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Circe, poetisch ODER Katharina Die Zauberin Schultens im Ausland, Berlin.

sag das den wispernden gespenstern mein herz
meine arbeiter werden es dir danken
und laß die hosenträger oben
und laß die jacke: an

Katharina Stevens, Samarium

Das beschäftigt mich weiter. Dabei hatte mich Sabine Scho >>>> schon vor zwei Jahren gewarnt und vor zwei Tagen deutlich nachgelegt: „… mir ist nach gürteltierfunktion, einrollen wollen“, schrieb sie mir bei Facebook, „aber trotzdem schön, wenn Sie auch zum Scheitern kommen wollen, die großartige Katharina Schultens liest ja auch!“ Nun ist mir, dem formal Konservativen, gegen neue Lyrik eine gewisse Skepsis eigen, für Romane bin ich leichter zu >>>> entflammen; auch wenn ich neue Gedichte gut finden kann, ihnen folgen und sie verstehen kann, bleibt meine Begeisterung meist kühl: rein intellektuell; ich sehe und höre das Spiel sehr wohl, es ist aber nicht meines, mein poetischer Körper läßt sie nicht rein, sondern draußen, als Objekte, vor der Seelentür stehen, die ich zwar öffne, wenn geklingelt wird, und ich spreche dann mit ihnen, vielleicht biete ich ihnen sogar einen Kaffee an, aber bringe den Becher raus auf den Hausflur. Ich habe Vorbehalte. Genau das zog mir gestern abend >>>> im Ausland den Boden unter den Füßen weg. Wahrscheinlich hatte ich ein Fenster offenstehen lassen in meiner mir vermeintlichen Sicherheit, so, wie es immer offensteht, wenn es draußen nicht allzu sehr stürmt; es stürmte aber, nur hatte ich an ein Gewitter, das aufzog, nicht geglaubt. Es kam auch so leise, erst nur als Erscheinung: schlank, hochgewachsen, filigran, das Stürmenwollen hinter einer viel zu großen Brille versteckt, aber die Knöchel allein der rechten schmalen Hand, die sich ums Mikrophon legte, hätten mir schon vor dem Sirenengesang die Ohren verschließen sollen, nur weg, nur weg, am Steuer festgebunden die Schären umschifft, von denen es durch das Fenster aber hereinklang:
ich hob die arme fuhr mit allen fingern tief ins haar
und aktivierte probehalber diesen einen blick
ihre zungen blitzen nur einen moment
unterhalb der ohrläppchen hervor
denn das genügte
Ja, das genügte. Es ist das Schlimme an den Sirenen, daß, hat man sie einmal gehört, jede Faser des eigenen Körpers auf sie konzentriert wird; man hört nicht mehr nur noch akustisch, sondern hört mit den Zellen der Haut, hört mit dem Haar zu; es hören die Organe:
morgens wenn es dämmerte ging ich gewöhnlich tanzen
es gab einen club der wechselte die treppenhäuser
Der Vortrag, wiewohl dunkel grundiert in der Stimme, hebt sich ins Licht an, das schwirrt und vermittels einer so feinen Grausamkeit perplex macht, daß man sie weiter- und immer weiterspüren möchte, ja zu der Tatze wird, in die sie sich einbohrt:
ich tanzte mit einem kollegen im bärenkostüm
ich trug die stiefel noch aus dem büro

und wenn ich mich drehte bohrte ich den absatz
immer genau zwischen die zehen seiner tatzen
Doch aber nicht nur sie dreht sich, sondern die Aussage auch, so daß man wie wachgeklatscht dasteht:
und wenn die drehung dann vollendet war öffnete
ich meine lider schließlich war ich noch im praktikum
Verdammt, man wurde erwischt! Sie aber, Circe, dreht sich aufs neue, nun aber in ihr Ältestes zurück:
man hatte mir zwei schlangen zugestanden vor dem bereits die erste Strophe des Gedichtes unmißverständlich gewarnt hatte:
die wände waren reine screens
und nichts wurde vergessen
Schuld, Verhängnis, Verfallensein – alles gerät in den Strudel, der den Odysseus hinabsaugen will, ohne daß die Sirenen ihn, den Ozean, umrühren müssen; sie ändern nur unsern Kurs, locken mit sicher Scheinendem, Zahlen, Begriffen, Statistiken, Positivismen, auf die wir uns männlich verlassen:
kaum denkbar rauszugehen. glaubte wir stünden vorm büro
und hingen doch – einsehbar – gespickt auf der anzeige dort.

