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Berliner Gazette : Umfrage „Autorschaft im Netz“

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BERLINER GAZETTE : UMFRAGE ZUR “AUTORSCHAFT IM NETZ”

Für das Netz- FeuilletonBerliner Gazette” führt Herausgeberin Magdalena Taube langfristig eine Umfrage durch zum Thema “Autorschaft im Netz ” . Bisher äusserten sich :

À la longue entsteht auf diese Weise ein polyperspektivisches Kompendium zum dem , was man als spezifisch für das Publizieren im Netz auffassen mag .

Nun ist in|ad|ae|qu|at an der Reihe mit einer Selbstdefinition : Eine multimediale Anthologie – Was Sie schon immer über uns wissen wollten . Oder auch nicht .

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IN|AD|AE|QU|AT : EINE MULTIMEDIALE ANTHOLOGIE

czz icon inadaequat 78 78Der Name “in|ad|ae|qu|at” rührt aus der ersten , etwa drei Monate währenden Beta- Phase des Experiments “Weblog” her : Am Anfang stand die Suche nach Titel resp. nach einem Domainnamen , welcher die österreichische Länderkennung “.at” produktiv integriert . Allerdings resultierten aus dem ursprünglichen Umlaut von “inadäqu.at” derartig verzerrte URL- Darstellungen , dass wir uns für die auch rhythmisch geeignetere “ae”- Form entschieden , welche überdies ermöglichte , die Trennstriche ( = als symbolisches Äquivalent von Bruchlinien ) einzufügen . Darüber hinaus lag uns die Umlagerung von der österreichisch- spezifischen Domain auf das neutralere “.org” insofern am Herzen , weil die Betreiberin des Weblogs zeit ihres Lebens nie in einem Staat gelebt hat , in welchem sie etwa auch wahlberechtigt gewesen wäre . Von daher begrüssen wir die Möglichkeit , per Domainkennung “.org” den “nationalen Stempel” einer Webpublikation zu umgehen .

Die Bezeichnung “in|ad|ae|qu|at” repräsentiert eine grundsätzlich skeptische Haltung gegenüber Mainstreams aller Art . Wie wohl seit dem 18. Lebensjahr parallel zum Studium in Print und Radio für “hochkulturelle” Medien arbeitend , liefen “gegenkulturelle” Projekte ( Fanzine , Off- Theater, Independent- Musikproduktion ) stets nebenher . Die Erfahrung , stets zwischen alle Stühle zu sitzen zu kommen , ist dem Projekt in|ad|ae|qu|at eingeschrieben : Das geringe symbolische Kapital , welches einem transdisziplinären Unterfangen jenseits der starren Kategorien von “Literatur” | “Popkultur” | “Netzmusik” | “Kunst” | “Fotografie” etc. konzediert wird , nehmen wir dabei bewusst in Kauf . Im Gegenteil unterlaufen wir solcherart bestehende Konkurrenzverhältnisse der einzelnen Sparten .

Wenn gleichwohl die “écriture” im Mittelpunkt des täglichen Publizierens steht , so wird das Blog in keiner Weise als persönliches Journal geführt , sondern orientiert sich “thematisch” an Literatur und deren “Betrieb” , an Medienbeobachtung und nicht zuletzt an den konkreten Texten anderer Autorinnen und Autoren . Demnach wäre in|ad|ae|qu|at eher als Literaturzeitschrift im Netz aufzufassen , mit dem Unterschied freilich , dass die Möglichkeiten des Zusammenführens verschiedener Medien ( Video , Audio , Fotografie und Grafik ) weit über den Horizont gedruckter Magazine hinausreichen .

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GÄSTE | AUTOREN | FORMATE

czz icon inadaequat 78 78Für den “Salon Littéraire” spreche ich gezielt AutorInnen oder bildende KünstlerInnen an , Werke auf in|ad|ae|qu|at zu publizieren . Auf diese Weise wächst Sonntag für Sonntag eine multimediale Anthologie heran . Da von Seiten einiger Künstler auch Interesse an essayistischen Formaten ventiliert wurde , entstand der “espace d’essays” , welcher Gastbeiträge und einige meiner eigenen kulturpublizistischen Arbeiten versammelt . Nicht zuletzt sei die in loser Folge gesendete Rubrik “tableau de texte” genannt , wo Neuerscheinungen in kommentierten Vorabdrucken präsentiert werden .

Wiewohl bei der “Anbahnung” von Gasttexten keine geringe redaktionelle Arbeit anfällt , versteht sich in|ad|ae|qu|at nicht als hierarchisch mit “Materialien” umspringende “Redaktion”, sondern geniesst das Privileg und die Lust des “Möglichmachens” . Alle drei Formate ergeben sich logisch aus den vitalen Kontakten , welche aus zehn Jahren experimenteller Radioarbeit mit Künstlern (ORF- Reihe “Literatur als Radiokunst” ) ebenso resultieren wie aus der vorangegangenen , tagtäglichen Zusammenarbeit mit Schriftstellerinnen und Schriftstellerin in einem Wiener Literaturhaus . Beides hat mich ( anders als die Literaturkritik traditioneller Ausrichtung für NZZ und LITERATUREN ) zu einer ergebnisorientierten Haltung hinsichtlich der Präsentation , Editierung und Inszenierung von literarischen Texten geführt . Dabei geht es mitnichten um eventuelle Befindlichkeiten und | oder Meinungen der Beihelfer , sondern alleine darum , das betreffende Werk | die betreffenden Schöpfer bestmöglich zur Wirkung zu bringen .

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TEXT IM NETZ | COPYRIGHT | INTERNATIONALE REGISTRIERUNG

czz icon inadaequat 78 78Da “Text im Netz” – sei dies nun ein recherchierter Artikel oder ein literarisches Werk – allgemein als frei verfügbares Material angesehen wird , werden spezifische Publikationsorte und -daten ebenso marginal wahrgenommen wie die Autorschaft selbst . Um einer solchen Perzeption entgegen zu wirken , ist es dem Projekt in|ad|ae|qu|at darum zu tun, die Persönlichkeiten der beitragenden Autorinnen und Autoren durch die Anlage individueller Autorenseiten zu hervorzuheben. Die Ratio dabei war zunächst , den betreffenden Künstlern statt eines pekuniären Honorars ( welches bei österreichischen Literaturzeitschriften eher unüblich ist ) quasi als konkrete “Gegenleistung” je eine eigene AutorInnenseite zu gestalten . Diese wird – abgesehen von einigen formalen Vorgaben – strikt nach den Angaben der Künstler gestaltet und laufend aufdatiert .

Damit sind für einige der in|ad|ae|qu|at- AutorInnen veritable Referenzseiten entstanden , auf welche diese gerne in anderen Kontexten verweisen . Die permanenten Updates hinsichtlich Publikationen , Ausstellungen etc. liefern teils die Literaturschaffenden selbst , werden teils von uns anhand der Verlagsvorschauen ergänzt . Grosso modo garantieren diese “lebendigen” Seiten auch einen über den Einzelbeitrag hinausgehenden vitalen und bleibenden Kontakt zu | mit den AutorInnen . An diesem Punkt lässt sich den weniger netz- affinen Schriftstellern vielleicht sogar eher kommunizieren , dass in|ad|ae|qu|at nicht einfach – wie es umgangssprachlich heisst – “nur Texte ins Netz stellt” , sondern diese pflegt und mit einer Reihe normierter Metadaten versieht .

Insgesamt wurden 34 solcher Autorenseiten erstellt und 77 Ausgaben des “Salon Littéraire” publiziert – zusammen mit den bio- bibliographischen Seiten schon so etwas wie ein Baustein zu einem kleinen Lexikon aktueller Literatur .

