokunst | http://bit.ly/11rtQy

1 ostentiver omphalos / 2 orgelnde ohren / 3 ominöse organe / homo sapiens sei dein name #dichtung #autopoiesis

#Radiotip | Magazin : Diagonal , Radio für Zeitgenossen – Portrait Carlo Ginzburg ( u.a. ) – Ö1, 17:05 #adiokunst | http://bit.ly/v28D9

#Hörspiel | Klassiker : Alexandre Dumas – Die Kameliendame ( BR 1963 ! ) – BR 2, 15:15 #adiokunst | http://bit.ly/7wqXc

#Hörspiel | Krimi : Fruttero / Lucentini – Souvenirs, Souvenirs – Ö1, 14 H #adiokunst | http://bit.ly/WWXxp

#Hörspiel | Klassiker | Round Midnight : G. Simenon – Die Pfeife Maigrets ( DRS 1953 ! ) – DLF, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/3khHsE

#’Feature | Literatur : Gefallener Engel – Mit Dylan Thomas unter dem Milchwald – Ö1, 22:15 #adiokunst | http://bit.ly/13KX4k

#Hörspiel | Kunststoff | Empfehlung : Prima Leben Und Sparen ( R : Andreas Ammer ) – BR 2, 20:30 #adiokunst | http://bit.ly/1uxImS

Aus eigener Reihe : Klaus Sander ( suppsé ) kritisiert in Offenem Brief an die Independents deren „Hotlist“ #dbp | http://bit.ly/20lE8P

RT @inadaequat: R. Schmidts Rave-Roman LIEBESTÄNZE als Video-Lesung | http://bit.ly/1GvDjN

R. Schmidts Rave-Roman LIEBESTÄNZE als Video-Lesung: Nach www.unendlicherspass.de der nächste PR- Coup von KiWi | http://bit.ly/1GvDjN

#AudioArt | Ursendung | Round Midnight | Raumkomposition : A. Curran – Living Room Music – DLR, 00:05 #adiokunst | http://bit.ly/1LrbS7

#Hörspiel | Ursendung | Krimi | Generationen : Benjamin Quabeck -12 Stunden Hassel – WDR 1 Live, 23 H #adiokunst | http://bit.ly/8pMZm

Lester Powell – Die Dame im Nebel – SR 2, 18 H #adiokunst | http://bit.ly/106Njy RT @inadaequat – liebe ich 🙂

#Hörspiel | Retro | Krimi | Empfehlung – Lester Powell – Die Dame im Nebel – SR 2, 18 H #adiokunst | http://bit.ly/106Njy

paraflows 09 – Festival für Digitale Kunst und Kulturen / URBAN HACKING / Wien, 10.- 20. 9. #diskurs #netzkunst | http://bit.ly/2Cuvo

LITERATUREN quo vadis ? – Löffler vergrault, Redaktoren to go, Hefte 2monatlich : 1 Hirnriss namens RELAUNCH | http://bit.ly/19fjGA

schon das wort: kultiversum. bei derlei verschiebe an kulti sanostol denken … #wörter

#Hörspiel | DDR- Familienserie 2 | Empfehlung : Neumann, zweimal klingeln ( 1968 – 1981 ) – DLR, 22 H #radiokunst | http://bit.ly/yXvsW

#Hörspiel | DDR- Familienserie 1 | Empfehlung : Pension Spreewitz ( 1957 ) – DLR, 21:33 #radiokunst | http://bit.ly/yXvsW

Über GoogleBooks klagem , aber selber nicht tun : Europeana:harzt – EU gibt sich „not amused“ #Europeana | http://bit.ly/44W6SL

Feines Fundstück Sprache: RT @inadaequat Jenny Erpenbecks berechtigtes Plädoyer für die Brache […] #urbanismus | http://bit.ly/zRC4G

Jenny Erpenbecks berechtigtes Plädoyer für die Brache ( ! Wollen Volxabstimmung ! ) #urbanismus | http://bit.ly/zRC4G

38 SekundenArno Schmidt im O- Ton @ Radio Bremen zu vernehmen > Lauschet „Zur FRRReiheit des Autors“ | http://bit.ly/2ZQBVy

Fine Cartoon 4 Early Adopters : „The early bird ate too many worms and died“ #visual | http://bit.ly/muNTP

„Trotz Relaunch keine Anzeigenzuwächse : Entlassungen bei »Literaturen«“ http://www.boersenblatt.net/337262/

RT @Turmsegler: Online-Symposium Book Blogging http://bit.ly/3w6XfO

Feature | Round Midnight | Empfehlung F. P. Steckel – Rein statistisch – M: Fred Frith – DLR, 00:05 #radiokunst | http://bit.ly/gnW64

#Hörspiel | Shoah | Bearb. Literatur: Tadeusz Borowski – Bei uns in Auschwitz – Ö1, 21:01 #radiokunst | http://bit.ly/1aqjUr

#Hörspiel | Komödie – Michael Köhlmeier & Peter Klein – March Movie – DLF, 20:10 #radiokunst | http://bit.ly/bqpQn

#Hörspiel | Shoah | Ursendung : Aharon Appelfeld – Badenheim – WDR5, 20:15 #radiokunst | http://bit.ly/nYPCj

#Hörspiel | Parodie | Tourist Guide – Sandra Kellein – Exkursion Nummer 8 – SWR 2, 19:20 #radiokunst | http://bit.ly/oHlVm

KiWis „100 Tage“ im Vergleich mit „NULL“ ’99 http://bit.ly/42NO2i : Hinkend , siehe den FAZ- Littell- Lesezirkel | http://bit.ly/Y586L