ich hatte unsere größe vergessen und die relation
unserer größe zu der des geschehens. ich will aus.

raus hörten wir. eine nach dem anderen ging
und wechselte den stamm und dachte

x habe das system verlassen. Allein schon dieses „eine nach dem anderen“! Wie elegant die Geschlechtercorrectness gelöst ist, befolgt und zugleich unterlaufen… Wie berauschend sich jede Komposition aus kalkulierter Verfügung über die Mittel in sensibelste Empfindung verwandelt, wie aus den technischsten Termini Seufzer werden können und Sehnsucht und Klagen einer von vornherein vergeblichen und so auch gewußten Hoffnung, zum Beispiel in „Prism“, was bereits ein Wortspiel ist, weil der Vortrag aus Prismen Gefängnisse macht:
wenn du mich suchst wo suchst du. suchst du mich im feld oder online.
suchst du mich treppab suchst du mich in meiner statusmeldung.
Weißt du
wie mein filter funktioniert. Weißt du welche standardeinstellung ich
wählte.
Doch damit nicht genug, daß sie den Social Networks genau die Seele g i b t, an die deren User so unbegriffen glauben, strömt sie sich wie persönlich, ganz persönlich da hinein und wird geradezu intim, weil gebethaft, Zwiesprach‘ mit dem HErrn:
(-/-/-/.) bitte lenke mein licht. bitte laß mich dich
kennenlernen. dein wille geschehe. dimitte debita nostra
(nobis!) und wenn ich niemand das geringste vergebe

so laß mich dennoch nicht allein Dazu eine Vortrags-Professionalität, die ganz nebenbei, fast, als wollte sie die Gedichte zurücknehmen, mit der eigenen Referentialität, der des auftretenden Selbstes, spielt: „Dieser Text funktioniert nur auf der großen Bühne, hier geht er schief“ – und trägt ihn gerade deshalb vor, diese Fingerknöchel, diese Fingerknöchel! und ich möchte hinter die Brille dieser Brillenschlange sehn, was sie versteckt, die eine von den beiden, die man der Zaub’rin „zugestanden“, die andre windet sich als Taille um die Taille hinauf und wird zum Hals, zum Zweig, so hat >>>> der alte Kaa all die Affen betört, als die wir in dem Raum sind – Reflexe der Tiere in Architektur, von denen Sabine Scho vorher vorgetragen hatte: bei ihr fast immer Dichtungen von Gefangenheit, bei Schultens aber einer Befreiung nach innen, glühende Transzendenz:
schatten schönster. allerliebster
treuloser idiot. du hast den zustand
unterschätzt. es steht so schlimm du bist
ein manifest inzwischen. schwimmst

nicht oben hast zu wenig masse um
zu schweben und du sinkst weil du
ein stein bist der vergessen hat daß er
ein schwarzes loch spielt in der nacht.
Oh, ich vergaß das Wachs in den Ohren. Jetzt lenk ich das Schiff – und Sie auf ihm – in den Abgrund der Sprache, denn ich hatte das Unglück, G e d i c h t e zu hören – reine Gedichte, die unsauber sind: so irdisch, daß ich ihnen die Brille abnehmen will, die sie schützt:
bitte entlaß mich in methodenlosigkeit
bitte erlaube mir ein ungewaschnes kind
bitte versteh meine bilder miß zu identität
bitte finde mich: bitte finde mich nicht

*******************************
[Die hier besungenen Gedichte entstammen einem noch
unveröffentlichten Buch >>>> dieser Dichterin .
Vorherige Publikation:

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Kurztitel & Kontexte bis 2013-03-31

Kurztitel & Kontexte bis 2013-03-03

„art moves“ 5th international festival of art on billboards (fotos)

„so sorry billboard“ © anatol knotek

 

„so sorry billboard“ (aufbau 1) © anatol knotek

 