Meine Arbeit besteht in der täglichen Fortschrift des Weblogs , im Möglichmachen des Netz- Publizierens von Autorinnen und Autoren , in sorglicher Wartung der biographischen Seiten sowie der Dokumentationen . All dies wäre ohne ein konsequentes Indexieren hinfällig , da erst die Beschlagwortung ( Metadaten ) eine gute Auffindbarkeit der Materialien im Netz zu gewährleisten vermag .

Es gilt mithin , die einzelne Webpublikation ( etwa der Einzeltext eines “Salon Littéraire” ) nicht “nur” in Form einer URL auszuweisen , sondern für jeden einzelnen Text- Ton- Bild- Beitrag einen persistenten “Unique Identidfier” zu generieren . Dieser bleibt unabhängig vom momentanen Speicherort ( URL ) auf Dauer dem betreffenden Werk zugeordnet und ist Element einer internationalen Datenbank .

Vermittels Anmeldung bei der Stiftung International DOI- Foundation” ( pdf ) ist es möglich , jeden “Beitrag” mit einem ( der ISBN- Nummer im Buchwesen vergleichbaren ) dauerhaften Zifferncode ( DOI = “Digital Object Identiffier” ) international zu registrieren – ein Standard , auf welchen sich kürzlich der “Börsenverein des Deutschen Buchhandels” und die Europäischen Bibliotheken geeinigt haben . Das System der “Digital Objekt Identifier” wurde bislang nur von grossen Verlagskonzernen wie Springer oder massgeblichen wissenschaftlichen Periodika ( “nature” ) genutzt und bildet ein international anerkanntes Regelwerk für Zitatbezüge und Rechtevokabular .

Im praktischen Umgang mit den Datenfeldern und Nomenklaturen von DOI hat sich zunächst gezeigt , dass die Auslegung und Behandlung trotz offenem Basiskonzept gänzlich auf die Bedürfnisse von traditionellen Grossverlagen und deren gedruckten Publikationen zugeschnitten war . Das System DOI wurde zum Normieren von Firmendatenbanken und zur eventuellen Zweitverwertung als “Digitaler Download” erst nach der Druckstufe genutzt . Demgemäss stand auch kein Datenbank- Client für die individuelle Nutzung und keine praktikable Eingabemaske für die Standardvariablen aus den Metadaten-Wörterbüchern zu Verfügung .

in|ad|ae|qu|at konnte hier im direkten Dialog mit dem Registrar “mEDRA” wesentliche Klarstellungen herbeiführen , die nun auch anderen “Non- Profit”- Projekten sowie einzelnen Autorinnen und Autoren dienlich sein können :

  • Programmierung eines Datenbank-Client für das System DOI sowie kostenfreie Bereitstellung
  • Höhere Gewichtung des Namens von Autor und Autorin im Gegensatz zum Namen des “Verlags” bei der visuellen Repräsentation der DOI- Abfragen
  • Änderung der deutschen Übersetzung des englischen “Work” vom deutschen “Buch” in das deutsche Wort “Werk” in der offiziellen DOI- Nomenklatur im Sinne einer Öffnung in Richtung allgemeiner Web- Formate
  • Umdefinition bisher ausschliesslich für Druckwerke genutzter Begriffe auf die Blog- Semantik:
    Statische Beiträge werden als “Monographic Product” registriert , Blog- Beiträge und Autorenseiten als “Serial Article Version” , Autoren – Buchstaben als “Serial Issue Version” , Basis-Seiten als “Serial Title Version” .

Wesentlich für die semantische Vernetzung im Web und die Auffindbarkeit mittels Suchmaschinen sind auch die für jeden Artikel und jedes Werk einzeln zugefügten “tags” ( “Schlagwörter” ) . 6.858 unterschiedliche Begriffe sind über 19.048 Relationen mit den Artikeln und Werken verknüpft , diese mühevolle Kleinarbeit wird durch einen hohen Stellenwert bei den Google- Suchabfragen und einem respektablen “Pagerank” von 5 belohnt . Nur wenige werbefreie deutschsprachige Web- Projekte im Spezialbereich Kunst und Kultur erreichen diesen Status bei Google .

in|ad|ae|qu|at ist bislang das einzige deutschsprachige Mikromedium , welches sich der Indexierungsmethode und der Copyright- Registrierung per DOI bedient . in|ad|ae|qu|at versteht das Publizieren im Web nicht etwa als Sekundäres , Abgeleitetes , sondern als distinkte Kunstform und Wertschöpfung mit selbständigem Werkcharakter .

Hier gilt es noch viele Missverständnisse auszuräumen und Überzeugungsarbeit zu leisten . Dass Letztere nicht durch langwierige Theorie , sondern durch konkretes Ins- Werk- Setzen zu leisten ist , mögen die 700 Einzeleinträge , 285 statischen Seiten und 6.858 differenten Schlagwörtern belegen .

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MÖGLICHMACHEN IM NETZ | NAME ALS MARKE ≠ IDENTITÄT | “ICH” UND “AVATAR”

czz icon inadaequat 78 78Aus dem Dargelegten geht hervor , dass in|ad|ae|qu|at “Publizieren im Netz” zunächst auf das Möglichmachen von Kunstwerken anderer Kunst- und Kulturschaffender versteht : Somit kann in|ad|ae|qu|at je nach Bedarf als Publikationsort , als Galerie oder auch als akustischer Aufführungsraum in Erscheinung treten . Wichtig ist mir , zu betonen , dass dieser (derzeit von etwa 20.000 Absolute Unique Visitors | Monat aufgesuchte ) Raum in gutem Kontakt zu den Institutionen , jedoch ausserhalb der Universitäten , Verlage und sonstiger Literaturinstitutionen agiert . “Publizieren im Netz” bedeutet demnach zunächst die Freiheit der Wahl , kurzfristig mit Verlagen , Literaturveranstaltern etc, zusammen zu arbeiten , dies doch stets nach Massgabe des praktisch Notwendigen .

Hinzu kommt die stetige Reflexion über “Literatur im Netz” und deren technische Möglichkeiten sowohl intern ( mit meinem Administrator Karl Petermichl verbinden mich lange Jahre der Radiokunst- Produktion sowie das auf Optimierung des Mediums “Weblog” zielende Interesse ) als auch extern durch die Einbindung in das Netzwerk “Literarische Weblogs” , litblogs.net . Da ich seit November 2008 zusammen mit Hartmut Abendschein litblogs.net herausgeben darf , haben sich Dialog und Diskussion auch in dieser Richtung äussert produktiv intensiviert .

Was mein eigenes Schreiben im Netz anbelangt , diente es zunächst als notwendige Form , sich aus den journalistischen Routinen und dem ständigen Imperativ der Zeilenkürzung ( Zeitung ) sowie des Minutensparens ( Radio ) “freizuschreiben” : Es galt , formal wieder zu spontanen Sätzen und melodischen Bögen zu finden , welche nicht den Formaten der institutionellen Medien entsprechen . Auch thematisch gestalte ich jene Themen und formuliere vor allem jene Skeptizismen aus , die von Auftraggebern üblicherweise nicht erwünscht sind . Gleichwohl , und das ist im Zusammenhang mit der Umfrage zur “Autorschaft” nicht zu unterschlagen , war ich zu keiner Zeit eine “literarische” Autorin im üblichen Sinn . Meine “Echtwelt”- Autorschaft hat sich bislang auf kulturwissenschaftliche Zusammenhänge sowie auf ( oft assoziative ) Essays zu ausgewählten KünstlerInnen erstreckt . Speziell im letztgenannten Zusammenhang hat sich wohl auch so etwas wie ein “Stil” herausgebildet , welcher – Frucht langwieriger Vorarbeiten – sich dem Gegenstand des jeweiligen Themas aufs äusserste anzuschmiegen sucht .

Die Frage , ins Imaginäre zu schreiben , stellt sich für mich insofern nicht , als ich – speziell im Zusammenhang mit meiner eigenen Fotografie – ein kaum auszuschöpfendes Themenreservoir vorfinde . Die Spur des Wahrgenommenen und dessen Reflexion benötigt weder eine Variante des “Tagebuchs” noch einer Fiktionalisierung . “Schreiben im Netz” wäre demnach ein Reflexionsraum , welcher ins Offene vorstösst , ohne deshalb “Geschichten erzählen” zu müssen oder das einzelne Wort auf die poetische Goldwaage zu legen .

Aus dieser Grundeinstellung und aus einem dialektischen Problembewusstsein geht hervor , dass (m)ein Schreiben stets nur ein versionäres , unvollendetes sein kann . Aus diesem Grund ist auch das “WER SPRICHT ?” von sekundärem Interesse . Zwar steht mein Klarname im Impressum und sind die Artikel mit “czz” gekennzeichnet , doch zielt mein Impetus eher darauf , die Person der Schreibenden möglichst hintan zu halten . Dass nach 20 Jahren institutionellen Publizierens der Eigenname möglicherweise eine Marke , längst jedoch nicht mehr “Identität” darstellt , mag nachvollziehbar sein . Weshalb dieser Name im Text eben so gut vermieden werden kann , wie er gleichzeitig der URL von in|ad|ae|qu|at ( www.zintzen.org ) unablösbar eingeschrieben ist .

Derartig befreit vom narzisstischen Ich des Autorennamens , zielen meine Texte nach Massgabe des Möglichen prinzipiell auf die Vermeidung des Wortes “ICH” . Ersetzt durch ein leicht diffuses “wir” , spricht der Text aus der Perspektive wechselnder imaginärer Gemeinschaften , dialogischer Kontinuen sowie unausgewiesener Wahlverwandtschaften . Da das “ICH” m. E. sowieso im Stil und in der Denkfigur aufgehoben ist , braucht es kein Text- “ICH” und keinen Autorennamen . Der Autor sei als Funktion der Schrift anzusehen und als Vollzugsinstanz sprachlichen Eigensinns .

Insofern bastle ich sehr wohl an einer Art Avatar , welcher allerdings “in|ad|ae|qu|at” heisst und sich als “WIR” formuliert . Bei Gelegenheit wird diskret an der Fiktion gearbeitet , in|ad|ae|qu|at sei ein nicht näher ausgewiesenes Kollektiv diverser Schreiber , Setzer und Maschinisten … Eine Linie , welche wohl von den wenigsten LeserInnen wahrgenommen wird , was – Stichwort “Versionalität” – nicht weiter von Belang ist .

P. S. Da eben im metaphorischen Sinn von “Avataren” die Rede war, komme ich nicht umhin , einen solchen im strikten Sinne des Wortes – als stellvertretende Materialisierung – vorzustellen . Die Schriftstellerin und Künstlerin Gundi Feyrer hat , inspiriert von den Eindrücken und Vorstellungen bei der Lektüre des Weblogs , einen veritablen figürlichen “in|ad|ae|qu|at- Avatar” geschaffen : Eine etwa 20 cm hohe Tonfigur , deren Bild ich diesem Text abschliessend beifüge .

Gundi_Feyrer_Avatar_inadaequat

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RELATED

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KLANGAPPARAT

Nach derartigen Deklarationen und so viel Theorie ist ein wohl ein bisschen Entspannung angesagt und wohl verdient . Wird neudeutsch auch gerne als “chill out” apostrophiert . Nicht nur vielversprechender czz-hoerempfehlung( und überdies zutreffend ) lautet da die Titelfindung “Chill Me Free” , welche den jüngsten Podcast ( = Mix ) aus dem riesigen Fundus von deepindub ziert . Lass’ es schwingen , lass’ es schweben , go with the flow : sanft schwappende achtzig Minuten lang . CLICK LINK TO LISTEN ( WMP ).

#lbn (03/09)

(über, live)

inadaequat: Auch Gregor Dotzauer reisst die Mauer zwischen „Bloggern“ und „Journalisten“ ein – eleganter als @ SZ http://tinyurl.com/sprache-siegt

inadaequat: Die SZ findet nun auf einmal : Es gibt sie doch noch , die guten Blogs ( freilich eher im ausland ) http://tinyurl.com/goodblogs

inadaequat: HP lanciert Web-Dienst für „DIY“-Magazine = quasi ein YouTube-Print | http://tinyurl.com/DIY-publishing (expand) – Jeder sein eigner Verleger ?

etkbooks: „Eine multimediale Anthologie“ in|ad|ae|qu|at (http://www.zintzen.org/) in der berliner gazette http://www.berlinergazette.de/?p=1079

inadaequat: New Blogpost: Wien: Thomas Stangl, Creative Cities ( mit Diederichsen & Lovink + grandioses von Shoebomber | http://tinyurl.com/ct678x

inadaequat: Reinfrank-Preis | http://tinyurl.com/rheinfrankpreis an Monika Rinck | http://tinyurl.com/rinck-bio – wir gratulieren !

inadaequat: 100. Geburtstag Ernst Gombrichs – http://tinyurl.com/gombrich-100
etkbooks: sontag > mann // „die pompöse Banalität seiner Kommentare ist eine Beleidigung für das Werk“ http://tinyurl.com/der-zauberer

inadaequat: Festival „Wortspiele“ – München | Wien – „Zeigt her Eure Füsschen , Ihr jungen Autoren ..“ http://tinyurl.com/junge-autoren

inadaequat: Rauris : …. Vogelbeerschnaps, der ein paar saftige Blasphemien des Büchnerpreisträgers befeuert. http://tinyurl.com/winklerfluch

inadaequat: Vorgänger , viral mitlerweile weltberühmt ( shift happens ) – http://tinyurl.com/2azk9f #infograph

inadaequat: „Did you know ?“- Infograph- Video zur Zukunft des Wissens, cont’d http://tinyurl.com/futuremedia #infograph

inadaequat: … und in die zweite Folie die Eiswürfel mitsamt dem eingepackten Finger gelegt . – http://tinyurl.com/zum-film – #textetrouvé

inadaequat: SWR- Bestenliste April http://tinyurl.com/swr-best-04-09 ( stets ein spass: die kategorien von leichter, mittelschwerer etc lekture )

inadaequat: MIT To Make All Faculty Publications Open Access http://tinyurl.com/MIT-op-access

inadaequat: Zu Fuß auf dem Sonderweg – Wandern als deutscher Erinnerungsort (Bodo Mrozek) | Merkur 719, April 2009 http://tinyurl.com/wandern-lit

inadaequat: Fahrplan „Semantic Web“ , jenseits des Idealismus http://tinyurl.com/cjksdz

inadaequat: ? „Pflichablieferung von Netzpublikationen“ ? – Infoveranstaltung 3. 4. DNB Frankfurt http://tinyurl.com/pflichtablieferung

etkbooks: RT @leanderwattig: eBooks: Preis-Sünden werden bestraft http://is.gd/p9pJ

etkbooks: ebd: Dies ist Teil eines breiteren Problems der Kategorisierung von Bloggern. Sie sind weder Dichter noch Autoren noch Wissenschaftler.