„so sorry billboard“ (aufbau 2) © anatol knotek

 

 

von links nach rechts: egor kraftanatol knotek

 
heute erhielt ich einige fotos vom „art moves“ festival, bei welchem ich zur zeit mit einer arbeit teilnehme. mehr fotos und informationen über das festival gibt es hier: http://artmovesfestival.org/ und auf dieser facebook seite: http://www.facebook.com/pages/Art-Moves-Festival/222833667733103
 
ein kurzer tv-bericht (auf polnisch) kann hier betrachtet werden: 

Kurztitel & Kontexte bis 2012-09-21

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Pinocchio in Leipzig


Pinocchio ist mir in Leipzig mehrfach begegnet

••• Ich bin noch eine Nacht länger in Leipzig geblieben als das Gros der Messebesucher und Literaturbetriebler, denn für mich geht es heute (und das hier schreibe ich im Zug) nach Hamm in Westfalen. Dort steht eine »Leinwand«-Lesung auf dem Programm. Der Veranstalter allerdings, den ich am Beck-Stand traf, hat mich auch um eine »Replay«-Kostprobe gebeten, wenn das Publikum nach dem »Leinwand«-Hauptprogramm noch in Stimmung sein sollte.

Es gab im Turmsegler keine Wortmeldungen von mir in den letzten Tagen. Über Facebook und Twitter konnte man sporadisch mitbekommen, wo ich mich rumtrieb und was sich ereignete. Hier Fotos oder gar einen zusammenhängenden Bericht einzustellen, dafür fehlte – ich gebe es offen zu – der Drive. In diesen Messetagen bin ich zwischen Turbo und Ohnmacht geschwankt. Zu viel persönlich Belastendes trug ich im Gepäck, also mehr emotionale als körperliche Erschöpfung. Ich habe mir, wenn auch die Nächte, wie auf einer solchen Messe üblich, ziemlich kurz gerieten, ein paar Stunden Extraschlaf untertags gegönnt, Spaziergänge durch die wunderbaren Frühlingstage in Leipzig, Sauna (brauchbar im Hotel), Thai-Massage (zu empfehlen und direkt neben dem Hotel). In diesen Tagen heißt es vor allem: ausschwitzen und Haltung bewahren, über die körperliche Wohltat und das Sich-selbst-Fühlen dem Emotionalen immerhin einen Boden bieten, auf dem es sich abstützen könnte…

Der Strahlkraft, die man doch braucht für solche Präsentationstage, ist eine solche Gemütslage nicht eben förderlich. Aber sind wir nicht Profis unterdessen? Da gelingt das lockere Lächeln eben doch, der charmante Smalltalk, der Vortrag, die geschmeidigen Antworten auf alle möglichen Sorten von Fragen. Und es wurde auch besser im Laufe der Tage. Dafür verantwortlich waren die angenehmen Wieder- und Neubegegnungen, intensive freundschaftliche Gespräche mit meinem Lektor, Dummheiten und Ernstschwätzen mit Kollegen. (Auch ein wenig lästern, psssst, wie reinigend!)

Die ersten Auftritte hatte ich gleich am ersten Abend. Zunächst das schon traditionelle Presse-Dinner von Beck, wo ich Tom Bullough kennenlernte, der bei Beck soeben in deutscher Übersetzung seinen Roman über den russischen Raketenerfinder Ziolkowski vorgelegt hat, ein außerordentlich sympathischer Bursche ist das und ein (ich habe unterdessen mit dem Lesen begonnen) witziges, aufregendes und sehr sprachmächtiges schmales Buch.

Den Abend verbrachte ich zwischen Frau Auffermann und Frau Löffler, eine Neubegegnung und ein Wiedertreffen. Wie unumwunden Frau Löffler kundtat, mit Dystopien nichts anfangen zu können, weil die doch in aller Regel sehr vorhersehbar und deswegen langweilig seien, das hat mir gefallen und gab uns Gelegenheit zu einem kurzweiligen Gespräch über dieses Genre.