etkbooks: darin, 315: „Blogs können darum als inzestuöse Netzwerke der Selbstreproduktion verstanden werden.“ B. vs. organisierte Netzwerke …

etkbooks: next in #pipeline : Lovink, Geert. – Zero comments : Elemente einer kritischen Internetkultur – Bielefeld : Transcript Verlag, 2008

etkbooks: @inadaequat da wird ja so getan, als wärs was ganz neues: http://tinyurl.com/sechzig-grad … das klappern und das handwerk

inadaequat: Libreka „floppt“ laut „Spiegel“ http://tinyurl.com/librekaflop

inadaequat: Themenwoche Buch 2.0 @ UPLOAD http://tinyurl.com/buch-2-0

etkbooks: remember: ‚Schlagt die Germanistik tot, färbt die blaue Blume rot!‘ http://tinyurl.com/farbenlehre

inadaequat: Die LA- Times erinnert an des Genannten 100. Geburtstag ( 23. 7. 1888 ) http://tinyurl.com/LA-trouble . So kann man’s auch sehen …

inadaequat: Freude auf die Diogenes- Editionen http://tinyurl.com/chandler-diog

inadaequat: DIE WELT verweist auf Raymond Chandlers 60. Todestag (26. 3.) http://tinyurl.com/c94dgw

inadaequat: Universität Wien : E-Book-Initiative der Vienna University Press http://tinyurl.com/vienna-up

etkbooks: Das Dörflein heisst Gschaid, und der Schneeberg, der auf seine Häuser herabschaut, heisst Gars #textetrouvé http://tinyurl.com/turmalin

inadaequat: Karl Schlögel über osteuropäische „Orte und Schichten der Erinnerung“ http://tinyurl.com/lieux-de-memo

inadaequat: Melivilles Bartleby mit seinem „I would prefer not to“: Neu übersetzt als „ist mir nicht genehm“. Oje. – http://tinyurl.com/rather-not

etkbooks: marcel about litblogs.net: „Kein Halter Kitsch, kein Lenz Schmonz, kein Bern ist überall Brunz“ .. http://tinyurl.com/kulturstattbern

inadaequat: TS über Ralf Rothmanns Berlin- Roman „Feuer brennt nicht“ – http://tinyurl.com/rothmann

inadaequat: Ron Winkler zur „Lyrikdebatte“ und gegen generationsspezifische Vorurteile, DANKE ! – http://tinyurl.com/vorurteil

inadaequat: Suzid ist erblich, either by nature or nurture: Son of Sylvia Plath and Ted Hughes kills himself – http://tinyurl.com/N-Hughes-Plath

inadaequat: Elfriede Jelinek bäckt Blutkuchen für für Christoph Schlingensief – Tod-krank.Doc – http://tinyurl.com/tod-krank

inadaequat: Leipzig, Frankfurt, Köln: DIE WELT zählt 100 Dinge, die uns am Literaturbetrieb nerven. http://tinyurl.com/LitNerv – Für Jeden etwas.

inadaequat: WORT ZUM SONNTAG : Writers are lampposts and critics are dogs. Ask lampposts what they think about dogs. – http://tinyurl.com/d8ux25

inadaequat: Bargfelder Bote, Ausg. Jan. & März sind da – Empfehlenswert : F. Rathjen , Schmidt & d. Expressionismus – http://tinyurl.com/bargfeld

inadaequat: Herrliches Blog über anglo- amerikanische Buchcover – http://tinyurl.com/ytzeu6

inadaequat: @Fischli_Weiss zur „Korrektjru“ von Gefühlen Dr. Freud oder Thomas Bernhard konsultieren – http://tinyurl.com/TB-korrektur

etkbooks: Meine Schüler reagieren jedes Mal mit fanatischem Lerneifer auf die Behandlung des Klenkens #textetrouvé http://tinyurl.com/shildknecht

etkbooks: et tu, kaffeemaschine: „Bitte Satzbehälter leeren“

etkbooks: Holmes auf Holzweg. Baskervillehund unschuldig … http://tinyurl.com/rueckwaertsdenken

inadaequat: @etkbooks libidnös ad libitum !

inadaequat: @jurijmlotman language- readymades , textes trouvés … #terxtetrouvé

inadaequat: @quillp ja da kommt wieder ein netter DRM : Die rhetorische Paranoia des BV nervt extrem http://tinyurl.com/b69jzb

inadaequat: @etkbooks Wie wär’s mit einer Permutation : Über- Ich füttert – ( this feed i. e. )

etkbooks: @Fischli_Weiss … fischli-weiss-fragen in aussagen überführen und invertiert signieren. heute: Ich bin überfüttert, weiss Fischli.

etkbooks: linking, but not open yet: http://blog.literatur-archiv-nrw.de/

etkbooks: webzen (system, geist, begriff, körper…): http://katastrofsky.cont3xt.net/webzen . und darüber: http://tinyurl.com/webzenabout

etkbooks: RT @marshallmcluhan: The new media will take us from an era when business was our culture to an era where culture will be our business.

etkbooks: Ihr macht euch ja keine Vorstellung! … Zehnmal jede Nacht setzt man sein Leben aufs Spiel! .. http://tinyurl.com/bardamu #textetrouvé

etkbooks: Da geht die Tür auf u. pustend u. lachend u. völlig verschwitzt erscheint Arno … #textetrouvé http://tinyurl.com/tagebuch1955

etkbooks: this will steal time from you … http://littlegreatideas.com/willyou/

etkbooks: welcome isla volante (http://www.litblogs.net/rittiner-gomez/) @rittinergomez

inadaequat: 2 Botschaften, 1 Link: Das a) Blog der Arno-Schmidt-mailing-list sammelt b) akkurat Nachrufe auf Jörg Drews. http://twurl.nl/ekam0u

etkbooks: ohnehin: ist das schreiben von gedichten auch aus gründen formaler befangenheit abzulehnen …

etkbooks: mein lieblingstat zum anthologienstreit: „Na, die Rezensenten lesen und die Unibibliotheken kaufen.“ http://tinyurl.com/asaf6t @oliverg

inadaequat: @etkbooks *blush* – übrigens auch online : http://twurl.nl/c1wlx2 , http://twurl.nl/4p1jri und http://twurl.nl/t5wb8c *g*

inadaequat: Schröder & Kalender erinnern an R. D. Brinkmann sowie an Jutta Koethers Essay in der legendären MÄRZ-Anthologie „Trivialmythen“ (1970)

etkbooks: bahnlese, print only: czz (http://www.zintzen.org/) rezensiert neue hörbücher in der http://www.nzz.ch .. poe, ch poetry slam, bradbury

etkbooks: abfahrt: auf nach luzern zu luzern bucht, dem http://www.literaturfest.ch/ und den anagrammtagen …

etkbooks: Staatspreis „Die schönsten Bücher Österreichs“ an Franz Dodels Nicht bei Trost http://tinyurl.com/gratulation http://www.franzdodel.ch

etkbooks: RT @litblogs_net : überhaupt: twitter und literarische weblogs … ein http://tinyurl.com/paar-statements

etkbooks: @inadaequat die theorie der theoriezerstörung … dieser dialektik ist einfach kaum beizukommen … (gefunden in barthes, neutrum, 302)

inadaequat: @etkbooks tja , was liest denn kollege hab wohl eben ? – un’gschaut ein verdacht , welcher zu folge hat , ganz bargfeld neu zu lesen –

inadaequat: @keinundaber Jörg Drews tot ? – Unfassbar & tragisch für die Bewahrung des Erbes der Avantgarden – http://twurl.nl/a6hsga

inadaequat: Die FR ruft angesichts der US-Verlagskrise „Die Stunde der kleinen Feinen“ aus – Liest man KMB gerne ! http://twurl.nl/tqgd1m

inadaequat: NA ENDLICH ist kookbooks‘ streben nach mäzenen auch in der FAZ angekommen ! http://twurl.nl/4wpj6f

etkbooks: dazu „Warum ist Landschaft schön?“ (könnte ne @Fischli_Weiss frage sein) … das verknüpfen mit der http://tinyurl.com/promenadologie

etkbooks: korrelationen: je schöner die landschaft, desto weniger die dichtung ? … http://tinyurl.com/oderberlin

etkbooks: „Wenn wir noch in Gaubickelheim wohnten, dann wärs ein Klacks“, alice schmidt, http://tinyurl.com/tagebuch1955