Vor dem Rauswurf musste ich diesmal das Dinner verlassen, denn kurz vor Mitternacht stand die erste Lesung an. In den Kasematten der Moritzbastei (was für eine Location!) sollte ich mit Thomas von Steinaecker lesen – late night show. Der Oberkeller war gesteckt voll, und ich schritt zum Experiment, das ich mir für diese späte Stunde vorgenommen hatte: Ich las von Seite 109 bis 123 die Passage, die das Thema des »Replays« einführt, eine Strecke voll explizitem Sex. So etwas habe ich noch nie gemacht. Ich wollte wissen, ob ich das unbeeindruckt lesen kann wie jede andere Stelle. Und ich wollte wissen, ob man es überhaupt machen kann, wie das Publikum darauf reagiert. Bloggerin eulenliebe war anwesend und beschreibt in ihrem Bericht vom Leseabend sehr genau die Anspannnung, das Füßescharren und Räuspern. Aufgrund der Beleuchtungssituation konnte ich keines der Gesichter der Zuhörer sehen. Das war schade. So teilte sich lediglich die angespannte Stille mit (es wurde schon sehr genau zugehört), aber auch das gelegentliche tss, tss; nur konnte ich es eben keinen Personen zuordnen. Im Anschluss las Thomas. Im Gespräch dann wurde er gefragt, warum er in seine Romane Fotos und Grafiken einbaue. Er erwiderte, dass er meine, dies würde dem Leser gegenüber die Glaubwürdigkeit steigern, denn sein Eindruck sei, dass der Mensch einem Bild noch immer eher zu glauben geneigt ist als einem Text. Ich dachte mit Blick auf meine Lesung zuvor: Wenn es um Sex geht, scheint es ein wenig anders gelagert. Im Film können wir expliziteste Erotik und harten Sex »hinnehmen«. In einem literarischen Text ausgesprochen scheint es hingegen eine Herausforderung zu sein. Sollte jemand hier lesen, der anwesend war, würde mich brennend interessieren, wie sich das alles im Publikum angefühlt hat. Fazit für mich: Ich kann sowas machen. In dieser Dosierung ist es für ein unvorbereitetes Lesungspublikum dann aber wohl doch too much.

Ein Highlight war die Lesung von Thomas Lang tags darauf im Leipziger Zoo. In seiner kürzlich erschienenen Erzählung »Jim« gibt ein junges Orang-Utan-Männchen eine der Hauptfiguren. Die Lesung fand aber nicht im Affenhaus, sondern im Zoo-Restaurant Kiwara-Lodge statt. Zuvor bekamen wir eine private Nachtführung durch einen Teil des Leipziger Zoos. Da fühlten wir uns wie Jungs auf der Nachtwanderung, das war grandios. Die Lesung dann war nicht weniger eine Freude. Ich habe unverschwiegen sehr andere poetologische Ansichten als Thomas Lang, aber wie schon weite Strecken von »Bodenlos« habe ich auch bei der Lesung aus »Jim« die poetische Tiefe, die unaufgeregte Genauigkeit in Beobachtung und Sprache genossen. Sehr sympathisch war auch die Moderation von Heike Geißler. Ihr abschließendes Zitat aus einem Kinderbuch geht mir nicht aus dem Kopf. Das ging in etwa so:

Der Löwe sagt zum Jäger: Warum jagst du mich? Du bist doch selbst ein Löwe! Der Jäger antwortet: Wie kommst du darauf? Ich bin ein Jäger. Aber, erwidert der Löwe: Da schaut doch ein Schwanz unter deinem Mantel hervor. Stimmt, gibt der Jäger zu: Ich bin tatsächlich ein Löwe. Das hatte ich ganz vergessen.

Mit dabei an diesem Abend war Hans Pleschinksi, den ich bislang noch nicht persönlich kannte. Nun schon. Ein beglückendes Kennenlernen. Der kleine Tross zog nach der Lesung geschlossen in Auerbachs Keller ein. Zuvor hatte ich – eindrücklich darauf hingewiesen – Fausts Fuß gerieben. Glück soll das bringen, wurde mir raunend versichert.