_vel: Zooblick

etkbooks: dumont nun also auch verlegerdichter. oder heisst es dichterverleger? http://tinyurl.com/dievilla (expand). lt. klappe wieder mal präzise prosa

inadaequat: “IDIOME – Zeitschrift für neue Prosa” : Mit & über Dieter Roth – HEUTE , Café Burger , Berlin ( wo sonst ? ) http://twurl.nl/daflqg

etkbooks: Am Nordmanntännchen / Im Krisenjahr Kugeln aus / Recyclingpapier #twly #haiku http://tinyurl.com/wartenurbald

etkbooks: ganz blutt: http://ganzblutt.blogspot.com/

litblogs_net: spanfreie Hürden #lbn: spanfreie Hürden http://tinyurl.com/dgre7l

_vel: spanfreie Hürden

_vel: Karthäusis

etkbooks: und zuletzt: „GONCOURT: NEVER WROTE ANY DIARY“: http://tinyurl.com/cacw5r

etkbooks: ron winter qwerty http://www.ronwinter.tv/drums.html

_vel: tribes of the hollow nation

etkbooks: auf WP umgestellt und nun mit feed: http://www.der-goldene-fisch.de/

etkbooks: achtung: beiträge für den open twitterchannel at http://www.litblogs.net/ … signiere mit: #lbn

Callas Box 2.0 (Andreas Louis Seyerlein)

callasboxpic.jpg

Ab heute online: Callas Box 2.0

Sie erreichen die Installation des Titels über den Verlagsserver bzw. erhalten in Kürze eine Downloadmöglichkeit via Deutsche Nationalbibliothek …

Natürlich freuen wir uns über Rückmeldungen.

Bibl. Information
Seyerlein, Andreas L
Callas Box 2.0. Digitale Erzählung
Verlag : edition taberna kritika
ISBN : 978-3-905846-05-8
Preisinfo : kostenlos Eur[D]
Erschienen : 2., veränd. Aufl. 27.01.2009
Aus der Reihe : Online-Publikationen
verwandte Themen : Hypertext / Experimentelle Erzählung / Digitale Literatur / Reisetagebuch / Schiffskatastrophe
Mehr …

September 2012. Joe Ellis, Reisejournalist des International Metamorphosis Observer, berichtet von der Havarie des Forschungsschiffes MS Seatown. Er ist einziger Überlebender der Katastrophe, die sich 450 Seemeilen vor der britischen Küste ereignete. Seine Erzählungen umfassen einen Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten. Er notiert von einer Seenotrettungsinsel aus, während er gegen den Wind und gegen die Strömung von weißen Walen nach Norden ins Eismeer gezogen wird. (Klappentext)

Callas Box 2.0 betrachten

Stan Lafleur

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Geboren 1968 in Karlsruhe. Lebt in Köln als freier Autor, Journalist, Regisseur, Spoken Word-Performer. Zuvor diverse Studien, Reisen und Erwerbstätigkeiten.

Zahlreiche literarische Veröffentlichungen (Lyrik, Prosa, Hörspiel) in Print, auf Audio- und Videodatenträgern, in Radio, TV und Internet. Hunderte Live-Auftritte. Ausgewählte Gedichte wurden für Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und Festivals ins Arabische, Englische, Französische, Italienische, Kroatische, Persische, Polnische, Rumänische, Russische und Spanische übersetzt. Erhielt für sein Schaffen verschiedene regionale, nationale und internationale Auszeichnungen.

Rheinsingsang

durch eine zielrohrähnliche Tunnelanlage
von einer vielflügeligen Fräse getrieben
die wahwahlastige Musik der Weißfische
kommt in auslaufenden Druckwellen
mit splitternden kleinen Grätenpfeilen
Wildlife abseits der Genfer Konvention
die ewigen formschönen Kiesel über
die schon Goethe schritt, schon Heine
das schönste Vermächtnis der Nation
besteht aus Wellen, Aufbau und Zerfall
Altare im zeitlosen Dämmer des Gerölls
in den Jahresringen riesiger Welse
freigelegt von Schiffsschrauben und
der Tiefenschärfe des Fachjournalismus
im Gries der Strömung lauern Grauwerte
auf Grauwerte, das stumme Dröhnen
der Jahrmillionen, wie easy es schwingt
und dann die Einschläge der Kormorane
als Filmsequenz für die Menschheit
sie wachsen dem Fluß aus den Ohren
aus dem Mund, überlagert von einer
nur äußerlich blond wirkenden Melodie

Litblog / URL:
rheinsein
http://rheinsein.de/

Matthias Kehle

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Geboren 1967 in Karlsruhe. Lebt dort als freier Schriftsteller, Journalist und Kritiker. Studium der Germanistik und Soziologie in Heidelberg und Karlsruhe; bis 2001 Soziologe an der Universität Karlsruhe; wissenschaftliche Publikationen.

Reportagen und Feuilleton in vielen Tageszeitungen. Zahlreiche belletristische Veröffentlichungen im Rundfunk, in Zeitschriften und Anthologien, z.B. in den Jahrbüchern der Lyrik, in „Der große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte“, „Die Zeit“, „Die Horen“, „Am Erker“, „Allmende“ und „ndl“. Sechs Bücher mit Erzählungen und Gedichten, zuletzt: „Farben wie Münzen“ (Gedichte, 2003), „Vorübergehende Nähe“ (Gedichte, Neuausgabe 2005) und „Drahtamseln“ (Gedichte, 2007). Mehrere Auszeichnungen, unter anderem: Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg 2003/04. Stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg.

Rolltreppe Karstadt

im tiefgeschoß gart
ein fernsehkoch gemüse
für lange schlangen

eine lampe ragt aus
einer tasche ein rufer
bittet zur kasse

draußen an der luft
ists dunkel was
leuchtet ist licht

Litblog / URL:
Matthias Kehles Lyrik-Blog
http://matthiaskehle.blogspot.com/

czz / hab (2)

Am 2. Juli 2008 03:19 schrieb czz:

ich fürchte es ist doch so , werter hab , dass freie lektoren zu opfern der b’isierung kommen , insoferne – in der wiener praxis – sich die klassische aufgabenverteilung zwischen angestelltem institutspersonal und freien lektoren inzwischen in sein gegenteil verkehrt hat : galt es früher , dass profs und assistenten die basislehre ( grundstudium , einführungen , betreuung von diplomanden und dissertanden ) anboten , hat sich verteilungskampf inzwischen so ausgewirkt , dass wir freien die schulstunden von grundstudium bzw. die aufwändigen dipl. / diss. betreuungen durchführen sollen ( zu absurden gagen , wohlgemerkt ) , die assistenten und professoren sich dafür die „inhaltlichen“ , also für die eigene forschung fruchtbaren seminare und vorlesungen halten . hier in wien lief der kampf zwischen intern und extern besonders brutal , dann wurden unter einem neuen institutsvorstand rasch neue koalitionen und opportunismen geschmiedet , welche nach dessen plötzlichem selbstmord unter schauerlichen umständen zerbrachen .
nun aber besteht wieder ein bisschen auf vernunft durch die wahl eines respektierten , und nicht aus wiener ursumpf hervorgegangenen institusvorstandes . es ist dann halt eine frage der energie , ob man und wie hartnäckig man seine „inhaltlichen“ angebote betreibt , um alle paar jahre wieder mal zum zug zu kommen . ganz verschliessen möchte ich mich dem gedanken nicht : die arbeit mit den studierenden war stets äusserst inspirierend – –

zum thema ist übrigens gerade eine bemerkenswerte ( selbst- ) erklärung der freien lektoren aus kultur- und geisteeswissenschaften nachzulesen :

http://science.orf.at/science/news/151884

wir haben die (…) noch einmal unter ihrer alten adresse visitiert und Karl wird sich bei Ihnen dazu melden : grundsätzlich könnte man sich bei einem Tiddlywiki- System auf EINE seite doi beschränken , es sei denn , man wollte jede einzelne „registerkarte“ extra indizieren . angeblich kann auch die ISBN- nummmer als doi registriert werden . aber wie gesagt , mehr davon später von Karl .