Mein Lektor Martin Hielscher vor dem Abstieg zu Auerbachs Keller

Da mag nun etwas dran sein. Am nächsten Morgen jedenfalls wurde ich von einer SMS geweckt: Schau mal in die FAZ! Das habe ich dann getan, im Foyer des Hotels, barfuß, tatsächlich wie emotional gesprochen. Die Rezension von Christian Metz hat mich sehr bewegt. Wie er das Buch durchfühlt und durchdrungen hat, das war an diesem Morgen Balsam für mich, und fortan hob sich die Stimmung. Am gleichen Tag folgte ein halbstündiges 3sat-Interview vom roten Sofa in der zentralen Glashalle der Messe und am Abend eine wieder sehr gelungene Lesung im Ariowitsch-Haus mit Martin Hielscher als Moderator.

Auch bekam ich mit, dass über »Replay« gesprochen wird. Das Wort geht von Mund zu Mund. Dass das Buch sich am Sonntag in den Top-100 der deutschen Belletristik bei Amazon wiederfand, gab mir dann endgültig Zuversicht: Das wird noch was mit diesem Buch. Es ist grad dabei, entdeckt zu werden.


Blick von »hinter der Bühne« auf den Messestand von C.H.Beck

Am Messesonntag hatte ich nur noch ein Radio-Interview zu geben. Dann schlenderte ich in Halle 5 zu den Verbrechern und den Kulturmaschinen. Ich traf ANH und Phyllis Kiehl, meinen Lieblingsverbrecher Sundermeier und und und. Smalltalk, unaufgeregte, angenehme Gespräche. Ich lauschte Jörg Sundermeier und ANH bei ihren Lesungen, ein schönes, warmherzig empfundenes Ausklingen der Messe. (Übrigens muss ich meinen Verbrecher in Schutz nehmen. Er hat ausdrücklich nicht die Kulturmaschinen den »linksradikalen Verlagen« zugeschlagen, wie ANH heute berichtet (und ich wohl missverständlich erzählt haben muss), sondern ich hatte ihn nach dem Weg zu den Kulturmaschinen gefragt und er hat geantwortet: Die sind gleich dahinten, bei den Linksradikalen. Und das stimmte dann ja auch. Ich habe den Stand jedenfalls gleich gefunden.

Warum ich Pinocchio fotografiert habe für diesen Beitrag? Das hat ausdrücklich nichts mit dem direkt vorangegangenen Absatz zu tun. Mitunter, das will ich doch festhalten, habe ich an diesen Messetagen gedacht, Pinocchio sollte das Maskottchen der Buchmesse sein. Denn bei all den beglückenden und kurzweiligen Begegnungen lässt sich doch eins nicht leugnen: So wie in der Literatur gelogen wird, tun es auch die Literaturschaffenden und -verwertenden und -verwesenden unter- und übereinander. Wenn uns allen da jeweils die Nase wüchse… Nicht auszudenken!

PS: Einen Gruß von hier an Michael Stavarič, den ich auf einer Party im Anschluss an die Lesung im Ariowitsch-Haus traf und mit dem ich leider nicht mehr geplaudert habe, wie ich gern hätte. Ich war überfordert in dem Moment. Aber das Gespräch würde ich gelegentlich gern nachholen.

Kurztitel & Kontexte bis 2012-03-11

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Über Literarische Weblogs , litblogs.net und in|ad|ae|qu|at in der ‚Wiener Zeitung‘

DOKUMENTATION

Ein im Nachfeld der Tagung “(Ver)Führungen – Räume der Literaturvermittlung” entstandener und in der gestrigen Ausgabe der Wiener Zeitung publizierter Artikel über Blogs , litblog.net und in|ad|ae|qu|at . Mit einer kleinen Berichtigung im Kommentar .

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Wiener Zeitung

WUCHERNDE TEXTUREN : Literarische Weblogs wie litblogs.net führen ein lebendiges Nischendasein
Von Theresa Sophie Breitsching

Wiener Zeitung , 22. 2. 2012 ( online , print 23. 2. 2012 )

Angesichts der Allgegenwart von Facebook und Twitter ist eine andere Form der Online-Kommunikation und weltweiten Vernetzung ein wenig ins Hintertreffen geraten: die Blogs. Dabei ist die Blogosphäre älter als Facebook. Die ersten Online-Tagebücher tauchten bereits in den 1990er Jahren auf, Facebook ging erst 2004 ins Netz.
Die Literatur- und Kulturwissenschafterin Christine Zintzen ist zugleich Ko-Herausgeberin des Online-Literaturportals litblogs. net und naturgemäß eine Verfechterin des Blogs. „Man konsumiert nicht nur, sondern gestaltet laufend neue Inhalte“, sagt Zintzen über den Unterschied zwischen Blog und Facebook.

Online-Fundstücke

Während die 25- bis 30-Jährigen eher auf Facebook abwandern, halten die 40- bis 50-Jährigen vorrangig die Blogosphäre aufrecht. Je jünger der Internetnutzer ist, desto mehr würde er sich auf Facebook aufhalten, meint Zintzen.

Der Name Blog lässt sich übrigens von Web und Logbuch herleiten. Von persönlichen Aufzeichnungen bis zu politischen Diskussionen kann das Online-Tagebuch vielerlei Formen annehmen. Besonders beliebt sind mittlerweile jene Weblogs, die religiöse Inhalte verbreiten, sich mit technischen Fragen auseinandersetzen oder über Prominente berichten. Verglichen damit führen literarische Weblogs eine „Nischenexistenz“, so Zintzen. Was bedauerlich ist, denn die Online-Fundstücke der Autoren erweisen sich als tiefgründige Auseinandersetzungen mit dem Medium und den Möglichkeiten der Narration. Durch den Webauftritt von Literatur können neue literarische Formen entstehen. Ein literarischer Blog ist für Zintzen wie „ein offener Text, eine wuchernde Textur“, ohne definierten Anfang und Ende. Das Potenzial der literarischen Blogs ist wohl noch lange nicht ausgeschöpft.

Blogs als Werkstatt

Bei litblogs.net sind derzeit 20 Autorenblogs gebündelt. Dabei handelt es sich um professionelle und regelmäßig publizierende Schriftsteller, wie zum Beispiel den deutschen Autor Alban Nikolai Herbst, dessen vielgelesener Blog „Die Dschungel. Anderswelt“ bereits webbekannt ist.

Die literarischen Blogs sind bisher kaum von Literaturwissenschaftern erforscht worden. Es gibt kaum Sekundärliteratur dazu, und es hat sich noch keine Lehrmeinung durchgesetzt. Der Leser ist auf seine eigenen Beobachtungen angewiesen und der Autor ist durch die Kommentarfunktion direkt ansprechbar. Dadurch können „Ängste abgebaut werden“, meint Zintzen.

Darüber hinaus ist der Blog eine Übung in der Kunst des Argumentierens. Man kann eigenhändig literaturwissenschaftliche Beobachtungen anstellen, „Rezensionsprozesse mitverfolgen und selbst gestalten“, so Zintzen.

Das Literaturarchiv Marbach konnte für die Archivierung von litblogs.net gewonnen werden. Denn „das Web merkt sich zwar vieles, aber vergisst auch schnell wieder“. Eine der größten Schwierigkeiten bei der Aufbewahrung von Webseiten liegt in den gewaltigen Datenmengen. Noch dazu verändern sich die literarischen Blogs regelmäßig und neue Texte oder Kommentare kommen dazu.

Copyright für Online-Texte

In Sachen Autorenschutz übernimmt der literarische Blog Inadaequat eine „Vorreiterrolle“, meint Zintzen über ihren eigenen Blog. Denn hier wird jeder Beitrag bei einer internationalen Registrationsagentur registriert, die eine ISBN-Nummer vergibt.¹ Die Autoren sind deswegen urheberrechtlich geschützt.² Auch wenn es den Blog längst nicht mehr gibt, werde auf diese Art eine Internetpublikation mit einer bleibenden Identifikation versehen. Etwas, das selbstverständlich sein sollte.

Man könne Blogs auch wie eine „Werkstatt“ betrachten, meint Zintzen. Wobei die Werkstatt-Gespräche eben online geführt werden und eine ziemliche Sogwirkung entfalten können.