ja, natürlich habe ich und mit freuden den appell zum 2. LESEZEICHEN erhalten und gehe noch mit den beschlussfassenden gremien zu rate , was denn wohl auszuwählen sei . vielleicht bleiben wir ja eh bei „klagenfurt“ , zu welchem Sie mir ein metonymisches stöckchen warfen –

hinsichtlich der litblogs : würden Sie sich einen intensiveren austausch untereinander wünschen ? – ich für meinen teil konzediere gerne , durch mailverkehr und materiallastigkeit meines eigenen werkelns die interaktion etwas zu vernachlässigen … aber auch das liesse sich ja wohl langsam und in zarten annäherungen ändern …

Sie melden , es gäbe im netzwerk gewissermassen eine vakanz . hmm, was oder wen könnte ich Ihnen da als performanten empfehlen : ich weiss nicht , ob foren wie (…) Ihnen geeignet erscheinen , der (…) nicht zu journalistisch , ob ein sympathisches französisches blog – lignes de fuite – in frage käme , und (…) – sehe ich mit erschrecken – will wieder einfach nur homepage sein . wer auch nicht einfach „nur“ nachrichten literarischer art durchgibt … so viele , merke ich eben , kenne ich da gar nicht , äusserst sympathisch und übersetzend an deutscher literatur interessiert ist auch der schwedische salongen von bodil zalesky . ob bonaventura nicht vielleicht ein bisschen aufgeblasen ist ? –

(…)

eigentlich traurig , merke ich eben , ist die bilanz !

dies mal zum Guten Morgen , zur guten Nacht –
auf weiteres herzlich , czz

Am 2. Juli 2008 09:01 schrieb hab

herzlichen dank für ihren ausführlichen brief, liebe czz, auf den ich heute (aus zeitgründen) leider nur kurz eingehen kann, aber sie haben mich da auf ideen gebracht … später einmal möchte ich noch ausführlicher werden, was bologna angeht und seine konsequenzen bis in die kleinsten äste (auf so einem hock ich gerade). und danke auch, dass sie (und herr karl) sich die BC noch mal angeschaut haben (wenngleich alte version, die neue, finale läuft ja dann unter (…))

zu ihren litblog-urls. ja, sie haben richtig geschaut. es gibt da nämlich gar nicht so viele, die da infrage kommen. und untige eher nicht, weil

(…) kein rss-feed. ausserdem, so denke ich, möchte man da wohl eher unter sich bleiben, wie ich einschätze, auch wenn es da einige abgänge gab. naja: und dort wohl eher etwas von einer kollektivpoetik, wo litblogs.net doch eher einzelpoetiken bündeln, präsentieren und ineinander schieben möchte. aber da ist sicher auch flexibiliät angesagt …

(…) hat manchmal was mit literatur zu tun. aber nicht immer. ist auch eher ein rezensionsrezensionsmedium. müsst ich mal mit mah besprechen

(…) leider frz., wo doch litblogs.net nur deutschsprachige lit anbietet

(…) schwedisch? s.o.

(…) reines rezensionsblog.

wir haben da noch andere im visier … aber: schau mer mal.

ich habe gerade aber auch noch eine andere idee gehabt, auf die sie mich brachten. man könnte, um die seite aufzupimpen (ja, sie lesen richtig, das wort wurde zum wort des jahres in der schweiz), da eigentlich noch brief- oder mailwechsel einstellen. in portiönchen. was meinen sie? gerade wie unseren? man müsste die vielleicht noch entschärfen mit „(…)“ an manchen stellen. wenns zu persönlich wird. oder personen diskreditiert würden. (man müsste sich da vielleicht auf einen kodex einigen, was geht). das ist jetzt nur so ne idee. man könnte das unter prozesse einstellen. oder eine neue kategorie „briefe“ aufmachen. somit entsteht weitere verwertung, wichtiger aber: ein kleines betriebsrauschen kommt hinzu. und „texte über“. das fänden sicher auch potentielle leserInnen interessant. vielleicht? … natürlich müsste ich das noch mit mah besprechen …

bin gespannt auf ihren gedanken, hierzu
hab

Tage-Bau

tagebau

“MTV zum Lesen” schrieb die Berliner Zeitung über das kollektive Netztagebuch tage-bau.de, das in der Tradition der Tagebuchliteratur der frühen Berliner Salons steht und vom Kultursender arte für seine Innovationskraft ausgezeichnet wurde. Um den Gästen des virtuellen Salons berlinerzimmer.de die Möglichkeit zur kreativen Mitarbeit zu geben, haben Sabrina Ortmann und Enno E. Peter 1999 das kollektive Netztagebuch tage-bau.de ins Leben gerufen.

Der tage-bau steht in der Tradition der Tagebuch- und Briefliteratur der frühen Berliner Salons am Anfang des 19. Jahrhunderts. Unter den Autoren aus verschiedenen Ländern finden sich Romanautoren, Netzautoren und Journalisten. Gemeinsam erschreiben und beschreiben sie im World Wide Web jeden Tag neu: der Leser stößt auf Alltägliches und Außergewöhnliches, auf Essays, Gedichte, Romanfragmente und spontane Notizen, die von den Mitautoren aufgegriffen und in eigenen Beiträgen weiterentwickelt werden. Für den gemeinschaftlichen Beitrag “Mein Pixel-Ich” erhielt der tage-bau vom Kultursenders ARTE den Innovationspreis im Rahmen des them@-Literaturwettbewerbs.

Die prämierten Texte rund um das Leben in der Online-Welt sind 2001 als Buch erschienen. (tage-bau infos)

Hartmut Sörgel, Carmen Winter, Burkhardt Sonntag, Angelika Zöllner, Werner Theis, Hella Streicher, Uwe Schick, Niko Burbach, Martina Peter (nav neet), jörg meyer / ögyr, Andreas Humburg, Hans-Jürgen John, Mone Hartman, Sylvia Hagenbach, Jürgen Gisselbrecht, Ilona M. Duerkop, kathrin a.-m. drescher, Betty Bienenstich, Angela Planert, Marco Hallinger, Nico Fuchs, Karin Graf-Braun (kamahe), Elvira Surrmann (Stand 08/2008, Mehr zu den Schreibenden)

Litblog / URL:
Tage-Bau
http://www.tagebau.tyrakel.de/wordpress/

Play it again : FÜR den Bachmannpreis und WIDER die Literaturschulen – Eine Übertragung


||| IM FEUILLETON : FUSSBALL UND FISCHGERICHTE | IM FEUILLETON : FLUCH DER FERNSEH- FORMATIERUNG | “EVENT” ALS ENDE DES EXKLUSIVEN | DEALS DER JURIEN | FERN- SICHT VIA INTERNET : SELBSTTEST IN ECHTZEIT | AUFERSTEHUNG DES HÖRSPIELS VIA BILDSTREAM | ZUM GEZETER ÜBER DAS “PROFESSIONELLE” : EIN CETERUM CENSEO | LINKS | RELATED | KLANGAPPARAT

IM FEUILLETON : FUSSBALL UND FISCHGERICHTE

TDDL 2008 banner 300pxMusste man über Jahre hinweg lesen die stereotypen Stoss- Seufzer über den Bachmannpreis am ( Vorsicht : Wortspiel ! ) Wörther See und wie man sich abends bei Maria Loretto im berühmten Fischrestaurant unter den gruselig präparierten Fischköpfen an den Wänden ( Vorsicht : Bildwitz ! ) beim Gastmahle traf und wie dort oder auf den literaturjournalistischen Amateur- Fussballfeldern der Ehre es die Outsider den Insidern gaben

Musste man alljährlich lesen dieselben Protokolle von Outfits und Aussagen ( halbprivat ) , dasselbe Raunen über die echten , aus dem Genusse geistiger Getränke ergossenen Literaturbetriebswahrheiten …., so rächt sich das Feuilleton in diesem Jahr unisono mit Groll und Hohn für die Verknappung seiner Sport- und Spielwiese von zwei auf vier Tageslängen .