Über die Zukunft der Blogosphäre müsse man sich keine Sorgen machen. Zintzen: „Leute, die sich für ein Thema interessieren oder sich mit Gleichgesinnten austauschen wollen, werden weiterhin Blogs benutzen.“

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¹ – Eine winzige Korrektur: Vermittels Anmeldung bei der Stiftung “International DOI- Foundation” ist es möglich , jeden “Beitrag” mit einem ( der ISBN- Nummer im Buchwesen vergleichbaren ) dauerhaften Zifferncode ( DOI = “Digital Object Identiffier” ) international zu registrieren – ein Standard , auf welchen sich kürzlich der “Börsenverein des Deutschen Buchhandels” und die Europäischen Bibliotheken geeinigt haben .

Das System der “Digital Objekt Identifier” wurde bislang nur von grossen Verlagskonzernen wie Springer oder massgeblichen wissenschaftlichen Periodika ( “nature” ) genutzt und bildet ein international anerkanntes Regelwerk für Zitatbezüge und Rechtevokabular . Vgl. blog – on method II : Digital Object Identifier System , part 1 , blog – on method III : Digital Object Identifier System , part 2 , Metadaten : Werkstatt der Wert- Schöpfung

² – Hier ist mit aller Deutlichkeit anzumerken , dass das Urheberrecht für alle im Weblog in|ad|ae|qu|at veröffentlichten Autorentexte grundsätzlich ( und wie bei Literaturzeitschriften üblich ) bei den Autoren verbleibt .

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Kurztitel & Kontexte bis 2012-02-12

Blogger’s Smalltalk | Fach und Sprache

BLOGGER’S SMALLTALK | FACH und SPRACHE – von Hartmut Abendschein und Christiane Zintzen


via wordle

NEULICH IN SKYPE – WAS REDEN DIE DA ?

„Und wie schaut’s bei deinen Zugriffen aus?“
„Ganz gut, letzten Monat hatte ich 5.000 unique clients und 9.500 pageviews.“
„Das war doch schon mal mehr!“
„Quantitativ schon, aber average time on site und pages per visit sind deutlich gestiegen, was für ein Litblog die wichtigeren Parameter sind. Und einige neue Feed-Abonnenten bei litblogs.net gab es auch.“
„Stimmt, seit dem das Kollaborative und das Konkrete dort dabei sind, sind einige Trolle verschwunden und der traffic wurde breiter. Auch die Qualitätsleser bleiben nun länger dran.“
„Wie steht’s eigentlich mit deinem WordPress-Update?“
„3.2.1. läuft wie geschmiert, das fühlt sich mittlerweile wie ein richtiges CMS an. Und die Metadaten zu Postings und Pages bringen echten Mehrwert.“
„Absolut! Vor allem auch mittels automatisierter Notifications an Twitter und Facebook …“
„Ist ja auch eine Form des CMP …“
„… und mit Flipboard wird dann wieder ein Buch draus.“
„Also kann man sich endlich aufs Schreiben konzentrieren.“

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Skype: Software zur Gratistelephonie via Internet. Zugriffe, unique clients, pageviews etc.: Messgrößen zur Ermittlung der Nutzung von Blogs und Websites. Litblog: Weblog mit literarischen Inhalten. litblogs.net: Website, aggregiertes Magazin aus Litblogs. Feed/RSS: Really Simple Syndication. Datei, die neu publizierte Inhalte automatisch auf den Computer des Abonnenten lädt. Kollaboratives Blog: mehrere Autoren posten in einem gemeinsamen Blog. Konkrete Poesie: inszeniert Buchstaben als visuelle Anordnungen. Troll: Person, die in Blogs und Foren ungeachtet der Sachthemen provoziert.Traffic: Summe der Seitenaufrufe von Blogs oder Sites. WordPress 3.2.1.: Aktuelle Version einer gängigen Weblogsoftware. CMS: Content Management System, Datenbankverwaltung. Metadaten: Stichworte (Tags), die Inhalte indexieren. Postings, Pages: Flexible bzw. statische Websites eines Blogs. Notifications: Statusnachrichten und Links, die automatisiert an Microbloggingdienste und soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook gesendet werden. CMP: Cross Media Publishing. Aus gemeinsamer Datenbasis Inhalte für Print, Online generieren. Flipboard: Applikation für IPad etc., mit der aus Verlinkungen in Twitter digitale Magazine bzw. Buchformate entstehen .

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