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IM FEUILLETON : FLUCH DER FERNSEH- FORMATIERUNG

picto TVIn chorisch harmonierenden Einzelstimmen wendet man sich gegen die Layoutierung der Show zu Zwecken und zu Gunsten der 3- sat- TV- Übertragung . Im fernsehgerechten Format , so der beleidigte Tenor ( Die Presse , taz ) , verwandle sich Literatur eben in jenes Ärgernis einer “prime time”- ( Der Standard ) , “Mittelstands-” ( DIE WELT ) , “Vita contemplativa”- ( FAZ ) und “Langweile”- ( NZZ ) Veran- oder –unstaltung , als welche sie sich anno 2008 den vor Ort Wesenden präsentierte .

Keiner mochte da einlenken , dass es eben die Fernsehübertragung sei , welcher die Juroren ihre Prominenz ( und guten Gagen ) danken , die im Besonderen allerdings dafür garantiert , dass Literatur im Feuilleton weiterhin für “der Rede wert” befunden wird . Anderseits gestattet just die Fernseh- Übertragung eine Teilhabe Vieler an einem lokalen “Event” : eine Zeugenschaft , welche die Lesungen selbst – allerdings auch die Leistungen der Jury , nicht zuletzt aber auch die Beurteilungen durch das Feuilleton – ÜBERPRÜFBAR macht .

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“EVENT” ALS ENDE DES EXKLUSIVEN

picto TVSomit gerät die Oberhoheit der Kanzelrede und der exklusive Deutungsmacht des Feuilletons ins Wanken : Prompt reagiert das Feuilleton auf die solcherart “globalisierte” Information , indem es die Stadt Klagenfurt ebenso kleinredet und zur kleingeistig- protofaschistischen Provinz ( DIE WELT ) erklärt wie überhaupt den ganzen Bewerb inklusive der Juroren samt der von ihnen “vorgeschlagenen” und diskutierten Text- und Autoren- Funktionen .

Denn aber , hallo und sorry , möchten wir bescheiden daran erinnern , dass Klagenfurt noch immer ein Erbmöbelstück der “Gruppe 47″ ist und von deren berüchtigten Meetings , deren Lesungen und deren , jedem Widerspruch abgeneigten Ab- Urteilungen derer , die da lasen . Die , die da lasen , waren ( siehe : das Prinzip der “Einladung” bzw. der Juroren- Vorschläge ) selbstverständlich nur ein Teil “sie selber” . Der Löwenanteil war und bleibt allerdings das , womit sich ein Juror zu profilieren gedenkt , WEN er ins Rennen schickt und WAS er der Arena des Sammelkampfes vorwirft … zur Augenweide oder zum Frasse .

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DEALS DER JURIEN

TDDL 2008 banner 300pxWas das Juryprinzip ist in vielen verschwiegenen Versammlungszimmern , an Tagungstafeln und bei Konferenztisch- Kaffee aus Thermoskannen vollzieht , liegt in Klagenfurt vor Aller Augen . Deals , Kontrakte , Freundlichkeiten im Austausch gegen Imagepunkte , oder – bei Schlagseite des eigenen Kandidaten : der schnelle Seitenwechsel und Überlauf , der mit rhetorischer Verve überbrüht werden muss , damit der Sieger als selbstgekochtes Süppchen verkauft und vertreten werden kann .

Ja mei : All das ist hinlänglich bekannt . Was aber nun , wenn wir zugucken dürfen ( live dabei sein ! ) in der durch die Fernsehkameras und die hitzige Ausleuchtung nachvollziehbar unangenehm schwül- bedrückten Arena ? – Seit zwanzig Jahren weder im Besitze eines TV- Apparates noch des Animo , sich leiblich dem “Betriebsausflug” auszusetzen , hat in|ad|ae|qu|at das sogenannte “Wettlesen” stets via Feuilleton- Rapports und Insider- Witzen rezipiert . Und dabei Hunderte der oben genannten Fischessen , Fussballschweisstreibereien , Beschwipstheiten und Ausflügen ins lokale Puff nachlesen dürfen . Wenn im September dann oder im Oktober der jährliche Band “DIE BESTEN” bei Piper erschien , konnte und wollte sich eh Keiner mehr an das frühsommerliche Klagenfurt erinnern .

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FERN- SICHT VIA INTERNET : SELBSTTEST IN ECHTZEIT

picto TVNun aber hat das Netz auch für fernsehfrei lebende Zeitgenossen die “Zugänglichkeit” zu diesem eminenten Ereignis der Eliten von Feuilleton und Sozial- Performanz ermöglicht . Und solche “Zugänglichkeit” zu höherer – menschlicher , kultureller , emotionaler – Bildung gilt mittlerweile als Menschenrecht . Na gut , machen wir von solcher “Zugänglichkeit” via “Stream on Demand” Gebrauch und vollziehen “Klagenfurt” im totalen Echtzeit- Selbsttest und unter verschärften Bedingungen von sukzessiver Mitschrift und Fortverlinkung mit : Vierzehn Stunden lang an Bildschirm und Tasten , plus Mittagspausen usf.

Hier das Testergebnis : Auch unter den eingeschränkten Erwartungen , was ein Stream- Bild an Qualität vermitteln kann , ist der visuelle Faktor erbarmungslos kläglich . Im Chiaroscuro eines nur spotmässig ausgeleuchteten Studios verhindern abstruse Kamera- Totalen eine Konzentration auf den logisch zu fokussierenden Sprecher . Tritt selbiger allerdings – egal , ob gebeugter Autor , gestikulierender Juror oder bräselnder Moderator – ins Bild des Nah- Objektivs , erstarren die Talking Heads hinter der dick aufgetragenen und unvorteilhaft angestrahlten Maske . Da man Menschen , welche man schätzt und kennt , nur ungern in solcher Ensor’schen Masken- Übermalung betrachtet , verlegt man sich bald aufs Abblenden . Und siehe : Man beginnt zu HÖREN . ZUZUHÖREN sogar .

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AUFERSTEHUNG DES HÖRSPIELS VIA BILDSTREAM

TDDL 2008 banner 300pxUnd statt des blauen Studios erleben wir das blaue Wunder der Verwandlung eines “Literaturwettbewerbs” in ein HÖRSPIEL in Echtzeit : Mit den klassischen Chargen , Beschleunigungen und Retardierungen , Strophe und Refrain , Solo und Chor sowie viel lokal gefärbter Sprachmusik . Da treten die ausgestellten ( literarischen ) TEXTE als ebenso subjektive STIMMEN und CHARAKTERE auf wie das Geplänkel der Juroren , deren ebenso ausgestellten Bekenntnis- TEXTE und kulturtheoretische ROLLENPROSA . Solcherart sind wir – auch über manche Mühen der Textebenen ( aller Fraktionen ) hinweg – in den Genuss eines selten so unterhaltsam vernommenen HÖRSPIELS gekommen .

Fazit : Wenn schon das Radio sein Selbstbewusstsein als AKUSTISCHES Medium hinter Internetbildchen , LOGO- Optik und visuellen User- Interfaces am Handy verleugnet , wird man fortan das live übertragene , respektiv netz- gestreamte oder ON DEMAND abgespielte TV- BILD als neues Radio gebrauchen . BILD AB , TON AUF : Lass es jazzen , Mann , horch hin und maule nicht .

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ZUM GEZETER ÜBER DAS “PROFESSIONELLE” : EIN CETERUM CENSEO

picto TVUnd WENN man sich zu Klagenfurt bzw. in den Redaktionsstuben postum seit Jahren über die ( Vorsicht ! ) “gut gemachten , aber …“-Schreibstücke beklagt , dies Jahr erstmals auch über die ( Vorsicht ! ) “gut vorgelesenen , aber …“-Texte , dann schliesse man doch bitte endlich und einfach die VEBs der Literaturschulen und entlasse deren renommierte Lehrer , welche eben die SERIENTEXTE und -BEFINDLICHKEITEN mitproduzieren , über die sie und ihre Kollegen dann öffentlich mäkeln . Sorry : Bei diesem Betriebsspiel werden Menschen verbraucht … Der Rest der Argumentation ist unter der Kategorie “Germany’s Next Topmodel” bzw. “Deutschland sucht den Superstar” ( DSDS ) nachzulesen . Oder hiesse es doch nicht noch besser : “Dschungel-Camp – Ich bin ein Star – holt mich hier raus” ?!

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LINKS

  • Tilman Rammstedt erhält Bachmann-Preis – Der deutsche Autor Tilman Rammstedt hat den renommierten Ingeborg-Bachmann- Preis gewonnen . Der 33-jährige Schriftsteller wurde im österreichischen Klagenfurt für seinen Roman “Der Kaiser von China” ausgezeichnet . Rammstedt wagte etwas , das in Klagenfurt selten goutiert wird : Humor ( Elmar Krekeler , DIE WELT , 30. 6. 2008 )
  • Bachmann-Preis 2008 : Darauf haben wir gewartet ( Oliver Jungen , FAZ , 29. 6. 2008 )
  • Vom Dienstbotenelend der Literatur – Der 32. Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb – Mit einer Grossvater- Geschichte holt sich der Berliner Tilman Rammstedt den Ingeborg- Bachmann- Preis 2008 . Seine Erzählung ist komisch , wo die Qualität der sonst noch vorgetragenen Texte fast tragisch ist . Selten zuvor war die Literatur in Klagenfurt so durchschnittlich wie diesmal ( Paul Jandl , NZZ , 30. 6. 2008 )
  • Neuigkeiten aus Klagenfurt – Öl im Getriebe – Beim diesjährigen Ingeborg- Bachmann- Wettbewerb haben sich die Schriftsteller , die Jury und das Publikum auf die Bedingungen des Fernsehens eingelassen ( Dirk Knipphals , taz , 30. 6. 2008 )
  • Das Jahr der Freundlichkeit – Der 32. Bachmann- Preis ging an den in Berlin lebenden Tilmann Rammstedt – Markus Orths und Patrick Findeis hatten Chancen . Eine Entscheidung , unentschieden ( Cornelia Niedermeier , Der Standard , 30. 6. 2008 )
  • Bachmann-Preis : Ein Tyrann als komischer Held – Tilman Rammstedt gewinnt mit seinem schwarzhumorigen “Der Kaiser von China“ in Klagenfurt . Er setzte sich bei Jury und Publikum durch ( Harald Klauhs , Die Presse , 30. 6. 2008 )
  • Literatur , im Wörther See versenkt – Beim Wettlesen zum Bachmann-Preis wird alles den Erfordernissen des TV , der Marke untergeordnet . Ein Text ist aber kein Waschmittel ( Harald Klauhs , Die Presse , 30. 6. 2008 )

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RELATED

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KLANGAPPARAT

Ein Eintauchen in buchstäbliche Liquid Levels gestattet das herrlich verhaltene LOOPZILLA– MIX Numero 60 . Fern von jeder hochsommerlichen czz-hoerempfehlungBeach- Life oder Sonstwie- Fröhlichkeits- Frenesie , bleibt das “Sofa Mix” cool abgedimmt im gangbaren Takt , ohne ins loungig- Beliebige abzudriften : Daniel P. aka “Project Swirl” bedient sich mit seiner exquisiten Mischung aus Releases von Netlabels wie yukiyaki , Thinner , unfoundsound oder clear-cut allerdings nur beim Feinsten . – CLICK LINK TO SEE PLAYLIST AND LISTEN . |||


(Lit)Blogs & DOI

Aus einem Beitrag von in|ad|ae|qu|at / Christiane Zintzen

(…)

VIII. “BLOG” – ALSO WAS ?

Wczz sprechblase iconovon sprechen sie also , die Blog- Kritiker , wenn sie das Wort “Blog” ge missbrauchen ? Ärgerlich genug , dass sich jeder Print- Journalist offenbar dazu bemüssigt fühlt , sein Mütchen an “den Blogs” zu kühlen , so besteht darüber hinaus keinerlei Bewusstsein hinsichtlich des Spektrums der verschiedenen Ge- und Missbrauchsformen dieses Mediums . |||

IX. BLOG IN|AD|AE|QU|AT : CLAIM

czz sprechblase iconDer langen Rede kurzer Sinn schliesst mit unserem in|ad|ae|qu|aten Claim : Wir erinnern einerseits an unsere Selbstvorstellung als Work in Progress zwischen den Genres

  • als sorgfältiger Publikationsort von Primärliteratur ( Salon Littéraire )
  • als kulturpublizistisches Archiv
  • als Aufbau eines Metadaten- Systems im Hinbick auf das Semantic Web
  • als konsequente Vorstellung von Netlabels , creative commons- Künstlern und deren musikalischen Ansätzen
  • sowie als fortlaufender Kommentar eines nicht näher bezeichneten Alter Egos zu diversen Auffälligkeiten in Stadtleben , Publizistik und Alltagskultur .

Als eines der ersten Mikromedien im deutschsprachigen Raum wurde in|ad|ae|qu|at bei der mEDRA , der multilingualen Europäischen DOI– Registrationsagentur ( in Kooperation mit dem MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels , einer Service- Tochter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. ) angemeldet : Dort figuriert in|ad|ae|qu|at unter der Signatur doi:10.3246/ib.1000 als “Online Zeitschrift” und “-Verlag” . Entsprechend melden wir die literarischen Beiträge unserer “Salon”- Gäste per indvidueller DOI an und können damit deren ( der ISBN- Nummer analoge ) persistente Registrierung erwirken , inklusive Metadaten wie Copyright , Autor, Publikationsdatum und Textgenre .

(…)

Jörg Meyer

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Geb. 1964 in Kiel, dort nie weg gekommen. Dipl.-Physiker, studierte auch Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie. Derzeitiger „Beruf“: Freier Kulturjournalist, seit 1996 „fester Freier“ im Kulturressort der „Kieler Nachrichten“ (www.kn-online.de), überdies „selbst und ständig“ tätig als Mediengestalter.

Literarische Veröffentlichungen v.a. im Internet: www.forum-der-13.de, www.tage-bau.de. 2000 (lange, bevor es Weblogs gab): „keine nacht für niemand“ (literarisches Internet-Tagebuch zum Jahrtausendwechsel – www.schwungkunst.de/hyper). 2001: 1. Preis des Kulturnetz Schleswig-Holstein für die Hypertext-Collage „MERz.Monstrum 2.0“ (www.schwungkunst.de/merz21). Aktuelle Texte unter http://oegyr.podspot.de und www.schwungkunst.de (und Links von dort).

so what

4

extemporiert das neue der wohnung.
der maler fragt, was er anstreichen soll.
hingegen meine streiche von anbeginn
in jedem vers.

dass nichts übrig bliebe,
dass die verdichtung einem absoluten nullpunkt
entgegen strebe, dass sie sich vernichte
ins nichts und also alles.

was wir ahnen, ist das nichts des lichts,
der schalter unten an der glühdirne,
vom herzschrittmacher durchschrittenes –
oder sagen wir: durchlittenes?

dies ist der vierte streich,
der dritte folgt sogleich
und zweitens war, als erstes
eben dies zu künden.

ich zähle rückwärts mit dem rücken
im gewand, dem schlaf- und arbeitsanzug,
den mir der nachmittag,
wenn es dämmert, anzieht.

und auszog, das fürchten zu lehren,
die stanzen der fruchtbarkeit:
je vier zeilen
in dreieinigkeit.

Litblogs / URL:
pödgyr
http://oegyr.podspot.de
schwungkunst
http://www.schwungkunst.de/